Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
Vom Netzwerk:
der Tasche zu sehen war. Unbemerkt von ihm trat Riana hinter Gandulf und blickte über seine Schulter. »Das ist ein Sucher des schwarzen Barons, glaubst du mir endlich, dass es sich nicht um Hirngespinste von mir handelt?«
    Rianas Worte rissen Gandulf aus seinen Betrachtungen. Er drehte sich zu Riana um, welche angewidert den bewusstlosen Sucher betrachtete. In ihren indigoblauen Augen spiegelte sich für einen kurzen Augenblick der Hilfe suchende Ausdruck eines gehetzten Tieres.
    »Was machen wir mit ihm? Wenn er erwacht wird er nicht gerade die beste Laune haben,« bemerkte Julian, der hinzukam und sich neben Riana stellte. Er presste seine Hand noch auf die Brandwunde und man erkannte an seiner Stimme, dass ihm das Sprechen Schmerzen bereitete.
    Gandulf wies zu dem Pferd des Suchers, das sich nicht bewegte, aber dessen Augen jede Bewegung von ihnen beobachtete. Gandulf hob leicht die Schultern an, ehe er antwortete. »Ich schicke sie beide dorthin, woher sie kamen,« dabei streifte er den Ring vom Finger des Suchers, den er in seiner Jackentasche verschwinden ließ.
    »Ohne den Ring wird es schwer für ihn sein, noch einmal hier zu erscheinen.« Riana, die Gandulf aus ihren indigoblauen Augen ansah, blickte skeptisch auf den Sucher. »Er wird nicht der einzige Sucher des Barons sein, es gib sicher noch welche, die ebenfalls solche Ringe besitzen. Wenn es nicht dieser ist, so kommen andere, die nach mir suchen werden.«
    Riana sprach Gandulfs Befürchtungen aus, doch er schwieg. Er wusste im Augenblick wirklich nicht, wie er am klügsten handeln sollte.
    Gandulf packte den bewusstlosen Sucher bei den Beinen und schleifte ihn zu dem prächtigen Hengst hinüber. Beim Anblick des prächtigen Tieres begann Gandulfs Herz, schneller zu schlagen. Das warnende Schnauben jedoch warnte Gandulf näher an ihn heranzugehen, und den Sucher quer über den Sattel zu legen.
    Er erkannte an der Art, wie der Hengst seine Ohren bewegte und nach ihm schielte nur zu gut, was kam, wenn er sich weiter näherte. Deshalb legte er den Bewusstlosen einfach neben ihm ab und entfernte sich langsam rückwärtsgehend von dem Pferd.
    Gandulf hob die Hand, an der er seinen Ring trug. Er bedauerte es außerordentlich, den Hengst nicht für seine Zucht behalten zu können. Es verstieße gegen den Grundsatz der Wächter, der besagte, dass nichts von einer anderen Welt zurückbleiben durfte.
    Ein weit gefächerter grüner Lichtbogen hüllte den Hengst und seinen im Gras liegenden Reiter ein. Die Luft begann zu vibrieren und geriet in kreisende Bewegung. Der entstehende Wirbel erzeugte einen gewaltigen Sog, den sogar Julian, der staunend mit offenem Mund den Geschehnissen folgte, wahrnehmen konnte.
    Die Luftströmung zerrte an der Kleidung und an seinen schulterlangen Haaren. Unwillkürlich griff er nach Rianas Hand und hielt sie fest.
    Der grüne Lichtschein aus Gandulfs Ring, der den morgendlichen Talgrund erhellte, veränderte seine Farbe in ein gleißendes Weiß und machte seine Umgebung zum Tag. Das Pferd und der Sucher verschwammen in dem rotierenden Nebel, dann ertönte ein ohrenbetäubender Knall der Julian fast das Trommelfell platzen ließ. Er ließ Rianas Hand los und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Ohren zu.
    Als Julian erneut zu der Stelle sah, waren Ross und Reiter verschwunden. Auf Gandulfs Gesicht lag ein zufriedener Ausdruck, der aber schnell wich, als Riana betrübt sagte. »Es ist damit nichts gewonnen, der Baron wird nicht aufgeben und er wird andere Sucher schicken. In ihrer Begleitung werden sich die kleinen Jäger befinden und die haben noch nie eine Spur verloren ……, glaube mir ich spreche aus Erfahrung. Es ist also noch nicht vorbei.«
    Nachdenklich sah Gandulf Riana an. »Du musst dem Baron sehr wichtig sein, sonst betriebe er nicht einen solchen Aufwand.« Eine kurze Pause trat ein, ehe er weitersprach, »falls du mit dem, was du behauptest, richtig liegst,« entgegnete Gandulf, aber tief in seinem Herzen wusste er, dass Riana die Dinge richtig sah.
    Riana starrte zu Boden und beteuerte, »ich hab keine Ahnung, warum er so hartnäckig ist, doch solltest du dich auf weitere Sucher einrichten Wächter.
    »Wir finden sicher einen Weg,« entgegnete Gandulf und hob das Kinn Rianas an und sah ihr in die Augen. »Wir finden einen Weg, glaub mir,« wiederholte er eindringlich und ließ ihr Kinn los.
    Gandulf hob die Tasche des Suchers auf und hängte sie sich um die Schulter dann sah er zu Julian der Riana bedauernd

Weitere Kostenlose Bücher