Das Treffen
Bauchnabels in Battys Körper stecken.
»Herr im Himmel«, flüsterte Abilene.
Finley grinste zu ihr hinauf. »So hab ich's stets griffbereit.«
»Das ist doch krank«, sagte Vivian.
»Bis jetzt hat sich Batty noch nicht beschwert.« Finley beugte sich herunter, packte Battys Knöchel und hob sie hoch. Mühsam gelang es ihr, die Leiche hinter sich herzuziehen.
Abilene betrachtete das verschmierte Blut auf dem Boden.
Battys Arme schleiften hinter ihm her. Seine Brüste wackelten. Schließlich verschwand er in der Dunkelheit, als Vivian Finley den Weg leuchtete.
Abilene war heilfroh, den Anblick nicht mehr länger ertragen zu müssen.
Er wollte uns umbringen, sagte sie sich. Aber auch das half nicht gegen die Übelkeit, die in ihr aufstieg.
Er hätte uns in Frieden gelassen, wenn wir ihn nicht ausgeraubt, seine Katze umgebracht und ihn verletzt hätten.
Es ist unsere Schuld.
Andererseits – vielleicht haben wir der Welt damit auch einen Gefallen getan.
Außerdem habe nicht ich ihn umgebracht, sondern Finley.
Finley hatte genau gewusst, dass es Batty war, und trotzdem geschossen.
Unser Glück.
Es war alles so grauenhaft. Widerlich. Und vielleicht würden sie letzten Endes dafür bezahlen müssen.
Und Hank ist derjenige, der uns die Rechnung präsentiert.
Beim Gedanken an Hank übertünchte die Angst Abilenes Schuldgefühle. Sie richtete die Flinte wieder auf Finley, die wie eine Figur aus einem der Theaterstücke wirkte, die sie mit Vivian in New York gesehen hatten. Eine einsame Frau, die einen Körper über die Bühne zerrt, beleuchtet nur von einem einzelnen Scheinwerfer.
Vor dem Empfangsschalter ließ Finley Battys Beine los und richtete sich auf. Die Füße landeten polternd auf dem Boden.
Finley stand über der Leiche und schöpfte Atem. »Weiter … schaff ich's nicht.«
»Ist schon in Ordnung«, sagte Cora. »Komm wieder rauf.«
»Moment.« Finley hob das Hemd und wischte sich damit den Schweiß vom Gesicht. Dann beugte sie sich über den leblosen Körper, zog das Messer heraus und wischte es sich am Hosenbein ab. »Bleib, wo du bist, Fledermaushirn.«
»Hör mit dem Scheiß auf«, sagte Cora.
»Eine Minute.« Finley ging, ohne die Taschenlampe einzuschalten oder sich umzusehen, mit entschlossenen Schritten auf Jim zu. Anscheinend hatte sie völlig vergessen, dass sein Bruder in der Dunkelheit lauern konnte.
»Sei vorsichtig«, warnte Abilene sie.
»Hank ist nicht hier. Sonst wäre er schon längst über mich hergefallen.«
Da könntest du recht haben, dachte Abilene.
»Er kann jeden Moment auftauchen«, sagte Vivian.
»Und dann schießt ihm Hickok die Rübe weg. Stimmt's?«
Finley baute sich vor Jim auf. Sie stand in einer Lache aus Blut und zog sich das Hemd über den Kopf.
»Was zur Hölle machst du da?«, rief Cora.
»Ich will ihn nur ein bisschen sauber machen«, sagte Finley und steckte das Messer wieder in den Hosenbund.
»Hast du den Verstand verloren?«, platzte Abilene heraus.
»Mann, Fin!«
»Komm jetzt hierher.«
»Gleich. Jetzt macht euch mal nicht ins Hemd.« Sie fing an, Jim zu säubern. Soweit Abilene sehen konnte, wischte sie mit ihrem Hemd das Blut von Jims Bauch. Finley stand kerzengerade da, und ihre Schultern bewegten sich leicht im Takt ihrer Bewegungen. Die schweißglänzende Haut auf ihrem Rücken spannte sich über ihren Muskeln. Ihre Hüften wackelten unmerklich hin und her.
Die lässt sich aber ganz schön Zeit, dachte Abilene.
So lange kann das doch nicht dauern.
Finleys linke Hand, um die sie das blutverschmierte Hemd gewickelt hatte, verschwand hinter Jims Rücken. Die andere streichelte sanft seine Wange. Finley legte den Kopf in den Nacken und stellte sich auf die Zehenspitzen.
»Sie küsst ihn«, flüsterte Vivian.
Sie küsste ihn nicht nur – leidenschaftlich presste sie ihren Körper gegen seine nackte Haut.
»Verdammt noch mal!«, rief Cora. »Finley!«
Sie schien sie nicht zu hören.
»Jemand muss da runtergehen und diese Scheiße beenden.«
»Ja«, pflichtete Abilene ihr bei.
Jim legte seine Arme um Finley. Seine Hände streichelten ihren Rücken und verschwanden in ihren Shorts.
»Er ist nicht mehr gefesselt!«, sagte Cora.
Was Finley anscheinend nicht weiter störte, wie Abilene auffiel.
»Er war doch den ganzen Nachmittag über schon nicht gefesselt.«
»Ich weiß, aber … Finley!«
Jims Hände tauchten aus ihren Shorts auf und glitten über ihren Rücken.
Die Finger seiner linken Hand umklammerten den Griff des
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