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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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sich vor einem großen Projektionsschirm aufgestellt, der mit Yaegers Computer verbunden war. Er nickte Yaeger zu, und eine Sekunde später erschien eine Karte von Nordwestafrika auf dem Schirm. Mit einer nicht angezündeten Managua-Zigarre als Zeigestock wies Sandecker auf einen blinkendenroten Pfeil an der Küste Marokkos. »Jeder in diesem Raum weiß von dem Überfall auf Dr. Kirov und dem Verschwinden ihrer Expedition.« Er wandte sich an Austin und Zavala. »Kurt, während Sie und Joe sich erholt haben, wurden zwei weitere Expeditionen als vermisst gemeldet.«
    Yaeger reagierte auf das Stichwort und projizierte eine Weltkarte auf den Schirm. Er deutete auf drei rote blinkende Pfeile.»Mr. Quinns Organisation hat hier in China eine Gruppe verloren. In Indien sind zwei Wissenschaftler samt Helfern verschwunden. Und das hier ist Marokko.«
    »Danke, Hiram«, sagte Sandecker. »Dr. Danvers, würden Sie uns ein wenig über Ihre Organisation erzählen?«
    »Sehr gern«, erwiderte Danvers und stand auf. Man konnte seiner vornehmen Stimme noch immer den pseudobritischen Akzent anhören, den er einst in der Vorschule gelernt hatte.
    »Der World Archaeological Council zu Washington ist eine Sammelstelle für Informationen aus der weltweiten archäologischen Gemeinschaft. Zu jedem beliebigen Zeitpunkt werden auf unserer Erde Dutzende von Projekten durchgeführt«, sagte er und zeigte auf die Karte. »Die Finanzierung erfolgt durch Stiftungen, Universitäten, Regierungsbehörden oder eine Kombination aus allen dreien. Unsere Aufgabe besteht darin, all diese Informationen zu sammeln und sie bei Bedarf in kontrollierterem Umfang wieder zur Verfügung zu stellen.«
    »Könnten Sie uns ein konkretes Beispiel geben?«, bat Sandecker.
    Danvers überlegte einen Moment. »Eines unserer Mitglieder, in diesem Fall eine Universität, wollte kürzlich ein Projekt in Usbekistan beginnen. Nach einer einzigen Abfrage der Datenbank unseres Computers konnten wir ihnen alle vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Unternehmungen in jenem Land nennen. Ferner konnten wir alle veröffentlichten wissenschaftlichen Aufsätze der letzten Jahre sowie Bibliographien geeigneter Fachliteratur und die Namen von Experten dieses Sachgebiets zur Verfügung stellen. Wir haben Karten und Statistiken, aber auch Informationen über ganz alltägliche Dinge, wie zum Beispiel die örtlichen Gebräuche, die Verfügbarkeit von Arbeitskräften, vorhandene Transportmittel, den Zustand der Straßen, das Wetter und so weiter.«
    »Kann man aus Ihren Daten ersehen, welche Expeditionen verschwunden sind?«, warf Sandecker ein.
    »Tja…« Danvers zog die eisgrauen Brauen hoch. »Nicht direkt. Es ist Aufgabe der verschiedenen Mitglieder, uns Material zu liefern. Wie schon gesagt, wir sammeln und verteilen wieder. Unser Material ist in erster Linie akademischer Natur. Bezogen auf das Beispiel in Usbekistan gäbe es keinerlei Erwähnung eines Verschwindens, sofern die Universität es nicht vorher gemeldet hätte. Vielleicht Warnungen, dass eine bestimmte Gegend gefährlich sein könnte. Andererseits könnte die Information auch durchaus vorhanden sein, allerdings stückweise über die gesamte Datenbank verteilt. Dann müsste man die einzelnen Teile irgendwie zusammenfügen, aber das wäre eine ungeheure Aufgabe.«
    »Ich verstehe«, sagte Sandecker. »Hiram, würden Sie uns bitte weiterhelfen?«
    Yaeger tippte auf der Tastatur des Computers. Einer nach dem anderen erschienen rote blinkende Pfeile auf den verschiedene n Kontinenten. Er hatte den drei bereits vorhandenen Stätten ungefähr ein Dutzend neuer Fälle hinzugefügt.
    »All diese Expeditionen sind in den letzten zehn Jahren verschwunden«, sagte er. Danvers’ Nasenlöcher erbebten, als nähme er einen üblen Gestank wahr.
    »Unmöglich«,
sagte er. »Woher haben Sie die Informationen, um eine dermaßen groteske Behauptung aufzustellen?«
    Yaeger zuckte lakonisch mit den Achseln. »Aus den Dateien Ihrer Organisation.«
    »Das kann nicht sein«, sagte Danvers. »Sie müssen Mitglied des WAG sein, um auf unsere Datenbank zugreifen zu können.
    Zudem ist ein großer Teil der Informationen vertraulich. Nicht einmal die Mitglieder können sich frei von Datei zu Datei bewegen. Sie müssen ihren Codenamen eingeben und dann eine Freigabe erteilt bekommen.«
    Dies war nicht das erste Mal, dass Yaeger jemanden behaupten hörte, seine elektronischen Kinder könnten kaum krabbeln, wo sie doch in Wirklichkeit rennen

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