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Das Todeskreuz

Titel: Das Todeskreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Seite.«
    »Okay, ich fahr. Ich regle das mit Viola sofort. Und dann geh
ich das andere an.«
    »Alles klar. Aber sag vorher Berger, dass du dich nicht gut
fühlst und zum Arzt musst. Und denk dran, ich bin immer für
dich da - Partner.«
    »Hm.« Er hatte wieder Tränen in den Augen. Hellmer war
ganz tief unten, das merkte Durant, und sie war froh, auf ihre
innere Stimme gehört und den Moment genutzt zu haben, mit
ihm zu sprechen: Es war das erste Mal überhaupt in dieser
schwierigen Zeit, dass er Durant an sich herangelassen hatte.
Hellmer erhob sich und umarmte sie. »Ich weiß, ich hab verdammt
viel Mist gebaut, aber ich bieg's wieder grade. Danke für
deine Freundschaft.«
    »Mach, dass du hier rauskommst. Und richte Nadine einen
lieben Gruß von mir aus, aber nur, wenn es passt. Du schaffst es,
ganz bestimmt.«
    Durant blieb noch einen Augenblick in ihrem Büro. Beinahe
eine Dreiviertelstunde war vergangen, und Berger, Kullmer und
Seidel warteten schon ungeduldig im Nebenraum. Sie ließ noch
zwei Minuten verstreichen, bis sie nach drüben ging, wo Hellmer
sich gerade von den andern verabschiedete, nachdem er kurz mit
Berger unter vier Augen gesprochen hatte.
    Ein letzter Blick zu Durant, ein gemurmeltes »bis morgen«,
und er verließ das Büro.
    »Was ist los mit ihm?«, fragte Kullmer.
    »Es ist alles okay«, sagte sie, während sie sich setzte, auch
wenn etwas ihr zuflüsterte, dass noch längst nicht alles in Ordnung
war. Halt durch, Frank, dachte sie, halt nur durch. »Kommen
wir zum Fall Corinna Sittler. Gibt es irgendwelche Neuigkeiten?
Oder hat die Spusi was gefunden, das uns weiterhelfen
könnte?«
    »Eine Menge Material, das ausgewertet werden muss«, antwortete
Berger. »Unter anderem ein sehr umfangreiches Adressund
Telefonbuch, das sie auf dem PC gespeichert hatte. Die drucken
das Zeug aus und schicken's uns so schnell wie möglich. An
den andern Dateien sind sie noch dran. So, und jetzt kommt hoffentlich
endlich Ihr Bericht.«
    »Ich muss noch die Fotos von drüben holen.« Durant stand
wieder auf und kehrte nur wenige Sekunden später mit dem Umschlag
zurück. Sie breitete die Fotos auf Bergers Schreibtisch aus
und sagte: »So wurde Frau Sittler von ihrer Tochter aufgefunden.
«
    Berger, Kullmer und Seidel betrachteten die Fotos lange und
ausgiebig, bis Berger sagte: »Das sieht doch aber sehr nach einem
Mord mit einem religiösen oder satanistischen Hintergrund
aus.«
    »Auf den ersten Blick schon, aber nach dem Gespräch mit der
Tochter bin ich anderer Meinung. Die Sittler war früher Staatsanwältin
in Darmstadt und hat in den letzten zehn Jahren für Frantzen
und Partner gearbeitet.«
    »Wow, das ist eine große Kanzlei mit mehreren Dependancen
«, bemerkte Kullmer.
    »Richtig. Und sie hat nicht nur für Frantzen gearbeitet, sie
war sogar einer der Partner. Interessant, nicht? Allerdings hat sie
ihr Haus in diesen zehn Jahren laut Aussage der Tochter nicht
mehr verlassen, das heißt, sie hat alle Arbeiten von zu Hause
aus erledigt. Ihr müsstet euch das anschauen, das ist kein Haus,
das ist eine Festung mit modernster Überwachungstechnik, die
Fenster sind aus Panzerglas, die Schlösser das Sicherste vom
Sicheren. Das alles so herzurichten muss ein Vermögen gekostet
haben. Nachdem wir die Sittler umgedreht hatten, fanden wir
einen Zettel in ihrem Mund. Hier«, sagte sie und legte ihn zu
den Fotos.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Kullmer.
    »Ich habe gestern Abend noch mit meinem Vater telefoniert,
der mir erklärte, dass dieses Confiteor - Mea Culpa das Schuldbekenntnis
in der katholischen Kirche ist. Es ist ein Gebet, bei
dem man um Vergebung für die Sünden bittet. Den genauen
Wortlaut habe ich ebenfalls mitgebracht.« Sie legte auch diesen
Zettel auf den Tisch. »So, und jetzt soll noch einer behaupten, der
Mord habe einen satanistischen Hintergrund. Wenn ich es recht
sehe, dann hat die Sittler irgendwas getan, das nicht recht war.
Ihre Tochter erzählte mir, dass ihre Mutter vor zehn Jahren nicht
nur mehrfach massiv bedroht, sondern einmal sogar bis zur Bewusstlosigkeit
gewürgt wurde. Das war noch zu ihrer Zeit als
Staatsanwältin. Nach der Klinik ist sie nach Frankfurt gezogen,
wo sie sich das Haus gekauft und umgebaut hat und als Partner
bei Frantzen eingestiegen ist.«
    »Moment«, wurde sie von Kullmer unterbrochen, der erst jetzt
die Worte von Durant richtig zu begreifen schien, »wie konnte sie
als

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