Das Todeswrack
Organisationen überwachen. Kontoauszüge. Das Internet. Die haben eine eindrucksvolle Webseite. Ihre Zentrale liegt in San Antonio. Der Vorstand besteht aus landesweit bekannten Personen.«
Austin runzelte die Stirn. »Wohlmeinende Leute haben ihre Namen unwissentlich schon für alles Mögliche zur Verfügung gestellt, von Rechts- und Linksextremisten bis hin zum organisierten Verbrechen, weil sie dachten, sie würden im Dienst einer guten Sache handeln.«
»Guter Einwand, Kurt«, stimmte Sandecker ihm zu. »Hiram, irgendein Hinweis darauf, dass Time-Quest als Aushängeschild für Extremisten fungiert?«
Yaeger schüttelte den Kopf. »Alle Daten besagen, Time-Quest ist sauber.«
»Demnach haben Sie nichts Außergewöhnliches festgestellt?«, bohrte Sandecker nach, dessen geschultes Ohr einen leichten Beiklang in Yaegers Stimme bemerkt hatte.
»Das habe ich nicht gesagt, Admiral. Über die Hauptorganisation gibt es einen ganzen Berg von Informationen, aber das Meiste davon ist aalglatter Werbekram, der eigentlich gar nichts verrät. Als ich versucht habe, hinter das PR-Bild vorzudringen, habe ich nichts gefunden.«
»Der Zugriff war Ihnen verwehrt?«
»Genau das meine ich. Nicht wirklich. Das hier ist weitaus raffinierter. Wenn der Zugang gesperrt ist, dann ist das so, als hätte man keinen Schlüssel, um ins Zimmer zu gelangen. Ich hatte den Schlüssel, aber als ich ins Zimmer kam, war alles dunkel, und ich konnte kein Licht einschalten.«
»Wenn sogar Ihre elektronischen Schnüffler keine Fährte ausfindig machen konnten, dann muss es sich wirklich um eine raffinierte Konstruktion handeln. Dennoch verrät uns Ihre Arbeit etwas. Die Organisation würde wohl kaum den Lichtschalter deaktivieren, wenn sie nichts zu verbergen hätte.«
Nina, die während der gesamten Diskussion schweigend dagesessen hatte, sagte plötzlich: »Gonzales.«
»Wie bitte?«, fragte Sandecker.
»Ich habe darüber nachgedacht, was Commander Gunn über
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gesagt hat. An unserer Expedition hat ein Mann namens Gonzales teilgenommen. Ich habe ihn Mr. Austin und Mr. Zavala gegenüber erwähnt. Er war durch Time-Quest vermittelt worden, und er war … er war irgendwie merkwürdig.«
»In welcher Hinsicht, Dr. Kirov?«
»Schwer zu sagen. Er war furchtbar unterwürfig. Immer in der Nähe, schaute einem über die Schulter. Sobald jemand ihn nach seiner Vergangenheit fragte, erzählte er immer die gleiche Geschichte. Es gab nie Abweichungen. Wenn man nach Einzelheiten bohrte, wich er aus. Zum Beispiel an jenem letzten Tag, als ich ihn nach diesem Fremden fragte, mit dem er gesprochen hatte.« Sie hielt inne und runzelte nachdenklich die Stirn. »Ich glaube, das hatte etwas mit dem Überfall zu tun.«
»Ich habe in Ihrem Bericht von dem Zwischenfall gelesen«, sagte Sandecker. »Wurde dieser Gonzales mit den anderen getötet?«
»Ich nehme es an. Es gab ein großes Durcheinander. Er verschwand mit den anderen, also …«
»Wir werden die Identität der an der Ausgrabungsstätte exhumierten Leichen überprüfen, und falls er nicht dabei ist, wird Hiram sich auf die Suche nach ihm begeben.«
»Eine Frage«, warf Austin ein. »Time-Quest stand mit jeder Expedition in Verbindung, die im Verlauf der letzten Jahre verschwunden ist. Sind denn auch manche ihrer Expeditionen sicher wieder nach Hause zurückgekehrt?«
»Ich antworte darauf«, sagte Sandecker. »Ja. Es hat zahlreiche Expeditionen gegeben, bei denen die schlimmste Verletzung ein Sonnenstich war. Aber noch einmal, diejenigen, die verschwunden sind, haben allesamt ungewöhnliche Funde gemeldet, beziehungsweise in den konkreteren Fällen einen Hinweis auf präkolumbische Kontakte. Was halten Sie davon, Dr. Danvers?«
»Die archäologische Gemeinschaft würde solche Behauptungen sicherlich mit allergrößter Skepsis genauestens untersuchen«, erwiderte Danvers. »Aber einen Grund zu nennen, warum jemand deswegen Morde begehen sollte … tja, da bin ich einfach überfragt. Sind Sie sicher, dass es sich nicht doch um eine Reihe von Zufällen handeln kann, egal wie unwahrscheinlich?«
Nina schüttelte den Kopf. »Es ist kein Zufall, dass das präkolumbische Artefakt, das ich gefunden habe, zerstört wurde.
Und dass jeglicher Hinweis auf seine Existenz aus der Datenbank der Universität verschwunden ist.« Sie wandte sich an Yaeger. »Wie ist so etwas möglich?«
Yaeger zuckte mit den Achseln. »Es ist nicht allzu schwierig, wenn man weiß, wie es geht.«
Sandecker sah erneut auf
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