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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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musterte Julian aufmerksam.
    Julian gab sich innerlich einen Ruck. Wenn er jetzt die Gelegenheit nicht beim Schopf packte, blieb ihm sein großer Traum versagt. »Ich will diesen Sommer die Herde auf die Sommerweide begleiten und bei ihr bleiben, bis sie wieder abgetrieben wird,« platzte es aus Julian heraus.
    Ein verlegenes Lächeln huscht über sein Gesicht, als er beobachtete, wie es in den Augen seines Vaters zufrieden aufblitzte. »Darüber hab ich auch schon nachgedacht mein Junge,« sagte sein Vater und ließ die Peitsche über den Köpfen der Pferde knallen, ehe er weiter sprach.
    »Ich hatte denselben Gedanken, denn Will wird dieses Jahr auf der Farm gebraucht. Ich will in einigen Wochen mit einem größeren Teil der Herde nach Stelveen, wo ich einen besseren Preis für die Tiere bekomme. Hier in Elveen muss ich nehmen was mir die Händler geben, aber in Stelveen bestimme ich den Preis. Will ist ein erfahrener Helfer und mir wäre es lieber, wenn er mich begleiten würde. Mal sehen, wie du dich bis dahin auf der Sommerweide anstellst. Ich komme nachsehen, sobald ich zurück bin und wenn ich alles zu meiner Zufriedenheit vorfinde, kannst du den Sommer über bleiben. Was hältst du von dem Vorschlag Julian?«
    Julians Augen fingen an zu glänzen und er rutschte aufgeregt auf dem Bock umher. Nie im Leben hätte er gedacht, dass sein Vater zustimmen würde, obwohl er sicher noch nicht mit Mutter darüber gesprochen hatte.
    Sofort legte sich ein Schatten über Julians Miene. »Was wird Mutter dazu sagen, sicher ist sie dagegen. Vater kannst du dich noch erinnern, wie Mutter voriges Jahr sich dagegen sträubte, als ich mit Will den Sommer bei der Herde verbringen wollte.«
    Sein Vater blickte versonnen auf seine Hände, die die Zügel hielten, als er antwortet. »Ja ich erinnere mich, Sie war der Ansicht, dass du noch zu jung für die Hochweide bist. Ich werde aber trotzdem mit ihr reden, vielleicht kann ich sie überzeugen.«
    Den Rest der Fahrt nach Elveen saßen Vater und Sohn schweigend nebeneinander auf dem Bock des Wagens. Julian sah schon von Weitem die Türme der Stadt die wie spitze Finger in den Himmel ragten. Er sah die mächtige Stadtmauer mit ihren Zinnen und den Wehrtürmen, welche mit bunten Fahnen besetzt waren und anzeigten, dass heute der große Markt stattfand.
    Durch das nördliche Stadttor, vorbei an den Wachen, steuerte sein Vater den Wagen durch die engen Gassen auf die Stadtmitte zu. Hier auf dem freien Platz gleich gegenüber dem Rathaus fand wie alle Jahre der Frühjahrsmarkt statt. Schon weit vor dem Marktplatz verstopften die Karren der Händler und Bauern die Straße und sie kamen nur langsam voran. Als sie sich beim Dorfbüttel meldeten und die Standgebühr bezahlten, wies ihnen eine der Stadtwachen einen freien Platz zu. Eilig luden Julian und sein Vater den Wagen ab, errichteten ihren Stand, der aus einfachen Brettern bestand die über zwei leere Fässer gelegt waren.
    Julian fiel der hochgewachsene Mann auf, der neben ihrem Stand zwei schwere Arbeitspferde und ein schlankes Pony an den dafür vorgesehenen Eisenringen anband und seinem Vater und ihm grüßend zunickte.
    Gekleidet war der Mann in eine alte speckige Wildlederhose, die von Stiefeln die bis ans Knie reichten umschlossen waren und einem einfarbigen beigefarbenen Baumwollhemd, dessen Ärmel er hochgestrickt hatte. Sein braunes Haar wuchs dicht und lag auf den Schultern auf. Am meisten fielen Julian die wasserblauen Augen auf, die jeden auf dem Marktplatz zu beobachten schienen. Der schmallippige Mud verzog sich bei der Begrüßung zu einem Lächeln und zeigte zwei Reihen schneeweißer Zähne.
    »Wer ist der Mann,« fragte Julian seinen Vater, der gerade einen Sack Trockenfleisch vom Wagen hob. Sein Vater sah zu dem Mann hinüber und meinte. »Das ist Gandulf. Ihm gehört die Farm weiter östlich nahe bei den Hügeln. Mich wundert, dass er heute überhaupt hier ist, es ist das erste Mal, dass ich ihn auf dem Frühjahrsmarkt sehe. Er gilt als menschenscheu und Sonderling, aber er züchtet hervorragende Pferde.« Julian sah noch einmal hinüber zu dem Mann, dann lenkte seine Neugier ein Fallensteller ab, der sich mit Trockenfleisch und Käse eindecken wollte. Julian wollte das Geschäft seinen Vater abwickeln lassen, als dieser ihm aufmunternd zuredete. »Nun mach schon mein Junge, einmal musst du ja damit anfangen die Waren zu verkaufen, also warum nicht jetzt? Ich gehe inzwischen zum Schmied und lasse die Pferde

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