Das Tor nach Andoran (German Edition)
noch ein Sucher des Barons war und Riana schaden wollte. Sein Bericht deckte sich mit dem Rianas und er entschloss sich, dem Troll die Wahrheit zu sagen. Vielleicht wusste er wie Riana ihre wahre Gestalt wiedererlangen konnte. Er selbst war ratlos und dankbar für jede Hilfe, die sich anbot.
Den kurzen Blick, den er mit Julian wechselte, verriet dessen Anspannung auf seine bevorstehende Reaktion, und er schenkte ihm ein beruhigendes Augenzwinkern.
»Julian es hat keinen Sinn. Ich selbst bin ratlos, wie wir helfen können, außerdem bräuchte ich die lange und gefahrvolle Reise zu Jannik nicht zu unternehmen. Es ist besser wir weihen Granak ein,« appellierte er an Julian, dessen skeptischer Gesichtsausdruck nicht verschwinden wollte. Julian stimmte am Ende doch zu, denn ob Gandulf Riana mit nach Burgas nahm, oder der Troll sie nach Andoran zurückbrachte, kam letztendlich auf dasselbe hinaus.
»Wenn du es für besser hältst, dann erzähle.«
Gandulf senkte seinen Blick, ehe er zu sprechen begann. * War es klug, dem Troll von seiner Mission zu erzählen? Er hielt den Magier keineswegs für einen Dummkopf aber es bereitete ihm Unbehagen, wenn er Fremde in seine Berufung einweihen musste. Zudem hatte er schon zu viel von sich gegeben, ohne dass sich der Troll nicht seine eigenen Gedanken machen würde. *
Gandulf entschloss sich, Granak die Wahrheit zu erzählen.
»Ja, wir haben das Einhorn vor dem Sucher beschützt. Es tauchte vor drei Tagen mitten in der Nacht im Tal auf. Nach einiger Zeit tauchte der Sucher auf, der es verfolgte. Zum Glück konnte ich ihn überraschen und wie ihr wisst nach Andoran schicken. Aber …« Gandulf dehnte das Wort in die Länge und wartete auf eine Reaktion des Trolls, doch der gab ihm ein Zeichen weiterzureden.
»Die Sache hat einen Haken.« Granaks buschige Augenbrauen zogen sich über seiner Stirne zusammen, als denke er angestrengt über etwas nach und er blickte verwirrt von Gandulf zu Julian. »Was bedeutet das, die Sache hat einen Haken, dem Einhorn ist hoffentlich nichts geschehen?«
Gandulf verdrehte die Augen und sah zum Himmel hoch, wo im Osten die ersten Sterne zu verblassen begannen. Er wusste nicht, wie er dem Magier beibringen konnte, dass Riana so wie er sie sah, nicht mehr existierte, jedoch es half alles nichts. Es war nur eine Frage der Zeit, ehe der Troll selbst dahinter kam, wenn er zwei und zwei zusammenzählte. »Das Einhorn ist keines mehr,« stieß Gandulf hervor, »die Mutter hat ihr Junges in einen Menschen verwandelt, ehe es in diese Welt kam. Ich bin ein Weltenwächter und meine Aufgabe ist es verirrte Lebewesen in ihre Welt zurückzuschicken, um das Gleichgewicht dieser Welt zu erhalten. Das Einhorn oder der Mensch, der es jetzt ist, weigert sich wieder zu gehen. Sie hat sogar gedroht sich selbst etwas anzutun, wenn ich sie zwingen sollte.«
In Granaks Gesicht blitzte Verstehen auf, als er mehr feststellte als fragte. »Ihr meint Riana das Mädchen, das bei meinem Bericht zu weinen begann und in die Hütte lief?«
Gandulf nickte erleichtert.
»Genau dieses Mädchen meine ich, aber das ist noch nicht alles. Ich nahm dem Sucher seinen Ring und seine Tasche ab, bevor ich ihn zurückschickte. So wollte ich verhindern, dass er noch einmal hier auftaucht.«
Gandulf erhob sich, sah den fragenden Blick des Trolls und bedeutete ihm zu warten. »Ich komme gleich wieder ich muss euch den Inhalt der Tasche zeigen, dann werdet ihr verstehen.«
Gandulf ging zu seinem Schlaflager und kam kurz darauf mit der Tasche zurück. Er löste die Lasche und zeigte dem Magier ihren Inhalt. Granak griff mit einer ehrfurchtsvollen Bewegung in die Tasche und brachte ein mit silbriger Flüssigkeit verschmiertes Horn zum Vorschein. Bewegt strich er über das Horn, wobei ein stöhnender Laut über seine Lippen kam.
»Diese Frevler, sie haben alle abgeschlachtet nur wegen dieser Hörner,« kam es klagend über seine Lippen. Tränen bildeten sich in den Augen des Trolls, die über seine grauen Wangen kullerten.
Julian saß wie erstarrt und beobachtete Granak, der mit schmerzverzerrtem Antlitz das Horn in die Tasche zurücklegte. Auch in seinem Inneren zog sich etwas das Er nicht bestimmen konnte zusammen und erfüllte ihn mit Traurigkeit.
»Weiß Riana, dass Ihr die Hörner besitzt, Gandulf,« flüsterte Granak kaum hörbar, nachdem er sich die Tränen aus den Augen wischte. Gandulf verneinte.
»Nein sie weiß es nicht. Ich wollte sie mitgeben, wenn sie sich entschließt,
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