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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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sie mehrmals energisch dazu aufforderte.
    Julian musste grinsen, als Trina so vor ihm lag und ihn aus ihren klugen Augen fixierte. »Was ist Trina, kommst du mit, die aufgestellten Fallen kontrollieren,« fragte er scherzhaft.
    Schwanzwedelnd erhob sich Trina und folgte Julian auf den Talboden hinaus. Er hatte tags zuvor Kaninchenbaue in den Hängen entdeckt und kunstvoll Schlingen ausgelegt, so wie er es von seinem Vater gelernt hatte. Diese Schlingen wollte Julian bevor die Dämmerung herein brach kontrollieren. Wenn sich heute in einer der Fallen ein Kaninchen befand, gab es am Abend einen saftigen Braten.
    Es begann schon zu dunkeln, als Julian enttäuscht von seiner Besichtigung der Fallen an die Hütte zurückkam. In einer kleinen Grube entfachte er ein bescheidenes Kochfeuer. Er holte den Kessel aus der Hütte, schüttete Wasser auf und warf ein wenig Gemüse und einige Streifen Trockenfleisch hinein. Während er wartete, dass das Gemüse und das Fleisch weich wurden, schnitt er sich eine Scheibe Brot ab und kaute verdrossen darauf herum.
    Das warnenden Knurren Trinas riss Julian aus seinen Gedanken. »Was ist Trina,« fragte Julian und richtete sich dabei etwas auf, um den Talgrund besser übersehen zu können, aber es gab nichts, was ihn beunruhigte. Trina stieß ein erneutes Knurren aus.
    »Was ist, hast du Wölfe gerochen?« Julian konnte sich das Verhalten Trinas nicht erklären, zumal die anderen Hunde keinen Laut von sich gaben, der auf eine Gefahr hinwies. Vorsichtshalber ging Julian in die Hütte und holte seinen Bogen mit dem Köcher, um für eine eventuelle Gefahr gerüstet zu sein.
    In der Zwischenzeit erhob sich Trina und starrte angespannt in die hereinbrechende Dunkelheit. Zurück bei der Hündin, konnte Julian nun auch das hohe feine Sirren das die Luft erfüllte hören und beunruhigt starrte er ebenfalls in die hereinbrechende Nacht.
    Vor Julian, etwa zwanzig Schritte entfernt, geriet die Dunkelheit in Bewegung. Sie schien sich schnell im Kreis zu drehen, zur Mitte hin heller zu werden und anzuwachsen. Nun ertönte vom Talgrund das beunruhigte Jaulen der Hunde herüber, in das sich das verstörte Blöken der Schafe mischte. Ohne es zu bemerken, legte Julian einen Pfeil auf die Sehne des Bogens und spannte sie leicht an. Plötzlich erschien über dem Gras ein gleißendes Licht, das seinen Durchmesser rasant vergrößerte. Das leise Sirren veränderte sich zu einem tiefen Brummen, während grelle Blitze in einem Strahlenkranz nach allen Seiten zuckten, die die Dunkelheit erhellten.
    * Ein Kugelblitz ,* schoss es Julian im ersten Augenblick mit Schrecken durch den Sinn. Er kannte die Urgewalt dieser Naturerscheinung. Er hatte einmal zugesehen, wie einer dieser Blitze einen Heuschober in unmittelbarer Nähe ihres Hofes dem Erdboden gleichmachte.
    Zudem erzählten sich die Leute die schauerlichsten Geschichten über dieses bösartige und unberechenbare Phänomen gehört. Doch das hier sah nicht danach aus. Was war es dann?
    Wie gebannt stand er da und starrte bewegungslos auf die Erscheinung. Sie faszinierte ihn irgendwie, aber gleichzeitig fürchtete er sich auch vor ihr. Rasch wuchs die Erscheinung weiter, bis sie ihre volle Größe erreicht zu haben schien, und drehte sich nun gemächlich langsamer weiter.
    Plötzlich erstarrte jede Bewegung in dem Luftbild. Der tiefe Brummton verebbte und Julian hörte nur noch das leise Knistern der Blitze, die gelegentlich die Nacht erhellten und einen Geruch nach verbrannter Luft hinterließen.
    Noch während Julian auf die Erscheinung starrte, zog sich das gleißende Licht zusammen und erlosch mit einem lauten Knall, der in seinen Ohren dröhnte.
    Julian blieb abwartend in einiger Entfernung stehen. * Kam die Erscheinung zurück, * fragte er sich besorgt, denn er hatte nicht die leiseste Ahnung, was sich da soeben vor seinen Augen abgespielt hatte.
    Schwach und undeutlich erkannte er einen hellen Fleck, der im Gras zurückgeblieben war. Abwartend blieb Julian stehen und starrte zu dem Klecks hinüber der einfach nicht verschwinden wollte.
    * Narrten ihn vielleicht seine Augen, die von der gleißenden Lichterscheinung noch geblendet waren? *
    Julian ließ einige Zeit verstreichen, und als sich der Fleck nicht auflöste, beschloss er ihn sich näher anzusehen. Bedächtig setzte sich Julian in Bewegung. Trina wich ihm nicht von der Seite, ihren Blick starr vorausgerichtet, während sie die Lefzen hochgezogen hatte und leise knurrte. Je näher er kam, um so

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