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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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durchgekommen. Er hat nur einen kurzen Augenblick gebraucht, um die Bombe in dem Schuppen zu platzieren. Ein eiskalter Experte, wer auch immer er sein mag. Er hat es direkt vor unserer Nase gemacht.«
    Nina erschauderte. »Aber wer war diese arme Frau?«
    »Das wissen wir vorerst nicht. Vielleicht werden wir es nie erfahren.« Er hielt inne. »Ich muss dauernd an diesen Wingate denken oder wie er auch heißen mag. Kurz vor der Explosion hat er mir zugewinkt. Es war, als würde er sagen: ›Komm, fang mich doch.‹ Und dann ist da noch etwas. Er hätte sich nicht gleich zu rasieren brauchen. Er hätte in seiner Verkleidung abhauen und sein Aussehen erst später verändern können. Es wirkt fast so, als würde er uns verspotten. Oder uns seine Verachtung zeigen.«
    Zavala versuchte, gute Miene zum bösen Spiel zu machen.
    »Wenigstens wird der Admiral nicht erfahren, dass wir Schindluder mit seinem edlen Antlitz getrieben haben.«
    »Vermutlich weiß er längst davon, Joe.«
    »Ja, ich schätze, du hast Recht.« Zavala stemmte die Hände in die Taille und schaute auf die glimmenden Reste. »Was
nun

    »Die anderen können sich um diese Sache hier kümmern. Wir fahren nach Tucson und übernachten irgendwo. Morgen früh fliegen wir zurück nach Washington.«
    »Diese Jungs sind weitaus gerissener und organisierter vorgegangen, als wir für möglich gehalten haben«, sagte Zavala.
    »Der Fehlschlag auf der
Nereus
ist ihnen eine Lehre gewesen.«
    »Gleichstand.« Austins Blick nahm wieder diese frostige Kälte an. »Mal sehen, wer das Spiel gewinnt.«
20.
    Yukatan, Mexiko
    Der Druck auf Gamays Trommelfellen verriet ihrem inneren Tiefenmesser, dass sie sich ungefähr zehn Meter unter der schwarzen Wasseroberfläche befand. Sie schwamm hin und her, wie ein Zierfisch auf der Suche nach Futter im Aquarium, und bei jeder Zickzackbewegung stieg sie ein Stückchen empor. Ihre Hände erforschten die glitschige Oberfläche der unsichtbaren Wand. Da sie nichts sehen konnte, musste sie sich alles ertasten.
    Im vorigen Jahr hatte sie mit dem Freitauchen begonnen, als kleine Abwechslung vom Sporttauchen. Sie genoss das unbeschwerte Gefühl, ohne die lästige Ausrüstung unterwegs zu sein, und inzwischen hatte sie ihre Lunge so weit trainiert, dass sie es länger als zwei Minuten unter Wasser aushielt.
    Die Kalksteinoberfläche war mit zahllosen Furchen, Rissen und kleinen Löchern übersät. Keine der Öffnungen war groß genug, um hindurch schwimmen zu können.
    Sie tauchte auf, schwamm quer durch das Becken und zog sich auf die Kante, um sich auszuruhen und wieder zu Atem zu kommen.
    Chi sah ihren enttäuschten Gesichtsausdruck. »Nichts?«
    »
Mucho nada
. Bitte verzeihen Sie mein Spanisch.« Sie wischte sich das Wasser aus den Augen und schaute sich in der Höhle um.»Sie haben gesagt, es gebe einige Wege aus dieser Kammer.«
    »Ja. Ich habe sie erforscht. Es sind alles Sackgassen, und einer ist durch das Wasser blockiert.«
    »Haben Sie eine ungefähre Ahnung, wohin dieser wassergefüllte Tunnel führt?«
    »Ich vermute, dass er wie die anderen in einem kleinen Bassinendet, das je nach Höhe des Grundwasserspiegels mehr oder weniger stark gefüllt ist. Wonach haben Sie in dem Becken gesucht?«
    Gamay nahm ihr Haar und wrang es aus. »Ich habe gehofft, ich würde eine Öffnung finden, die womöglich zu einer anderen Höhle führt oder über dem Wasserspiegel endet. Ich bin gleich wieder da.« Sie stand auf und ging zu der Treppe, die zum Eingang der Höhle führte. Leise stieg sie die Stufen empor und verschwand außer Sicht.
    Wenige Minuten später kam sie zurück. »Es besteht keine Möglichkeit, sich an die Wache anzuschleichen«, sagte sie bekümmert. »Man hat den Eingang mit großen Steinen blockiert. Wir könnten sie zwar bewegen, aber man würde uns unweigerlich hören.«
    Energisch nahm Gamay ihr Gefängnis ein weiteres Mal in Augenschein. Schließlich schaute sie zu dem Lichtstrahl hinauf, der durch das Loch in der Decke hoch über dem Wasser hereinfiel.
    Chi folgte ihrem Blick. »Die alten Maya haben dieses Loch gegraben, um Eimer in den
cenote
hinabzulassen. Auf diese Weise mussten sie nicht jedes Mal die ganzen Stufen hoch und runterlaufen, wenn sie einen Topf Suppe kochen wollten.«
    »Das Loch ist nicht in der Mitte«, sagte sie, und tatsächlich befand sich die Öffnung dicht neben einer der Wände.
    »Si. Als man von oben gegraben hat, wusste man nicht genau, wo sich die Mitte des Beckens befand. Das war auch

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