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Das Todeskreuz

Titel: Das Todeskreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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gehörte. Seine Leiche
wurde in einem 500er Mercedes gefunden, er hat einen riesigen
Bungalow mit allem Schnickschnack, und obwohl ich den nur
bei Nacht gesehen habe, scheint er doch erst ein paar Jahre alt zu
sein. Und wenn der Vater von einem dieser Stinkstiefel Bauunternehmer
ist, würde es mich nicht wundern ...«
    »Und die nicht unbescheidene Hütte der Sittler wurde sehr
aufwendig umgestaltet«, meldete sich Durant zu Wort. »Ich hab
mich gewundert, woher sie die Kohle hatte, aber jetzt macht das
natürlich Sinn. Wow!«
    »Und Buchmanns Söhne studieren in den USA, besser gesagt
in Harvard, und seine Frau«, Brandt schüttelte den Kopf, »sorry,
aber die sieht aus wie eine verunstaltete Barbiepuppe. Was ich
damit sagen will, ist, dass sie schon Unsummen für Schönheits-
OPs ausgegeben haben muss. Nur leider hat's bei ihr nicht viel
gebracht«, fügte er mit einem leichten Grinsen hinzu, um gleich
darauf wieder ernst zu werden. »Wer steckt in diesem Sumpf
noch drin?«
    »Zwei. Die haben allerdings aus dem Hintergrund heraus
agiert, das heißt, sie sind bei Kröger und Guttenhofer nie öffentlich
in Erscheinung getreten und schon gar nicht mit den Fällen
in Verbindung gebracht worden. Es handelt sich dabei um einen
Oberstaatsanwalt und einen weiteren Staatsanwalt, von denen
noch einer in Ehre und Würden das Gesetz vertritt, allerdings
nicht mehr in Darmstadt, sondern hier in Frankfurt. Sein Name
ist Jörg Hoffmann, der andere ist seit fünf Jahren tot. Im Übrigen
sind für die beiden Morde zwei Männer verantwortlich gemacht
worden. Sie saßen jeweils fast drei Jahre in U-Haft, bis man sie
aus Mangel an Beweisen laufen ließ. Allerdings hat man allem
Anschein nach eine falsche Fährte in ihre Richtung gelegt, und
wenn Profis das in die Hand nehmen ... Aber was erzähl ich Ihnen
da. Natürlich erhielten sie für die verlorenen Jahre keine Entschädigung,
da weder ihre Schuld noch ihre Unschuld bewiesen
werden konnte.«
    »Könnten die als Täter in Betracht kommen?«, fragte Kullmer.
»Stellen Sie sich einfach darauf ein, in den kommenden Tagen
und Wochen eine Menge Befragungen durchzuführen. Wer immer
Frau Sittler und Herrn Buchmann ins Jenseits befördert hat,
muss einen verdammt guten Grund gehabt haben.«
    Ohne auf die letzte Bemerkung von Berger einzugehen, sagte
Brandt: »Das heißt, wir haben es mit einem Beziehungsgeflecht
aus Anwaltskanzleien, Staatsanwaltschaft und Polizei zu tun. Sie
haben vorhin erwähnt, dass sowohl die ballistischen Gutachten
als auch die DNA-Analysen verschwunden sind. Gibt es keine
Kopien davon?«
    Berger lachte auf und schüttelte den Kopf. »Wenn etwas derart
Heißes verschwinden soll, dann verschwindet es auch auf
Nimmerwiedersehen. Und 1995 und 1996 waren DNA-Analysen
vor Gericht noch sehr umstritten.«
    »Und wenn man heute noch mal ...« Doch Brandt wurde
von Berger unterbrochen, denn er wusste, was dieser sagen
wollte.
    »Vergessen Sie's. Laura Kröger wurde eingeäschert, es gibt
keine Fremd-DNA mehr. Die Analyse selbst wurde in Mainz erstellt,
das ballistische Gutachten in Wiesbaden. Da stecken noch
viel mehr Leute mit drin, als wir ahnen. Das fängt bei der Polizei
an und hört bei einem Oberstaatsanwalt auf, oder vielleicht sogar
noch viel weiter oben, denn wir wissen nicht, wie weit die Kontakte
von dem alten Möller innerhalb der Partei in die Spitze
reichten. Die Sittler zum Beispiel soll sich nach Aussage meines
Informanten im wahrsten Sinn des Wortes nach oben gevögelt
haben. Er sagte, sie war karrieregeil und absolut skrupellos. Kleine
Gauner hat sie mit aller Härte verfolgt, bei den Großen hat sie
die Hand aufgehalten. Mit dem bereits angesprochenen Oberstaatsanwalt
hatte sie auch was.«
    Julia Durant, die sich bisher zurückgehalten hatte, sprang auf.
Alles in ihr vibrierte, als sie ihrem Unmut freien Lauf ließ. »Das
stinkt doch zum Himmel! Wenn das alles stimmt, dann ist das
eine verdammte Sauerei!«
    »Kommen Sie mal wieder runter«, sagte Berger beschwichtigend,
»wir alle müssen einen klaren Kopf behalten. Ganz gleich,
ob es uns gefällt oder nicht, wir werden einer Menge Leute gewaltig
auf die Füße treten. Aber wir werden es nicht so tun, dass
wir gleich irgendein hohes Tier von der Staatsanwaltschaft hier
haben, das uns sagt, dass wir für Sittler und Buchmann nicht
mehr zuständig sind, sondern wir werden sehr feinfühlig und
sensibel vorgehen.«
    »Darf ich mir die Unterlagen

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