Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
Vom Netzwerk:
Bruder Sogan lebte noch in der Stadt, nur seine Schwestern Kaya und Dena waren zu Männern in den umliegenden Dörfern gezogen.
    »Wo ist Sogan, ich sah ihn weder bei der Versammlung noch im Dorf,« fragte Gallan seine Eltern. Garan erklärte ihm, dass Sogan mit einem Jagdtrupp ausgezogen war, der erst in einigen Tagen zurück erwartet wurde.
    Als Gallan alle Neuigkeiten die seine Familie betrafen erfahren hatte, richtete Lesena für Gallan ein Schlaflager zurecht. Augenblicklich schlief Gallan, müde von seiner Reise ein. Er erwachte erst am nächsten Morgen, als sein Vater ihn weit vor Sonnenaufgang weckte.
    Noch vor Sonnenaufgang bestiegen Garan und sein Sohn ihre Pferde und ritten durch das Tor auf die Ebene hinaus.
    Nach einiger Zeit verschwanden die beiden hinter den leichten Bodenwellen am Horizont.

Kapitel 9
    Der Troll
    Verden
    An den Stamm eines Baumes gelehnt sah Gandulf nachdenklich durch die Äste hinauf zu dem heller werdenden Morgenhimmel als läge die Lösung seines Problems in den verblassenden Sternen. Er hatte sich einige Schritte von Julians Hütte entfernt, um in aller Ruhe darüber nachdenken zu können, vor welche Entscheidung das verwandelte Einhorn ihn stellte.
    Einerseits tat ihm das Wesen leid anderseits fühlte er sich dem Eid verpflichtet, den er seinem Lehrer und Vorgänger geschworen hatte. Also musste er dafür sorgen, dass Riana in ihre Welt heimkehrte, aber wie? Seine bescheidenen magischen Kräfte, die ihm der Ring verlieh, reichten hier nicht aus und er wüsste außer Jannik niemanden, den er um Rat fragen konnte.
    Riana hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass sie nicht bereit ist, der drohenden Gefahr wegen in ihre Welt heimzukehren. Aber was geschah, wenn Riana hier blieb, brachte sie das Gleichgewicht Verdens durcheinander? Und wenn nicht wie würde sie in einer fremden Welt zurechtkommen?
    Alles Fragen die Gandulf im Augenblick nicht beantworten konnte. Mitten in seinen Gedanken verspürte Gandulf das vibrieren der Luft, das einen bevorstehenden Übergang ankündigte. Riana hatte also doch die Wahrheit gesprochen, als sie behauptete die Sucher würden nicht eher ruhen, bis sie gefunden wurde.
    Vorsichtig schob sich Gandulf an den Bäumen vorbei, bis er freie Sicht auf das Tal bekam, aber selbst nicht gesehen werden konnte.
    Fast an derselben Stelle, die Julian ihm beschrieb, geriet die Luft in eine kreisende Bewegung. Über dem östlichen Hang des Tales zeigte sich der erste Streifen dämmriger Helligkeit, welcher den neuen Tag ankündigte. Das wenige Licht genügte Gandulf völlig aus, um die Gestalt auf einem schwarzen Pferd zu erkennen.
    Gandulf sah auch den roten Lichtschein, der das Gesicht des Reiters schwach erhellte. Der Lichtschein ging von der Hand aus, die der dunkel gekleidete Reiter auf den Sattelknauf gestützt hatte.
    Riana behielt recht mit ihrer Vorahnung, aber dass die Sucher so schnell Rianas Spur fanden, überraschte Gandulf doch. Wer außer einem Sucher sollte der Reiter sonst sein?
    Gandulf beobachtete, wie der Reiter von seinem Pferd abstieg, sich kurz umsah und zielstrebig die Behausung Julians ansteuerte. Gandulf hörte ein leises Rascheln von der Hütte her und sah zu ihr hinüber.
    * Der Junge scheint kein Feigling zu sein. * Dachte er, als er sah, wie Julian sich mit gezücktem Messer in den Schatten eines Baums drückte und den Sucher beobachtete. Aber er war noch ein Junge und Gandulf glaubte nicht, dass Julian der sich abzeichnenden Situation gewachsen war. Der Junge mochte vielleicht eine Kämpfernatur besitzen, dennoch fehlte ihm jegliche Erfahrung.
    * Du musst ihm helfen, er ist einem Mann nicht gewachsen. * Gandulf tastete seine Umgebung nach einer Waffe ab. Das Schwert hatte er bei seinem Pferd gelassen, da er nur von einer Erkundung ausgegangen war. Jetzt war es zu spät, um zurückzugehen. Gandulfs Finger ertasteten einen etwa Unterarm dicken Ast, der ihm stabil genug schien, um als Waffe zu dienen. Der drei Ellen lange Ast eignete sich hervorragend für den Zweck, für den er ihn zu gebrauchen beabsichtigte. Die Aufmerksamkeit des Suchers war ganz auf die Hütte gerichtet und so schlich Gandulf unbemerkt in den Rücken des Fremden.
    Gandulf gelang es bis auf drei Schritte an den Fremden heranzukommen, da ertönte unerwartet Julians Stimme. »Stehen bleiben oder ich lasse die Hunde los.« Der Junge hielt sein Jagdmesser dem Eindringling drohend entgegen und Gandulf glaubte, die Aufregung aus der Stimme von Julian herauszuhören.
    Ehe

Weitere Kostenlose Bücher