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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Publicity wird es ziemlich schwierig werden, eine Expedition vom Erdboden verschwinden zu lassen.«
    »Der Admiral hat diesen Punkt angesprochen. Er glaubt, die öffentliche Natur der Ausgrabung würde diese Leute von etwaigen Mordversuchen abschrecken. Sie werden sich bemühen, das Relikt zu stehlen oder zu zerstören.«
    »Vielleicht kommen sie nicht mit blankgezogenen Waffen, aber ich würde trotzdem niemandem raten, sich ihnen in diesem Fall in den Weg zu stellen«, sagte Zavala. »Wann haben Sie Time-Quest von der Existenz des Artefakts unterrichtet?«, fragte Austin.
    »Vor drei Tagen. Man hat uns gebeten, während der nächsten zweiundsiebzig Stunden niemandem davon zu erzählen.«
    »Was bedeutet, dass sie heute Nacht zuschlagen werden.«
    Nina fasste die verteilten Rollen dieses Projekts für sie zusammen. Sie war die leitende Archäologin der Ausgrabungsstelle. Der jeweilige meeresbezogene Hintergrund der NUMA-Mitarbeiter wurde ein wenig abgewandelt, um ihren Aufenthalt dort glaubhafter zu machen. Trout schlüpfte ganz einfach in die Rolle eines Geologen. Austin würde vage als Ingenieur bezeichnet werden, Zavala als Metallurg.
    Der Wagen stieß immer tiefer ins Wüstenhochland am Rande Tucsons vor. Es war später Nachmittag, als sie schließlich den Highway verließen und eine unbefestigte Straße entlangholperten, mitten zwischen Mesquitebäumen und Kakteen hindurch. Sie hielten neben zwei Winnebago-Wohnmobilen und mehreren anderen Fahrzeugen, die in der Nähe eines bröckligen Haufens aus Lehmziegeln abgestellt waren. Austin stieg aus und warf einen Blick in die Runde. Ein paar alte Steinwände ließen mehr oder weniger erkennen, wo früher die Ranch gestanden hatte. Die Strahlen der Nachmittagssonne, die vereinzelt zwischen der zunehmenden Bewölkung hindurch drangen, tauchten die Wüste in kupferfarbenes Licht.
    Der schlaksige Trout kam mit großen Schritten und ausgestrecktem Arm auf sie zu.
    Er trug Khakihosen, die aussahen, als kämen sie frisch aus dem Laden, ein dünn gestreiftes Frackhemd mit festgeknöpften Kragenspitzen und eine Paisley-Fliege, die kleiner und etwas dezenter als sein üblicher Halsschmuck war. Das einzige Zugeständnis an den etwas handfesteren Charakter einer archäologischen Ausgrabung waren seine Arbeitsstiefel, wenngleich das Leder glänzte, als hätte er es soeben mit einem Lappen poliert.
    »Ich bin heute Vormittag mit Nina aus D. C. gekommen«, erklärte er. »Kommt, ich zeige euch alles.« Er ging voran und führte sie hinter den Ruinen der alten Hazienda zu einem niedrigen Hügel. Hier hatte man mit Pflöckchen auf einem Stück Boden ein Gitternetz abgesteckt. An einem Rahmen aus Holz und Maschendraht arbeitete ein älteres Paar. Der Mann schaufelte Erde auf den Draht, und die Frau pflückte die Gegenstände heraus, die in den Maschen hängen blieben, und steckte sie in Plastiktüten. Trout stellte die Anwesenden einander vor. George und Harriet Wingate wirkten beide überaus rüstig und waren etwa Ende sechzig oder Anfang siebzig, obwohl sie die Kraft und Ausdauer sehr viel jüngerer Leute hatten.
    Sie stammten aus Washington, sagten sie.
    »Aus dem
Staat
Washington«, fügte Mrs. Wingate mit stolzem Lächeln hinzu.
    »Spokane«, erklärte ihr Mann, hoch gewachsen, mit silberweißem Haar und Vollbart.
    »Hübsche Stadt«, sagte Austin.
    »Danke«, entgegnete Mr. Wingate. »Und ebenfalls vielen Dank dafür, dass Sie uns zur Hand gehen wollen. Dieser Archäologiekram ist ein bisschen anstrengender als achtzehn Löcher auf dem Golfplatz. Ich kann kaum glauben, dass wir auch noch dafür
bezahlen,
diese Arbeit tun zu dürfen.«
    »Ach, hör sich das einer an. Er hätte sich eine Gelegenheit wie diese nicht um alles in der Welt entgehen lassen. George, warum erzählst du ihnen nichts von dem Indianer-Jones-Hut, den du dir kaufen willst?«
    Ihr Mann wies nach oben in den Himmel. »Es heißt
Indiana
Jones, mein Schatz. Wie der Staat. Ich will doch bloß einen Sonnenstich vermeiden«, sagte er mit einem Grinsen, das hinter seinem buschigen weißen Backenbart kaum zu sehen war.
    Nach dem Austausch weiterer Höflichkeiten wurden die Neuankömmlinge zur Ausgrabungsstätte geführt. Zwei Männer knieten in benachbarten flachen, rechteckigen Gruben und scharrten mit Pflanzenhebern die Erde beiseite. Austin erkannte in ihnen ehemalige Navy-SEALs, Elitesoldaten, die bereits bei früheren Aufträgen mit dem NUMA-Team zusammengearbeitet hatten. Sandecker ging kein Risiko ein. Diese

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