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Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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wohl, Alan verletzt und enttäuscht zu haben. Sehnsucht nach St. Edmundsbury erfasste sie. Seit Flint sie schlug, fühlte sie sich schutzlos in der Gießerei, so wie sich damals nach dem Überfall auf die Schmiede auch dort keiner mehr sicher gefühlt hatte. Mit Alan war dieses Gefühl verschwunden. Nichts schien ihr widerfahren zu können, wenn er in der Nähe war. So vertrauenerweckend. So stark. So verlässlich.
    Der neue Geselle war ein fleißiger, schweigsamer Mann, kein Wunder, dass er offenbar prächtig mit John ausgekommen war. Nur hin und wieder ergriff er das Wort und erzählte von früher, als er noch mit dem Meister zusammengearbeitet hatte. Schon damals war John alle paar Monate ohne nähere Angaben verschwunden, doch Randal, so hatte er Catlin anvertraut, war ihm einmal gefolgt und kannte daher das Ziel dieser Reisen. Binham. Ein Kloster. Irgendwo im Norden. Wo genau, wusste Randal nicht zu sagen. Die Nennung des Ortes warf neue Fragen auf. Ob John dort Priester gewesen war? Ob sein Sohn womöglich in Binham lebte? Bei dem Gedanken stutzte Catlin. Die Frage nach Eadrics Verbleib hatte John nie beantwortet. Ob der Junge überhaupt noch lebte? Catlin schüttelte den Kopf. Wenn er nicht gestorben war, musste er … Sie überlegte, wie alt er wohl sein mochte. Vermutlich war er längst ein Mann.
    »Kommst du eine Weile mit Corvinus allein zurecht? Ich will nach Binham«, erklärte sie Randal eines lauen Spätsommerabends. »Ich muss herausfinden, was es mit Meister Johns Aufenthalten dort auf sich hatte.«
    »Weiß Meister Flint davon?« Randal wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Nein, er glaubt, es handle sich um einen Auftrag, und dabei soll es auch bleiben.«
    Randal nickte und fuhr sich mit dem Ärmel über die Nase.
    »Wir kommen schon zurecht, Meisterin, und Ihr bleibt ja auch nicht ewig.« Er warf Corvinus einen fragenden Blick zu.
    »Sicher.« Corvinus nickte, auch wenn ihm nicht wohl dabei schien.
    Bevor Catlin aufbrach, betete sie zum Herrn und bat ihn um Beistand. Nicht um Sicherheit auf der Reise, dafür war der heilige Christophorus zuständig, an den sie sich ebenfalls noch wenden würde, sondern um seelischen Beistand bat sie den Allmächtigen. Wie auch immer ihre Reise ausgehen mochte, sie flehte ihn an, ihr den Weg zu weisen, ihr zu helfen, kluge Entscheidungen zu treffen, und in Johns Sinn zu handeln. Als die Glocken den Abend einläuteten, sputete sie sich und bereitete das Essen zu, bevor Flint noch wütend wurde und sie womöglich nicht gehen ließ.
    St. Edmundsbury lag auf dem Weg nach Norden, darum hatte Catlin beschlossen, ihre Kinder mitzunehmen und bei Winnie und Elfreda zu lassen, während sie nach Binham weiterritt. Corvinus hätte sicher ebenfalls gut für die beiden gesorgt. Flint aber trank zu viel, darum traute sie ihm nicht und fürchtete um die Sicherheit der beiden Kleinen.
    Aedwyna saß so sicher vor ihr im Sattel, als wäre sie auf einem Pferderücken zur Welt gekommen. Den kleinen John hatte sich Catlin mit einem langen Stoffstreifen auf den Rücken gebunden. Er war erstaunlich gewachsen und schwer, aber zumindest quengelte er nicht.
    Catlin konnte es kaum erwarten, in der Schmiede anzukommen, doch der Weg kam ihr diesmal endlos lang vor, zumal sie wegen der Kinder häufiger rasten musste.
    »Ich bin auf dem Weg in Richtung Norwich«, erklärte sie Elfreda, als sie endlich angekommen waren, und begrüßte alle aufs Herzlichste. Winnie half Aedwyna aus dem Sattel und küsste sie auf die Stirn, dann schickte sie das Mädchen mit ihrem Sohn zum Spielen und nahm sich des kleinen Johns an. Währenddessen erzählte Catlin, dass sie sich von der Reise nach Binham Antworten auf ihre Fragen erhoffte. »Ich muss herausbekommen, welches Geheimnis der Meister so lange vor mir verborgen hielt.« Alan ließ sie nicht einen Atemzug lang aus den Augen. Statt zu seiner Arbeit zurückzukehren, hörte er ihr zu, fragte nach, gab Ratschläge, was ihren Reiseweg anging, und zeigte sich hilfsbereit wie immer. Erst als sie am nächsten Tag einen Augenblick allein in der Werkstatt waren, sprach er sie auf Flint an.
    »Ich hörte, dass du erneut geheiratet hast.« Er klang besorgt.
    Catlin bejahte, doch es war ihr unangenehm, ausgerechnet mit Alan über Flint zu sprechen. Darum fragte sie, ob es Neuigkeiten von Richard oder Knightly gebe.
    »Seit sein Herr gestorben ist, besucht uns Knightly häufiger – er kommt mir ein wenig verloren vor. Du hast davon gehört, dass der junge

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