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Das Todeskreuz

Titel: Das Todeskreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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auch muss. Wir sehen uns morgen um die gleiche
Zeit?«
    »Halb neun«, sagte Berger. »Und bitte, keine Alleingänge.
    Wir halten Sie über alles auf dem Laufenden - und Sie uns, wovon
ich ausgehe. Herr Spitzer weiß schon Bescheid?«
    »Ah, Sie kennen meinen Vorgesetzten. Ich habe ihn natürlich
vorhin über den ersten Erkenntnisstand von gestern Abend informiert,
wie auch meine Kollegin Frau Eberl«, erwiderte Brandt.
    »Und falls ich schon heute etwas für Sie Interessantes herausfinde,
werde ich mich umgehend melden. Wenn es sonst nichts gibt,
mach ich mich mal auf den Weg.«
    Brandt erhob sich und hatte die Klinke bereits in der Hand,
hielt aber inne und drehte sich an der Tür noch einmal um. »Eins
ist mir unklar. Wenn die Morde an Sittler und Buchmann mit
den Fällen Kröger und Guttenhofer zu tun haben, warum haben
sich die Mörder nicht erst die drei Täter oder deren Eltern gekrallt?
«
    »Gute Frage«, sagte Kullmer schulterzuckend, um gleich darauf
mit einer Antwort aufzuwarten. »Vielleicht wollte jemand
ein Fanal setzen. Der erste Angriffspunkt sind jene, die Recht
sprechen beziehungsweise Recht sprechen sollen. Vielleicht stehen
als Nächstes ja auch Möller und seine Kumpane auf der
Liste. Oder auch welche, die wir noch gar nicht auf der Rechnung
haben.«
    »Möglich«, entgegnete Brandt nur und verließ das Büro. Durant
folgte ihm nach draußen und machte die Tür hinter sich zu.
Auf dem langen Gang sagte sie leise und mit einem charmanten
Augenaufschlag: »Weihen Sie mich in Ihr Geheimnis ein?«
    »Von welchem Geheimnis sprechen Sie?«
    »Ach kommen Sie, Sie wissen genau, wovon ich spreche - Dr.
Klein?« Dabei zwinkerte sie ihm noch einen Tick charmanter zu,
wovon er sich jedoch nicht beeindrucken ließ.
    »Frau Durant, ich muss Sie leider enttäuschen, es gibt kein
Geheimnis, so gerne ich auch eins hätte.«
    »Ich bin verschwiegen wie ein Grab, selbst Berger gegenüber
wären meine Lippen versiegelt. Dr. Klein hat nicht zufällig etwas
mit einer gewissen Staatsanwältin Klein in Offenbach zu
tun?«
    Brandt lächelte müde und seufzte auf. »Wie kommen Sie darauf?
«
    »Ich bin Polizistin, und wir haben beide eine gemeinsame
Freundin - Andrea Sievers.«
    »Okay, Sie haben gewonnen. Tun Sie mir nur einen Gefallen,
behalten Sie's bitte für sich. Ich muss das selbst in die Hand
nehmen.«
    »Nichts anderes hätte ich an Ihrer Stelle gemacht«, sagte Durant.
    »Und jetzt lassen Sie mich raten. Sie werden zu Frau Klein
fahren und ihr stecken, was für ein schlimmer Finger ihr werter
Herr Papa doch ist. Stimmt's?«
    »So ungefähr, vielleicht ein wenig taktvoller, es wird so schon
hart genug für sie werden.«
    »Ich würde gerne mit Ihnen zusammenarbeiten, mein Kollege
ist für längere Zeit ausgefallen. Wie sieht's aus?«
    »Wenn Sie kein Problem mit mir haben.«
    »Hätt ich sonst gefragt? Rufen Sie mich doch an, wenn Sie mit
Frau Klein gesprochen haben. Hier, meine Karte. Ich bin verdammt
neugierig.«
    Brandt nickte nur und steckte die Karte ein. Durant warf ihm
noch ein Lächeln zu und begab sich zurück ins Büro
.
    Brandt sah ihr nach, der Aufzug kam. Die ist wirklich nicht
übel, gestand er sich insgeheim ein und drückte den Knopf fürs
Erdgeschoss. Als er ins Freie trat, hatte sich der Himmel zugezogen,
doch es sah nicht nach Regen aus, der angesagt war. Gleichzeitig
sollten die Temperaturen kräftig fallen. Noch aber war es
angenehm warm, auch wenn ein leichter Wind durch die Straßen
wehte. Er ging die wenigen Meter zu seinem Alfa Romeo und fuhr
nach Offenbach. Seine Gedanken kreisten um das Gespräch, das
er gleich mit Elvira Klein führen würde. Hoffentlich ist sie nicht
gerade bei Gericht, dachte er, stellte das Radio aus und ließ das
Seitenfenster ein wenig herunter. Es dauerte kaum zwanzig Minuten,
bis er auf seinem Parkplatz vor dem Offenbacher Präsidium
hielt. Er stieg aus und lief mit schnellen Schritten nach oben.
     

Dienstag, 11.20 Uhr
     
    Bernhard Spitzer telefonierte und sagte gerade »Ja, ich
werd's ihm ausrichten. Er meldet sich, sobald er da ist«, als
Brandt die Tür aufriss und hereingestürmt kam. Spitzer blickte
erschrocken auf und legte den Hörer auf die Einheit.
    »Was ist denn mit dir los? Du rennst hier rein wie von der
Tarantel gestochen.«
    »Ich hab nicht viel Zeit. Hat die Klein schon auf sich aufmerksam
gemacht?«
    »Du hast dein Schätzchen um ein paar Sekunden verpasst«,
sagte Spitzer grinsend.

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