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Das Totenhaus

Das Totenhaus

Titel: Das Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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und Chapman heute Nachmittag drüben im King's College waren. Irgendwelche Fortschritte?«
    »Sie werden langsam einsichtig.«
    Wir unterhielten uns einige Minuten, bis der Piepser an meinem Hosenbund vibrierte. Im Erdgeschoss gab es eine Telefonzelle, und ich entschuldigte mich und fuhr nach unten, um den Anruf zu erwidern. Ich erkannte die Nummer auf der Anzeige als die des ECAB - des Early Case Assessment Bureau, der Stelle, über die jede Verhaftung in Manhattan zu uns in die Staatsanwaltschaft weitergeleitet wurde. Die Vermittlung antwortete.
    »Hey, hier ist Alex Cooper. Wissen Sie, wer mich angepiepst hat?«
    »Ryan Blackmer sucht Sie, Alex. Eine Sekunde.«
    »Es tut mir Leid, Sie zu stören, aber ich dachte mir, Sie würden wollen, dass ich Sie vorwarne.« Ryan war einer der intelligentesten und besten Rechtsanwälte in der Abteilung und hatte die Freitagnachtaufsicht im ECAB gezogen. »Uniformierte Polizisten haben gerade im sechsten Bezirk einen Typen wegen versuchter sexueller Nötigung festgenommen.«
    »Haben Sie schon die Fakten?«
    »Die Zeugin, die Anzeige erstattet hat, war auf dem Nachhauseweg von einer Freundin und ging gerade am Washington Square Park entlang - auf der Nordseite in der Nähe des Triumphbogens -, als sie dieser Clown von hinten packte, sich an ihr rieb und versuchte, sie in den Park zu zerren. Sie konnte sich losreißen und nach Hause laufen. Sie rief den Notruf von ihrer Wohnung aus an. Die Polizisten fuhren sie eine halbe Stunde in der Gegend herum, und sie identifizierte ihn ein paar Straßenzüge vom Park entfernt.«
    »Hat er irgendwas gesagt?«
    »Ja, er behauptet, er sei schwul. Unschuldig.«
    »Kann ich irgendwie helfen?«
    »Nein. Ich wollte nur nicht, dass Sie es erst aus der Zeitung erfahren. Das Opfer ist Doktorandin an der NYU. Es hat wahrscheinlich nichts mit dem Fall zu tun, an dem Sie gerade arbeiten, aber ich dachte, Sie sollten darüber Bescheid wissen. Scheint so, als ob diese Woche Jagdzeit auf den Collegegeländen ist.«
    Ich legte auf und fuhr wieder hinauf in den vierten Stock. Lieutenant Peterson war gerade eingetroffen und unterhielt sich mit dem Chief, der mich mit dem Zeigefinger heranwinkte.
    »Ich bin überrascht, dass Sie und Chapman nicht zum Gottesdienst geblieben sind.«
    »Welchem Gottesdienst?«
    »Peterson erzählt mir gerade, dass Präsident Recantati für heute Abend eine Gebetsstunde und eine Gedenkmesse angesetzt hatte, danach alle Kurse und Prüfungen nächste Woche ausfallen ließ und die Studenten in die Weihnachtsferien schickte.«
    Ich war außer mir. Recantati und Foote mussten das vor unserem Treffen am frühen Nachmittag geplant haben, und sie hatten beschlossen, es uns nicht zu sagen. Ich dankte Chief Allee für die Neuigkeiten und drängelte mich durch die Menge, um Chapman zu finden, der in der Mitte der Tanzfläche mit Patti Rinaldi, einer der Staatsanwältinnen aus meiner Abteilung, tanzte.
    »Beim nächsten Tango gehört er wieder Ihnen, aber jetzt brauche ich ihn für ein paar Minuten.« Ich zog Mike an der Hand zur Seite und erzählte ihm von den Neuigkeiten. »Du weißt, dass das bedeutet, dass am Montag Nachmittag keine Kids da sein werden, um mit uns zu sprechen, und möglicherweise auch keine Dozenten. Sie werden alle am Wochenende nach Hause fahren.«
    »Entspann dich, Blondie. Ich werde morgen als Allererstes Foote einen Besuch abstatten und mir einige Namen und Telefonnummern besorgen. Wir werden unser Bestes tun.« Er ging im Schleifschritt, ohne auch nur einen Takt auszulassen, wieder auf die Tanzfläche und rief Patti zur Motown-Musik zu: »Rescue me! Take me in your arms ...«
    Ich stand kochend vor Wut am Rand und ärgerte mich, dass Chapman über Sylvia Footes Falschheit nicht genauso wütend war wie ich.
    »Ich möchte ein Mal einen Nachruf auf eine ermordete Frau lesen, die nicht über Nacht heilig gesprochen wurde.« Es war Chapman, dessen Anruf mich um 6:45 Uhr am Samstagmorgen weckte. »Wird denn nie jemand Böses und Hässliches weggepustet? Ich hab mir auf dem Nachhauseweg die Boulevardblätter besorgt.«
    Auf dem Nachhauseweg von wo? Pattis Wohnung?
    »>King's und Columbia trauern um geliebte Professorin<. Wer hat sie geliebt? Mercer sagt, dass sie einen ziemlich fertig machen konnte. >Schwarzhaarige Professorin nach Ehedrama getötet<. Natürlich die Post. Die Tussi ist tot - welche Rolle spielt da, verdammt nochmal, ihre Haarfarbe? Hast du schon jemals in einem Nachruf auf einen Mann gelesen, ob er

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