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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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ein, und wurde aus der Herde verstoßen. Die, den Einhörnern von Geburt an eigene Magier erlaubte es ihm sich in einen Menschen zu verwandeln. Im Laufe der Zeit wurde er zum schwarzen Baron und lebt am Rande des Schwarzsteingebirges.«
    Gallan machte ein Zeichen und unterbrach Riana.
    »Wenn ich dich recht verstanden habe, besitzt du von Geburt an magische Kräfte. Warum ist es dir dann nicht möglich, deine wahre Gestalt anzunehmen?«
    Rianas Brust hob sich unter dem tiefen Seufzer, den sie ausstieß. »Ich bin noch zu jung und unerfahren, als dies zu können. Kisho war geübt in Magie deshalb gelang es ihm. Die Magie eines Einhorns entwickelt sich in der Geborgenheit der Herde weiter, bis wir erwachsen sind.«
    Frustriert sah Gandulf das Mädchen an. Einen kurzen Augenblick hatte er geglaubt, die Lösung seines Problems gefunden zu haben.
    »Wie nennt ihr eure Welt,« wollte Julian nun von Riana wissen. Mit feucht glänzenden Augen sah Riana Julian an. »Wir nennen sie Andoran,« antwortete Riana seufzend. Julians Gesicht bekam hektische Flecken, als er diesen Namen hörte und mehr denn je wünschte er sich, Rianas Welt mit eigenen Augen zu sehen.
    * Sie muss wunderschön sein, * dachte er und stellte sie sich in seiner Fantasie vor. »Es ist schon spät,« unterbrach Gandulf Julians Gedanken und erhob sich vom niedergebrannten Feuer, in dem nur noch schwach die Glut vor sich hin schwelte. »Legt euch schlafen, wir müssen Morgen ausgeruht sein, wenn Riana und ich nach Burgas wollen.« Julian brachte Riana zu seiner Hütte und stieß die Tür auf.
    Er überließ ihr seit zwei Tagen sein Bett und schlief seither im Freien unter dem Vordach neben der Hütte nahe dem Eingang. Gandulfs Schlafstätte befand sich dagegen zwischen den Bäumen, die er sich mit Sattel und Decke zurecht gerichtet hatte.
    Julian faltete seine Jacke zusammen, die ihm als Kopfkissen diente, und deckte sich mit der Decke zu, als Trina leise fiepend zu ihm kam und ihre weiche Zunge über sein Gesicht gleiten ließ. »Schon gut Trina,« flüsterte Julian und streichelte ihr Fell, »ab Morgen hast du mich wieder ganz für dich.«
    Trina drückte sich eng an ihn, als spüre sie seine Enttäuschung und wolle ihn trösten. Schon nach kurzer Zeit bemerkte er an den rudernden Zuckungen ihrer Beine, dass sie schlief und träumte. Ihm dagegen fiel es schwer, einen ruhigen Schlaf zu finden. In seinem Traum geisterten schwarz gekleidete Gestalten, gnomenhafte Zwerge mit riesigen Hunden umher, aus deren aufgerissenen Mäulern mit den scharfen Zähnen der Geifer rann.
    Das grollende Knurren Trinas schreckte Julian aus seinem oberflächlichen Schlaf. Als er die Augen öffnete und nach ihr sah, stand sie mit gesträubtem Nackenfell auf den Beinen. Ihren Schwanz steil aufgerichtet witterte sie mit aufgerichtetem Nackenfell in den Talgrund hinaus, von dem schwach das Blöcken der Schafe herüber klang. »Was ist los Trina, droht Gefahr?«
    Rasch und lautlos erhob sich Julian von seinem Lager, während er den Talgrund nicht aus den Augen ließ. * Roch Trina einen Bären oder Wölfe? Fingen ihre Ohren Geräusche auf, die für ihn nicht hörbar waren? *
    Angestrengt lauschte Julian in die Nacht und seine Augen suchten nach einer verräterischen Bewegung da draußen. Als seine überanstrengten Augen seinem Geist unwirkliche Gestalten vorgaukelten und zu brennen begannen, schloss er sie und konzentrierte sich ganz auf sein Gehör.
    Julian glaubte ein feines summendes Geräusch zu hören, das sich nach Hornissen anhörte, die sich in einem der nahen Bäume ein Nest bauten. * Mitten in der Nacht, * fragte er sich ungläubig, doch das schien ihm unwahrscheinlich, außer sie wurden gestört. Dann konnte es schon geschehen, dass sie einen Feind angriffen.
    Trinas Knurren verstärkte sich und ihre Ohren zuckten nervös hin und her. »Was hat dein Hund,« kam die leise Frage von Gandulfs Lager herüber. Julian sah, wie er sich erhob und in die Wipfel der Bäume spähte. Julian schlich zu dem Wächter hinüber. Hier war das Summen zwar leiser, aber dennoch deutlich zu hören und es wurde von Sekunde zu Sekunde lauter. »Was bedeutet dieses Summen,« fragte Julian mit gedämpfter Stimme, »sind das die Sucher, von denen Riana sprach?« Er glaubte nicht mehr an einen Hornissenschwarm in den Bäumen, denn das Summen nahm ständig zu.
    Gandulf schüttelte verwirrt den Kopf und zuckte mit den Schultern. »Ich glaube nicht, oder siehst du irgendwo einen Lichtbogen?« Julian

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