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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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schüttelte seinen Kopf. »Nein aber irgendetwas stimmt hier nicht,« gab er fast flüsternd zurück.
    Riana erschien im Rahmen der Tür, sah sich ebenso verwirrt wie Julian um und fragte ängstlich. »Was hat dieses Geräusch zu bedeuten, sind es die Sucher?« Gandulf ging gefolgt von Julian und Riana an den Rand des Gehölzes und blickte sich angespannt um. Erst nach einiger Zeit begriff er, dass dieses Summen über ihren Köpfen am lautesten war, und verwundert sahen sie nach oben. In etwa fünfzig Meter Höhe rotierte die Luft in konzentrischen Kreisen, die fortwährend ihre Größe wechselten. Mal blähten sich die Kreise zu einem gigantischen Gebilde auf, in dessen Zentrum eine gleißende Lichtaureole erschien. Mal schrumpfte die Erscheinung auf einen winzigen Punkt zusammen.
    Mit einem Knarren, als öffne sich ein in rostigen Scharnieren hängendes Tor, schwoll das Gebilde erneut an. Durch die Aureole schoss mit rauschendem Flügelschlag eine Gestalt. Bei ihrem Anblick, der sich nur schwer fassen ließ, hielt Julian den Atem an. Durch die Lichtaureole schwebte mit trägen Flügelschlägen ein Drache, auf dessen Rücken er ganz deutlich eine Gestalt ausmachen konnte.
    »Benützen die Sucher Drachen?« Diese Frage galt Riana, die Gandulf unsicher von der Seite her ansah und verneinend den Kopf schüttelte. »Ich weiß es nicht, meine Mutter hat jedenfalls keine erwähnt.« Gandulf gab Julian einen Wink und gab ihm den Rat.
    »Du holst besser deinen Bogen, falls es Sucher sind, sollten wir gerüstet sein und uns verteidigen können.« Julian wollte gerade tun was Gandulf riet, als von oben eine kratzige raue Stimme zu ihnen herunter zu ihnen herunter rief.
    »Juhu … Ihr da unten, ich komme in Frieden. Gestattet Ihr, dass Dragan bei Euch landet?«
    In einem weit ausholenden Bogen schwebte der Drache in ihre Richtung, während er stetig tiefer sank. Vom Talgrund her vernahm Julian das panikartige Blöken der Schafe und das angstvolle Heulen der Hunde. Selbst Trina drückte sich ängstlich aber knurrend an Julians Bein und wich ihm nicht von der Seite.
    Mit weit ausgebreiteten Flügeln bremste der Drache seinen Flug, wurde langsamer und senkte sich keine zwanzig Schritte von Gandulf Julian und Riana zur Erde. Einige letzte Flügelschläge, dann legten sich die Flügel des Drachen an seine Flanken. Bewegungslos wie eine Statue verharrte der Drache und wartete, bis die Gestalt von seinem Rücken herab sprang und mit vernehmlichem Aufprall im Gras landete.
    »Du bleibst, wo du bist, Dragan, hast du verstanden? Wir wollen den Leuten keinen Schrecken einjagen,« rief die kleine Person wie Julian nun erkennen konnte dem Drachen zu. Mit kurzen trippelnden Schritten kam die Gestalt näher. Kurz darauf stand der Zwerg vor ihnen, sah zu ihnen hoch und schob sich seine breitkrempige Kappe in den Nacken. Neugierig musterte sie der Zwerg der Reihe nach, ehe er zufrieden nickte.
    »Gestattet, dass ich mich vorstelle. Mein Name ist Granak, Trollmagier aus Andoran. Ich bin auf der Suche nach einem Einhorn. Ihr habt nicht zufällig eines gesehen?« Julian bemerkte, wie Riana sich hinter seinem Rücken versteckte. Er war froh, dass Granaks Aufmerksamkeit auf Gandulf gerichtet war, der ihm gelassen und mit unschuldiger Miene antwortete. »Ihr müsst Euch irren Magier, hier gibt es kein Einhorn, außer Ihr glaubt, bei meinem Pferd handele es sich um eins. Tut mir leid Euch enttäuschen zu müssen, aber hier gibt es keine Einhörner.«
    »Ich bin wirklich enttäuscht,« gestand Granak und man sah es seinem Gesicht an, dabei kratzte er sich am Kopf. Mehr zu sich selbst als an Gandulf gerichtet murmelte er.
    »Ich hätte schwören können, es ist hier. Die Spur ist zwar schwach, aber sie führt geradewegs hierher.« Granak gab Gandulf ein Zeichen, damit sich dieser zu ihm herab beugte. Gandulf tat dem Troll den Gefallen und ging in die Knie, bis sie sich in die Augen sehen konnten.
    »Ich bitte Euch belügt mich nicht, denn es geht um Leben und Tod. Ich bin auf der Suche nach dem Einhorn, weil ich es beschützen will.« Ernst sah Granak seinem Gegenüber in die Augen. »Ihr habt wirklich kein Einhorn gesehen?«
    Gandulf schüttelte verneinend den Kopf. Dabei log er wirklich nicht. Er hatte kein Einhorn gesehen. Solange der Troll ihn nicht überzeugen konnte, kein Sucher oder Jäger zu sein, würde er die wahre Identität Rianas nicht verraten. »Ich versichere Euch, dass ich kein Einhorn gesehen habe,« antwortete er und sah sich zu

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