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Das Totenhaus

Das Totenhaus

Titel: Das Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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>Außer Betrieb<-Schild, das in der Lobby aufgestellt worden war, ist irgendwann weggenommen worden, was wiederum der Unfalltheorie zuarbeiten könnte.
    Außerdem hatten sich die Leute beschwert, dass der Aufzug andauernd zwischen den Stockwerken stehen blieb, also wäre es nicht schwierig gewesen, ihn etwa dreißig Zentimeter über dem Boden im fünfzehnten Stock anzuhalten und die Leiche darunterzurollen.«
    Chapman sah auf seine Uhr und ging nach nebenan, um den Fernseher einzuschalten. Nach einem Werbeblock kam Alex Trebeks Gesicht groß ins Bild und kündigte das Thema der Final Jeopardy!- Antwort an. Mike und ich hatten die Angewohnheit, auf die letzte Frage eine Wette abzuschließen. Der Rest der Sendung interessierte uns nicht, aber ich hatte es schon erlebt, dass er an Tatorten, in Sportbars oder im Leichenschauhaus einen Fernseher aufstöberte. Einmal hatte er vor dem Madison Square Garden den Chauffeur von Tina Turner dazu gebracht, ihn das Ende der Sendung in ihrer Limousine ansehen zu lassen, während sie sich im Umkleideraum für das Konzert aufwärmte.
    »Die Kategorie des heutigen Abends ist >Berühmte Zitate<«, sagte Trebek und zeigte auf die Karte, die auf dem Monitor eingeblendet wurde.
    »Zwanzig Dollar«, sagte Mike, während er den Schein aus seiner Hosentasche zog und ihn auf den Couchtisch fallen ließ. »Heute ist mein Glückstag. Jake ist nicht in der Stadt, ich habe einen neuen Mordfall, und der Weihnachtsmann hat keinen Grund, dieses Jahr Kohlen in meinen Strumpf zu stecken.«
    Ich lachte und erhöhte auf dreißig, während ich die Scheine aus meiner Geldbörse nahm.
    »Du traust dich aber, Blondie.« Er warf noch einen Zehner auf den Stoß. Nach zehn Jahren kannten wir die Stärken und Schwächen des anderen bei dieser Sendung in- und auswendig. Da ich vor dem Jurastudium vier Jahre lang im Hauptfach Anglistik studiert hatte, war ich durchaus optimistisch, den Pot des heutigen Abends zu gewinnen.
    »Nun, Gentlemen«, begeisterte sich Trebek und drehte sich zu den drei Kandidaten um, die die Hand über ihre Summer hielten. »Die Antwort lautet: Der große Feldherr, der seine Truppen mit folgendem Satz in den Kampf schickte: >Soldaten, die Augen von vier Jahrhunderten sind auf euch gerichtet.<«
    Keine Chance. Chapman hatte nicht nur Militärgeschichte studiert, sondern darüber hinaus eine wahre Leidenschaft für das Thema: Er verschlang alles, was er darüber in die Finger bekommen konnte, und besuchte Schlachtfelder, wann immer er die Gelegenheit dazu hatte. Der Fleischer aus Kansas City und der Augenarzt aus Louisville schienen genauso wenig Ahnung zu haben wie ich; keiner von beiden schrieb etwas auf den elektronischen Bildschirm.
    »Na los, Blondie, trau dich. Hm, was meinst du? Doppelt oder nichts?«
    »Ich hab nicht den leisesten Schimmer.« Ich sah zu, wie der Konditormeister aus Baltimore wild entschlossen seine Antwort niederschrieb, während ich überlegte, welche Zivilisation auf ein so langes Erbe zurückblickte. »Wer war ... Dschingis Khan?«
    Chapman grinste hämisch und nahm die sechzig Dollar, während Trebek dem Konditor sagte, dass er falsch geraten hatte. »Napoleon, 1798. Er hetzte seine Männer gegen die Ägypter auf, am Fuße der großen Pyramiden bei Giseh. Er sonnte sich ungefähr zehn Tage lang im Erfolg, bevor mein Held Horatio Nelson gerade rechtzeitig kam, um die gesamte französische Flotte zu vernichten.«
    Ich schlich mich an ihn ran, griff in seine Hosentasche und zog die Scheine wieder heraus. »Aber du hast vergessen, es als Frage zu formulieren, also -«
    Als er meine Hand wegschlug, klingelte es an der Tür.
    »Und noch eine Überraschung heute Abend«, fügte Mike hinzu. »Ich hoffe, es macht dir nichts aus. Ich hab dem Portier gesagt, er bräuchte deinen Gast nicht anzukündigen.« Ich ging hinter ihm zur Tür, und es verschlug mir vor Freude den Atem, als ich Mercer Wallace sah.
    Mit seinen ein Meter achtundneunzig, seiner schwarzen Haut und der breiten Brust, die vor gerade mal vier Monaten eine Kugel abgefangen hatte, überragte er uns beide um Längen. Mercer schloss mich in seine Arme, und wir wiegten einander vor und zurück. »Das ist das schönste Weihnachtsgeschenk von allen«, sagte ich, während ich sein Gesicht zu mir herunterzog und ihm einen Kuss auf den Kopf drückte.
    »Also das war deine Verabredung im Lumi's, hm?«, sagte ich zu Mike. »Und du wolltest mich nicht einladen? Der Weihnachtsmann wird sich nochmal überlegen müssen, ob

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