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Das Treffen

Das Treffen

Titel: Das Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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tauschen?«
    »Jederzeit.«
    »Das würde Tony so gefallen.«
    Helen sah Vivian mit ernster Miene an. »Machst du Witze? Warum würdest gerade du mit irgendjemandem tauschen wollen? Meine Güte, das kann nicht dein Ernst sein.«
    »Ja, ja. Die Welt liegt mir zu Füßen.« Sie legte den Rest ihres Hotdogs beiseite und hielt Helen die linke Hand hin. »Wie gefällt dir mein Ring?«
    Es war kein Ring zu sehen.
    »Was für ein Ring?«
    »Genau das meine ich.«
    »Du machst dir Sorgen, weil du noch nicht verheiratet bist?« Helen klang verblüfft.
    »Versetz dich mal in meine Lage. Ich bin immerhin schon fünfundzwanzig.«
    »Genieß die Freiheit, so lange es geht«, sagte Cora.
    »Das ist keine Freiheit, das ist Einsamkeit.«
    »Aber du hast doch freie Auswahl«, sagte Helen. »Ich meine, sieh dich doch mal an. Du siehst … umwerfend aus.«
    »Das wird überbewertet.«
    »Jetzt kommen mir gleich die Tränen«, sagte Finley. »Muss wirklich hart sein, so gut auszusehen.«
    »Das kannst du nicht beurteilen«, entgegnete Abilene.
    »Du bist auch nicht gerade ein Topmodel, Hickok.«
    »Die Männer behandeln mich nicht besonders gut«, sagte Vivian. »Ihr habt es selbst erlebt. Erinnert ihr euch noch, was die Sigs mir antun wollten?«
    »Erinnere dich lieber daran, was wir ihnen angetan haben«, sagte Finley.
    »Mannomann.« Cora schüttelte grinsend den Kopf.
    »Stimmt schon. Die Männer verhalten sich sehr seltsam in ihrer Anwesenheit«, sagte Abilene.
    »Das kannst du laut sagen. Und ich … ich bin es wirklich leid. Mir steht es bis hier. Anscheinend bin ich ein Magnet für kranke Perverse oder irgendwelche Lackaffen, die sich für Gottes Geschenk an die Frauen halten. Die normalen, netten Jungs interessieren sich gar nicht für mich. Sie geben mir nicht mal eine Chance. Als ob sie Angst vor mir hätten.«
    »Wenn dir das so große Probleme macht«, sagte Finley, »leg doch einfach fünfzig Kilo zu.«
    »Hab ich mir auch schon überlegt.«
    »Machst du Witze?«, sagte Abilene.
    »Deine Karriere wäre im Eimer«, sagte Cora.
    »Hey, sie könnte immer noch für Zelte Modell stehen.«
    »Du hast ja keine Ahnung, wie es ist, dick zu sein«, sagte Helen und warf Finley einen zornigen Blick zu. »Da hörst du dauernd diese Zeltwitze. Wirklich jeder macht sich über dich lustig.«
    »Sorry«, sagte Finley. »So war das jetzt nicht gemeint.«
    »Klar. So ist es nie gemeint.«
    »Zumindest hast du einen Mann, Helen.«
    »Das stimmt, Viv. Einen Mann, der mir ständig vorhält, wie fett ich bin. Wenn ich so aussehen würde wie du … ich wäre der glücklichste Mensch auf der Welt.«
    »Das bezweifle ich.«
    »Hat dich schon jemals irgendwer ›Schweinchen Dick‹ genannt? Wie würde es dir gefallen, einen Ehemann zu haben, dem es peinlich ist, mit dir in der Öffentlichkeit gesehen zu werden?« Helens Stimme bebte. »Wie würde es dir denn gefallen, wenn er nicht mal im gleichen Bett mit dir schlafen will, aus Angst, du könntest ihn erdrücken?«
    »Grundgütiger«, murmelte Finley.
    Abilene fühlte sich ziemlich schlecht.
    »Ist Frank wirklich so gemein zu dir?«, fragte Vivian.
    »Dieses Arschloch«, sagte Cora.
    Helen fing an zu schluchzen. »Er … er findet mich ekelhaft«, stammelte sie.
    »Er ist das Ekel«, zischte Cora. »Warum hat dich dieser Bastard überhaupt geheiratet, wenn er so über dich denkt?«
    »Ich weiß nicht. Als wir uns kennengelernt haben … war ich noch nicht so dick.«
    »Eine Gazelle warst du aber auch noch nie.«
    »Aber ich bin immer fetter geworden. Nachdem wir geheiratet haben. Wenn ihr die Wahrheit hören wollt – ich glaube, er … er war hinter meinem Geld her.«
    »Du glaubst, er hat dich wegen deinem Erbe geheiratet?«, fragte Abilene.
    Helen nickte, schniefte und putzte sich die Nase. »Er hat … er hat nur so getan, als ob er mich lieben würde.«
    »Das kannst du aber nicht mit Sicherheit sagen«, sagte Vivian.
    »Nein. Aber … er liebt mich nicht. Nicht mehr. Hat er vielleicht auch nie getan. Wenn er mich lieben würde, hätte es ihm nichts ausgemacht, dass ich … ein paar Pfunde zugelegt habe. Ich glaube, er hat das ganze Theater satt. Er muht mich an. Muuuh. Als ob ich eine Kuh wäre.«
    »Arschloch«, sagte Cora.
    »Du solltest ihn verlassen«, schlug Finley vor.
    »Ja, klar.«
    »Das ist mein Ernst.«
    »Genau«, sagte Cora. »Wenn mich jemand so behandeln würde …«
    »Aber ich will nicht … allein sein.«
    »Es gibt noch andere Männer«, sagte Abilene.
    »Aber nicht, wenn

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