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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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gelogen.«
    »Sie hätten niemals mit dieser Entwicklung der Ereignisse rechnen können«, sagte Halcon.
    »Das stimmt. Mein ursprünglicher Plan sah vor, den Damm zu sprengen, nachdem wir hier fertig waren, um es schwieriger für Sie zu machen, den Tempel zu finden. Auf diese Weise sterben wir wenigstens alle zusammen.«
    Erneut schwappte ein Wasserguss herab und durchnässte sie.
    Diesmal war er schon stärker als zuvor.
    »Ich schätze, das war nur die erste kleine Welle von der Explosion. Das Reservoir dürfte sich inzwischen in den See entleert haben, und es strömt ständig Wasser nach. Es wird nicht lange dauern, bis der Wasserspiegel das Loch erreicht hat, das Sie in den Tempel gesprengt haben. Ich habe keine Ahnung, wie lange es dauert, bis diese Kammer voll gelaufen ist, aber an Ihrer Stelle würde ich nicht zu lange warten.«
    Guzman schaute zu der Leiter und schien ein wenig von seiner ehernen Gemütsruhe einzubüßen. »Wir müssen verschwinden.«
    »Nicht ohne diesen Schatz.«
    »Der ist mir völlig egal«, sagte Austin. »Wie Sie schon sagten, wir sind tot.«
    Abermals drang Wasser ein, diesmal jedoch nicht mehr als kurze Woge, sondern als anhaltender Sturzbach.
    »Don Halcon …« Guzman klang beunruhigt.
    »Er blufft, Sie Narr«, erwiderte Halcon verärgert.
    »Falls er die Wahrheit sagt, wird der Schatz niemandem mehr nützen«, sagte Guzman.
    Halcons Blick war voller Hass. »Schon seit mein Vater Sie angeheuert hat, waren Sie nie mehr als ein blutrünstiger Kretin«, sagte er verächtlich. »Sie haben keine Ahnung von Ruhm und Ehre.«
    Guzmans Lippen verzogen sich zu einem eiskalten Lächeln.
    Inzwischen ergoss sich ein regelrechter Wasserfall direkt auf sie herab, so dass sie einander kaum noch sehen konnten. Das Wasser stand bereits mehrere Zentimeter hoch. Dennoch rührte sich niemand vom Fleck.
    »Ein ziemliches Dilemma, nicht wahr, Guzman?«, spottete Austin mit lauter Stimme, um das Rauschen des Wassers zu übertönen. »Halten Sie Ihrem verrückten Chef und der Bruderschaft die Treue und ertrinken, oder retten Sie Ihr Leben? Ich hoffe wirklich, dass Sie Ihren kleinen Familienstreit beilegen können, aber Sie werden dabei ohne mich zurechtkommen müssen. Los geht’s, Joe!«
    Zavala rannte auf den Durchgang am anderen Ende der Kammer zu und sprang ins Wasser. Austin ließ die Lanzenspitze fallen, packte Halcon am Hosenbund und stieß ihn mit aller Kraft Guzman entgegen, der durch Zavalas Sprint vorübergehend abgelenkt war. Beide Männer stürzten zu Boden, aber noch im Fallen zog Guzman seine Waffe. Austin lief die Kammer entlang. Guzman richtete sich auf und gab einen Schuss ab, aber in dem trüben Licht war Kurt nur schwer auszumachen, und die Kugel ging fehl. Austin tauchte unter.
    Guzman machte sich fluchend an die Verfolgung. Das Wasser reichte ihm inzwischen bis weit über die Knöchel, und schon nach wenigen Schritten wurde ihm klar, dass es Selbstmord bedeutete, in der Kammer zu bleiben. Er wurde in dieser Erkenntnis bestärkt, als er sich umdrehte und feststellte, dass Halcon ihn im Stich gelassen hatte und versuchte, die Leiter zu erreichen. Halcons Träume von Ruhm waren schließlich doch nicht stärker als sein Selbsterhaltungstrieb gewesen. Er watete durch das ansteigende Wasser, bis er sich unter dem Deckenloch befand, wo die Fluten wie eine Miniaturausgabe der Niagarafälle donnernd nach unten stürzten. Der Wasservorhang nahm ihm die Sicht. Er tastete nach der Leiter, aber seine Finger glitten ab.
    Entschlossen biss er die Zähne zusammen und versuchte es erneut. Diesmal bekam er eine Sprosse zu fassen.
    Als er den Aufstieg beginnen wollte, packte ihn eine Hand am Knöchel und zog ihn nach unten. Guzman umschlang Halcons Knie mit den Armen und setzte sein ganzes Körpergewicht ein, um ihn zurück in die Kammer zu zerren. Mit einer Hand hielt sich Halcon fest, mit der anderen schlug er so kräftig, wie ihm das in seiner misslichen Haltung möglich war, nach Guzman.
    Der erste Hieb traf Guzmans Stirn, aber der klammerte sich weiterhin erbittert fest. Halcon schlug noch zweimal zu, und ein schmerzhafter Treffer auf die Nase erzielte schließlich die gewünscht e Wirkung.
    Guzmans Umklammerung löste sich. Er verlor den Halt, wurde zurück in die Kammer gespült und prallte gegen einen Haufen Wracktrümmer. Der Mann hatte noch immer nicht genug. Er erhob sich auf die Knie und wollte gerade wieder aufstehen, als ein zwei Meter langer Schiffsbalken ihn mitten im Gesicht traf. Die

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