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Das Treffen

Das Treffen

Titel: Das Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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breiteten sie aus. Drei passten nebeneinander, die anderen beiden wurden zu ihren Füßen ausgerollt.
    Finley hatte ihren Schlafsack zwischen Abilenes und Helens gelegt. Sie ließ sich darauf nieder und kreuzte die Beine. »Cool, oder? Jetzt bräuchten wir nur noch Margaritas und ein paar Chips.«
    »Geh doch und hol sie«, sagte Abilene. »Das Auto müsste eigentlich gleich um die Ecke stehen.«
    »Hat irgendjemand was zu essen dabei?«
    »Daran haben wir nicht gedacht«, sagte Finley.
    »Hätten wir aber sollen«, sagte Abilene.
    »Scheiße«, sagte Helen.
    »Du willst doch sowieso abnehmen«, erinnerte sie Cora.
    »Jetzt nicht mehr.«
    »Du wirst es bis morgen schon überleben«, sagte Vivian.
    Helen seufzte. »Klar. Sicher.«
    »Denk einfach nicht drüber nach«, sagte Cora. »Jetzt putzen wir die Zähne und dann hauen wir uns auf Ohr.«
    »Und pinkeln«, fügte Abilene hinzu.
    »Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge«, sagte Finley.
    Sie suchten ihre Zahnbürsten, Zahncreme, die große Wasserflasche und die Toilettenpapierrolle zusammen.
    Helen reichte die Rolle herum, und jede nahm sich ein paar Streifen.
    »Da lang«, sagte Abilene und deutete in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    Sie schlichen in die Büsche. In einiger Entfernung von der Lichtung versammelten sie sich um die Wasserflasche und putzten sich die Zähne.
    Dann schwärmten sie aus. Abilene war heilfroh, dass sie sich für den Rock entschieden hatte. So musste sie einfach nur ihr Höschen herunterziehen. Die arme Helen trägt ja immer noch ihren Badeanzug, fiel ihr ein. Den muss sie wohl ausziehen. Während sie über dem Boden kauerte, hörte sie die anderen um sich herum: Schritte, knackende Äste, unterdrückte Flüche und leises Plätschern.
    Als sie fertig war, zog sie sich das Höschen wieder hoch. Ohne nach den anderen zu sehen, kehrte sie zur Lichtung zurück. Cora und Finley erwarteten sie bereits. Als Abilene ihre Zahnbürste wieder verstaute, kaum auch Vivian hinzu.
    Abilene saß auf ihrem Schlafsack und zog sich die Mokassins aus, als Helen aus dem Wald getrottet kam.
    »So ein Scheiß«, fluchte sie. Sie trug ihren Badeanzug und die Bermudashorts vor sich her. Bis auf die Bluse und ihre Schuhe war sie nackt. Die Bluse hing offen, und darunter waren ihre Brüste zu erkennen, die bei jedem Schritt auf und ab wippten.
    »Das Tipton-Girl«, sagte Finley.
    Trotz Helens finsterer Miene musste Abilene unwillkürlich grinsen. Helen wirkte wirklich wie eine Parodie auf die Werbespots für Tipton-Hemden, die Vivian letztes Jahr zu so etwas wie einer nationalen Berühmtheit gemacht hatten.
    In einem dieser Spots schreitet Vivian anmutig über eine Veranda, lehnt ihre Schulter gegen eine Säule und blickt auf Palmen und die hereinbrechenden Wellen an einem menschenleeren Strand. Eine sanfte Brise umspielt ihr volles, kastanienbraunes Haar und bläht die Vorderseite ihres weißen Tipton-Hemdes auf. Es ist ein Männerhemd und viel zu groß. Die Ärmel sind bis zur Mitte ihrer Unterarme hochgekrempelt, und die Hemdzipfel bedecken gerade so ihr Hinterteil und die Oberschenkel. Es sieht aus, als hätte sie außer dem Hemd nichts am Leib. Nur ein einziger Knopf hält das Hemd an der Vorderseite zusammen.
    Die Kamera umkreist sie langsam, während sie die tropische Kulisse genießt. Dann kommt ein attraktiver, schlanker Mann, der nur eine Hose trägt, auf sie zu. Er legt seinen Arm um sie und gibt ihr einen Kuss auf den Hals. »Männer bevorzugen Tipton-Hemden«, ertönt eine Stimme aus dem Off.
    »Männer bevorzugen Tipton-Hemden«, sagte Finley.
    »Das ist vom Grabbeltisch«, sagte Helen. »Und außerdem ist es nass.« Sie ließ sich auf ihren Schlafsack fallen. »Alles ist nass.«
    »Hab ich dir nicht gesagt, dass du dir was anderes anziehen sollst?«, sagte Abilene. »Oder schwitzt du etwa nicht?«
    »Wie ein Schwein«, sagte Finley.
    Vivian schüttelte den Kopf. »Wir könnten jetzt in einem Hotel mit Klimaanlage sein.«
    »Warte bis morgen«, sagte Abilene.
    »Vorausgesetzt, wir finden die Schlüssel.«
    »Die finden wir schon«, sagte Cora und streckte sich auf ihrem Schlafsack aus.
    Finley legte sich daneben. »Jetzt aber in die Heia. Je eher wir einschlafen, umso eher kommt der Morgen. Vielleicht legt uns das Sandmännchen ja einen Schlüsselbund unter einen Baum.«
    »Mir scheißegal, wo es sie hinlegt«, sagte Abilene. »Wenn wir sie nur finden und endlich von hier verschwinden können.«
    Vivian ließ sich neben Cora sinken, rollte

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