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Das Treffen

Das Treffen

Titel: Das Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Cora leise.
    »Ich auch«, sagte Abilene. »Wie kann man Kindern nur so etwas antun.«
    »Lass uns mal ein paar Takte mit ihm reden«, sagte Vivian. Sie schritt über den Rasen auf die Veranda zu, wobei ihr schwarzer Umhang im Wind flatterte. Cora begleitete sie, und auch Finley, Helen und Abilene folgten ihr.
    Abilene warf einen Blick zurück und sah, wie sich die Mutter mit den Kindern im Schlepptau schnell aus dem Staub machte.
    Was für ein Arschloch, dachte sie. Sie bebte vor Zorn.
    Die Mädchen hatten so viel Spaß gehabt, und der Kerl hatte alles verdorben. Er hatte sie fast zu Tode erschreckt. An diese Nacht und den schrecklichen Mann, der sie angeschrien hatte, würden sie sich wohl für den Rest ihres Lebens erinnern. Sie würden Halloween nie wieder richtig genießen können.
    Und schuld war dieser gedankenlose, selbstsüchtige Sack.
    Sie ging die Veranda hinauf, während Vivian bereits Sturm klingelte. Die Glocke hallte durch das Haus.
    Die Tür schwang auf.
    Der Mann, der im beleuchteten Flur stand, war gar kein alter Knacker, sondern ziemlich jung. Er konnte nicht älter als dreißig sein. In seinem Karohemd und den Jeans wirkte er ganz normal. Sein kurzes Haar war sorgfältig gekämmt. Trotzdem starrte er sie mit zusammengekniffenen Augen und einem spöttischen Lächeln an.
    »Was zum Teufel wollt ihr denn?«
    »Was zum Teufel ist los mit Ihnen?«, wollte Vivian wissen. »Wir haben gesehen, wie Sie diese armen Kinder behandelt haben. Für so ein Verhalten gibt es keine Entschuldigung!«
    »Es ist schließlich Halloween, verdammt noch mal«, sagte Cora.
    »Sie wollten nur ihren Spaß haben«, ergänzte Abilene.
    »Dann hätten sie nicht bei mir klingeln sollen.«
    »Wenn Ihnen das nicht gefällt, hätten Sie nicht aufmachen sollen«, sagte Abilene. »Warum haben Sie sie so erschreckt?«
    »Das war wirklich eine Scheißaktion«, sagte Finley.
    »Oooooooh, das tut mir aber leid.«
    »Sollte es auch«, sagte Helen.
    Er beugte sich vor und fletschte die Zähne. Langsam drehte er den Kopf, als hätte er eine Gruppe abstoßender, aber irgendwie amüsanter Leprakranker vor sich. »Raus hier. Verpisst euch.«
    Und damit schlug er ihnen die Tür vor der Nase zu.
     
    In einem Supermarkt um die Ecke, der die ganze Nacht geöffnet hatte, kauften sie ein Dutzend Eier, eine Dose Rasierschaum und ein Paar Gummihandschuhe. Während der Verkäufer alles in eine Papiertüte packte, nahm sich Cora eines der kostenlosen Streichholzbriefchen.
    Auf dem Weg zurück zum Haus des Mannes entdeckten sie einen Hundehaufen neben einem Baum im Gras.
    »Darf ich?«, fragte Finley.
    Cora leerte die Papiertüte aus. Finley zog die Gummihandschuhe über, hob den stinkenden, klebrigen Haufen auf und steckte ihn in die Tüte. Die Handschuhe warf sie hinterher.
    Sie erreichten das Haus.
    Die Veranda lag noch immer im Dunkeln, aber durch die Vorhänge im Wohnzimmer war ein schwaches Licht zu erkennen.
    Cora nahm Finley die Tüte aus der Hand. Helen, Vivian, Finley und Abilene versteckten sich unter der Veranda und beobachteten Cora durch die Geländersprossen.
    Abilene zitterte vor Aufregung. Sie presste die Zähne zusammen, als Cora die Stufen hinaufschlich.
    Das ist verrückt, dachte sie. Der Kerl könnte gefährlich sein.
    Aber er hat es ja nicht anders gewollt.
    Cora zog die Fußmatte beiseite und stellte die Tüte direkt vor der Tür ab. Dann kniete sie sich hin und entzündete ein Streichholz. Sie hielt die Flamme gegen das verknitterte Papier. Sobald die Tüte Feuer gefangen hatte, sprang sie auf, klingelte ein paarmal und rannte die Stufen hinunter.
    Als sie die Mitte der Rasenfläche erreicht hatte, wirbelte sie herum. Der Mann riss die Tür auf.
    »Scheiße!«
    Er sprang über die Schwelle und trat auf die brennende Tüte. Funken sprühten. Dann hörte Abilene ein leises, feuchtes Quietschen. Der Knöchel des Mannes, der in einem Pantoffel steckte, färbte sich dunkel.
    »Iiiiiiigitt!«
    Trotzdem trampelte er so lange auf der Tüte herum, bis das Feuer gelöscht war. Dann besah er sich seinen Fuß. Schließlich starrte er Cora an.
    »Süßes oder Saures!«, rief Cora.
    »Blöde Fotze!« Er rannte über die Veranda, wobei er den klebrigen Pantoffel verlor. Schnell hatte er sich wieder gefangen und eilte die Stufen hinunter.
    Cora spurtete los.
    Der Mann rannte ihr hinterher.
    Als sie den Gehweg erreichte, war er ihr bereits knapp auf den Fersen. Sie senkte den Kopf und gab Gas. Einen Augenblick später waren beide auch schon um

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