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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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eindringlich an und versuchte sich in ihn hinein zu versetzten. Julians fester Blick ruhte auf Gandulf, als er antwortete. »Ich habe mich nach langem Überlegen entschieden. Ich will, dass du mich lehrst, wie man ein Weltenwächter wird.«
    Gandulf hatte gehofft, dass Julian sich so entscheiden würde, aber er wollte nichts überstürzen, daher versuchte er, den Jungen zu vertrösten. »Wenn die Sache mit dem Einhorn hinter uns liegt, werde ich darüber nachdenken. Ich glaube im Augenblick liegen ganz andere Probleme vor uns die wichtiger sind.«
    Julian wollte sich schon enttäuscht abwenden, als ihn Gandulf zurückhielt. »Ich habe nicht Nein gesagt, denk daran und nun leg dich schlafen.«
    Gandulf gab Julian einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter und schob ihn mit sachter Gewalt in Richtung ihres Lagers. Stunden später schreckte Julian durch das Geräusch kullernder Steine auf. Thurgrom der in der Nacht im Stollen verschwunden war um nach einem Weg zu suchen kam mit Gandulf zurück. Freudestrahlend erstattete er ihnen Bericht.
    »Der Weg ist frei. Ich war auf der nächsten Ebene und dort sieht es gut aus. Wenn wir uns beeilen, erreichen wir noch heute den Krater.«
    »Endlich eine gute Nachricht,« bemerkte Gandulf. Er nahm seinen Rucksack und seinen Speer auf, als ganz in der Nähe ein wütendes Fauchen zu hören war, dem leichte Erschütterungen folgten. Ein gewaltiger Schatten verdunkelte plötzlich den Stollen, aus dem sie tags zuvor gekommen waren. Der schabende Ton verstärkte sich zu einem Kreischen, als sich das Ungetüm durch den engen Stollen zwängte und dabei die Seitenwände glatt zu scheuern schien.
    Nun sahen sie zum ersten Mal ihren Gegner, der sich langsam und bedächtig näherte. Er füllte den Stollen vollständig aus und Julian sah mit geweiteten Augen, wie das Ungeheuer auf sie zu kroch. Aus dem breiten Maul züngelte eine gespaltene Zunge in ihre Richtung, und die schwarzen Augen mit den gelben Pupillen, funkelten die Gruppe bösartig an.
    Die mit Schuppen bedeckte Brust des Ungeheuers durchzogen gelbliche Streifen, die bis in die plumpen stämmigen Pranken herabliefen. Diese endeten in scharfen Klauen, welche über den Stollenboden kratzten und fast die Länge ihrer Speere maßen. Die Bestie riss ihr mit zahlreichen spitzen Zähnen bewehrtes Maul auf und stieß einen markerschütternden Schrei aus.
    »Kommt in den Stollen,« schrie Thurgrom angesichts des Untiers. »Es ist nicht mehr weit bis zum Schacht. Dort passt das Ungeheuer nicht hindurch.« Julian und Granak nahmen Riana in die Mitte. Sie blickte unbeweglich auf das Ungeheuer und rührte sich nicht von der Stelle.
    Trina jaulte erschrocken auf und bellte zähnefletschend mit eingeklemmtem Schwanz die Echse an. Irritiert vom lauten Bellen und Knurren stockte sie kurz in ihren Bewegungen und züngelte mit der gespaltenen Zunge zu dem Hund hin.
    »Hab ich´s nicht gesagt, es ist ein Drache,« triumphierte Granak, der beim Anblick der Echse glänzende Augen bekam. Thurgrom, der schon auf halben Weg vorausgelaufen war, drehte sich um und rief dem Troll zu. »Willst du stehen bleiben, bis dich die Bestie gefressen hat? Komm schon beeil dich.«
    Nun erwachten auch Granak und Julian aus ihrer Erstarrung. Sie nahmen Riana kurzer Hand bei den Armen und schleppten sie mit zu Thurgrom, der schon beim Aufgang wartete. Die Echse überwand ihre Überraschung und setzte den Fliehenden nach. Gandulf blieb kurz stehen, hob seinen Speer und schleuderte ihn auf die Echse. Doch der Speer zersplitterte wie ein trockenes Streichholz, als er auf den Körper des Untiers traf.
    »Schneller … schneller,« rief der Zwerg, der wartete bis Riana Julian und der Troll im Schacht verschwanden. Er zog seine Streitaxt aus dem Rückenriemen und schleuderte sie der Echse entgegen.
    Mit einem wummernden Ton flog die Axt über Gandulf hinweg und traf die Echse mitten auf der Stirn. Die Axt zerschellte aber genau so wirkungslos wie Gandulfs Speer am Panzer der Bestie. Ohne sich umzusehen, hetzten Julian und Riana die Stufen hinauf.
    Ihnen folgten Granak und Gandulf, der jeweils zwei Stufen auf einmal nahm, während der Zwerg am Schluss hinter ihnen herhetzte.
    Ein polterndes Krachen ließ Thurgrom nach unten blicken, wo er den Sockel mit den Stufen verschwinden sah. Das Biest musste riesige Kräfte besitzen wenn es harten Fels, wie Papier zerstörten konnte.
    Thurgrom sah noch eine Pranke im Schacht auftauchen, doch er war schon zu weit entfernt, als dass ihm

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