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Das Totenhaus

Das Totenhaus

Titel: Das Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Sie nicht beweisen können.«
    Ich nahm eine Reihe von Papieren, die ich vom Internet heruntergeladen hatte, aus meiner Akte und reichte dem Gerichtspolizisten die Kopien, damit er sie dem Verteidiger und der Richterin übergab. »Es gibt eine Frau in Missouri, die einen Internetdienst für Häftlinge betreibt. Für zehn Dollar kaufte sich Harry Suggs eine Kurzbiografie, ein Foto und die Gelegenheit, dass diese Frau die Antworten, die er auf seine Anfragen hin bekommt, auf dem normalen Postweg an ihn weiterleitet. Ich möchte gerne Folgendes für das Protokoll vorlesen:
     
    Hi, ich bin Harry. Ich bin fürsorglich, ehrlich und einsam. Ich bin vierundsechzig Jahre alt und suche ein Zuhause und jemanden, der meine Liebe zu Kindern und Tieren teilt. Ich habe selbst einige Enkel, aber in meinem Herzen ist noch Platz genug für dich und deine Kinder. Ich bin die letzten Jahre viel gereist, aber jetzt würde ich mich gerne irgendwo niederlassen. Schreib mir jederzeit. Schick Familienfotos. Ich bin ein guter Briefschreiber.
     
    Ich glaube, dass das hier unmittelbar etwas über sein Verhalten im Gefängnis aussagt.« Zehn Extrapunkte, dachte ich. Es gab nicht viele andere Möglichkeiten, hinter Gittern sein Interesse an Kindern auszuleben.
    »Euer Ehren«, fuhr ich fort, »am liebsten würde ich die Gefängnisstrafe des Angeklagten noch um weitere zwanzig Jahre verlängern. Leider hat er die Höchststrafe, die ihm das Gericht für diese Verbrechen auferlegen konnte, abgesessen und steht, wenn man seine gute Führung berücksichtigt, am zehnten Februar zur Freilassung auf Bewährung an. Es ist meiner Meinung nach dringend erforderlich, dass er als Straftäter der Stufe >3< mit allen dazugehörigen Konsequenzen eingestuft wird.«
    »Wenn Sie fertig sind, Ms. Cooper, würde ich gerne Dr. Hoppins zu Wort kommen lassen. Sir, würden Sie bitte Ihre Zeugin in den Zeugenstand rufen?«
    Suggs versuchte, Abramsons Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Er war wütend über meine Bemerkungen und sichtlich aufgewühlt. Abramson ignorierte seinen Mandanten. »Ich würde gerne einige Minuten mit meiner Zeugin reden.« Er drehte sich um und verließ den Anwaltstisch, während die Richterin eine fünfminütige Pause verkündete und in ihr Ankleidezimmer ging.
    Ich griff nach meinem Notizblock, um mir eine Liste von Fragen für das Kreuzverhör zu machen. Mit einem Ohren betäubenden Lärm warf Suggs den massiven Eichentisch des Verteidigers vor ihm um. Dann kam er, geifernd und meinen Namen schreiend, auf mich zugerannt und warf sich mit ausgestreckten Armen auf mich. Die Gerichtspolizisten kamen von allen Seiten herbeigerannt, um den Gefangenen zu packen und ihn zu überwältigen, während mir der Captain des Teams beim Aufstehen behilflich war, da ich nach dem Zusammenstoß mit Suggs auf dem Boden gelandet war.
    Chapman sprang über die Balustrade und half den Polizisten, den lachenden Pädophilen wieder in die Zelle zu bringen.
    »Bist du in Ordnung? Hat er dich geschlagen?«
    Ich saß am Tisch und versuchte, mich zu beruhigen. »Alles in Ordnung. Er hat sich nur auf mich geworfen.«
    »Und dabei dachte ich, dass du zu alt bist, um mein Typ zu sein, geschweige denn seiner. Du bist draußen im Außendienst mit mir und meinen Mördern sicherer als hier mit deinen Perversen. Geh'n wir, Blondie.«
    Mike nahm meine Akten, und wir gingen den Mittelgang hinunter, gefolgt von Abramson und Hoppins.
    »Hey, Alex, legen Sie diesen Angriff nicht gegen mich aus«, drängte mich Bobby. »Ich werde den Fall auf Mitte nächsten Monats vertagen. Lassen Sie sich das nächste Mal von Ryan oder Rich vertreten. Die werden nicht wie ein Kartenhaus zusammenfallen.«
    »Danke, Bobby, das werde ich sicher tun.«
    »Miss Cooper? Kann ich kurz mit Ihnen sprechen?«, fragte Hoppins.
    »Ein andermal, Doc«, sagte Mike, während er mich weg von ihr und zur Tür lenkte.
    »Es hat mit dem King's College zu tun, Detective. Ich glaube, dass es Sie beide interessieren wird.«
     
    11
     
    Hoppins folgte uns hinaus in den Flur zu einer Nische in der Nähe der Aufzüge.
    »Sie hatten vor einigen Jahren einen Fall, Ms. Cooper. David Fillian, erinnern Sie sich?«
    »Natürlich.« Fillian war ein Straßenjunge aus Manhattan mit einem ernsthaften Kokainproblem, der davon lebte, Drogen an reiche Privatschüler in Carnegie Hill und an betuchtere Studenten zu verkaufen. Eines Nacht lieferte er einem Achtsemester einen Haufen von dem Stoff in ein Studentenwohnheim der Columbia und

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