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Das Totenhaus

Das Totenhaus

Titel: Das Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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stellen Ihnen für die Gespräche die Bibliothek zur Verfügung, damit die Dozenten nicht zu Ihnen nach Downtown fahren müssen. Danach reden wir mit den Studenten, aber nur, wenn es unbedingt nötig ist.«
    Kein schlechter Kompromiss. »Ich habe am Montag um halb zehn Uhr eine Anhörung vor Gericht. Wie wär's also mit vierzehn Uhr? Das gibt Ihnen noch den Vormittag, um die Leute zu kontaktieren, die Sie übers Wochenende nicht erreichen können. Sollen wir uns Lolas Büro ansehen, da wir schon mal hier sind?«
    Foote rief ihre Sekretärin an und bat sie, dem Leiter des Sicherheitsdienstes Bescheid zu geben, uns so schnell wie möglich den Hauptschlüssel zu bringen. Wenige Minuten später klopfte es an der Tür, und Frankie Shayson kam ins Zimmer. »Hey, Mike. Alex. Ich habe euch nicht mehr gesehen seit dem Fest, das sie zu Harrys und meiner Verabschiedung organisiert haben. Es wird nie langweilig, stimmt's?«
     
    Der frühere Detective vom 26. Revier, der örtlichen Dienststelle, durchquerte den Raum und packte Chapmans Hand, während er uns herzlich begrüßte. »Wollen Sie, dass ich sie nach oben bringe, Ms. Foote?«
    Sie war offensichtlich nicht begeistert, dass wir jemanden vom College kannten, und sie würde es nicht zulassen, dass er uns allein in Dakotas Büro brachte. »Wenn Sie mir den Schlüssel geben, werde ich ihn Ihnen später zurückbringen.« Sie streckte ihre Hand aus, um den Schlüsselbund von Shayson in Empfang zu nehmen, und signalisierte Recantati, mitzukommen.
    Wir drei marschierten hinter Sylvia Foote den Gang hinunter und zwei Treppen nach oben zu einem Büro in einem Ecktürmchen. An der Wand neben der Tür befand sich statt eines Namensschildes eine circa fünf auf sieben Zentimeter große Tuschezeichnung von einem Ausschnitt einer Landkarte der Vereinigten Staaten, auf der in der Mitte das Wort BADLANDS stand. Die Badlands von Dakota.
    Foote schloss die Tür auf und ging als Erste ins Zimmer, gefolgt von Chapman.
    »Heiliger Strohsack, das Feng Shui hier drinnen ist absolute Scheiße.«
    Recantati sah nach wie vor perplex und überfordert aus. »Detective?«
    »Wissen Sie denn nichts über das Prinzip negativer Energie? Das Büro hier ist die reinste Hölle, genau wie ihre Wohnung. Zuallererst«, sagte Chapman und stieß mit dem Fuß eine Bücherschachtel aus dem Weg, »sollten alle Eingänge unversperrt sein. Die Energie muss großzügig in das Arbeitsumfeld fließen. Und sie hat viel zu viel Schwarz hier drinnen. Schlechtes Karma - symbolisiert den Tod.«
    Chapman arbeitete sich durch den Raum und besah sich die Bücher und Papiere, die auf dem Boden gestapelt waren, wobei er aufpasste, nichts zu berühren oder durcheinander zu bringen. Foote hatte Recantati beiseite genommen und flüsterte ihm etwas zu. Ich verkniff mir ein Lächeln und nutzte den Augenblick, Chapman eine Frage zu stellen. »Seit wann bist du denn Experte für die chinesische Kunst des Feng Shui?«
    »Attila schläft seit sechs Monaten mit einer Innenausstatterin. Er redet über nichts anderes mehr, wenn wir zusammen Dienst haben. Unser Büro sieht langsam aus wie die Vorstellung einer jüdischen Prinzessin von einem chinesischen Puff. >Klappen Sie den Toilettensitz runter, denn sonst spülen Sie Ihr Glück den Bach hinunter.< Siehst du, getrocknete Blumen wie diese hier?« Mike zeigte auf das staubige Arrangement auf Dakotas Fensterbrett. »Miserable Idee.
    Repräsentiert die Welt der Toten. Man muss unbedingt frische nehmen.«
    Marty Hun war einer der Jungs in der Mordkommission. Mike hatte ihm den Spitznamen Attila gegeben.
    »Wir werden heute Nachmittag die Spurensicherung herschicken. Ich möchte, dass sie das Zimmer auf Fingerabdrücke untersuchen und einige Fotos machen. Geht das in Ordnung?«
    Mike ging hinter Lolas Schreibtisch, notierte sich, was zuoberst lag, und skizzierte einen groben Plan des Büros auf seinem Notizblock. Das Lächeln verschwand von seinem Gesicht, und er bewegte mit dem Kugelschreiber einige Papiere auf der Schreibunterlage. »Wer ist seit gestern Nacht hier drin gewesen?«
    »Niemand«, antwortete Foote.
    »Ich wette mit Ihnen um ein Monatsgehalt, dass Sie sich da irren.«
    Foote kam von der anderen Seite auf den Schreibtisch zu und stützte sich mit einer Hand auf einen Stapel Bücher, während sie sich vorbeugte, um zu sehen, was Mikes Aufmerksamkeit erregt hatte.
    »Würden Sie Ihre Hand da runternehmen?«
    Sie richtete sich auf und presste den Arm an ihre Seite.
    Mike öffnete die

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