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Das U-Boot-Phantom

Das U-Boot-Phantom

Titel: Das U-Boot-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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irgend etwas brachte er da durcheinander. Er wollte auch nicht weiter nachdenken, denn Schritte drangen plötzlich an seine Ohren. Selbst die dicke Stahltür dämpfte sie nicht.
    Auf einmal war der Superintendent hellwach. Er blieb zwar auf der Pritsche sitzen, jetzt aber in einer gespannten Haltung und starrte auf die Tür.
    Typische Geräusche vernahm er, als jemand an der anderen Seite den Hebel umlegte. Auch der innere Arm bewegte sich jetzt. Im nächsten Moment wurde die Tür geöffnet.
    Ein Mann erschien!
    Sir James sah seinen Umriß auf der Schwelle. Er hob sich sehr deutlich ab, aber noch erkannte der Superintendent die Gestalt nicht. Jedenfalls war es keiner dieser widerlichen Teufelsgestalten, die die Besatzung stellten.
    Der Mann zog den Kopf ein, als er die kleine Kabine betrat, und er begrüßte Sir James mit seiner tiefen, wohlklingenden Stimme. »Herzlich willkommen an Bord, Sir!«
    Der Superintendent drückte sich hoch. »Wer sind Sie?«
    Ein Lachen antwortete ihm. Aber der Besucher ging nach links und trat in den blassen Schein der Deckenlampe, während die Tür hinter ihm wieder zuschwang.
    »Erkennen Sie mich nicht?«
    »Nein, tut mir leid. Aber Sie scheinen in gewisser Hinsicht eine Berühmtheit zu sein, wenn Sie schon so sprechen.«
    »Natürlich.« Der andere blieb jetzt unter der Lampe stehen. »Ihr Mitarbeiter John Sinclair hätte meinen Namen sicherlich schon längst ausgesprochen, Sir James.«
    »Ja, er kennt sich besser aus.« Allmählich dämmerte es auch dem Superintendenten. Zwar hatte er ihn noch nie direkt gesehen, aber er glaubte sich an Beschreibungen erinnern zu können, die ihm John Sinclair geliefert hatte.
    Der Besucher war groß, dunkelhaarig. Er hatte volles Haar, und sein menschliches Gesicht war dennoch auf irgendeine Art und Weise durch dämonische Züge geprägt worden. All diese Typen schienen ein Faible für dunkle Farben zu haben. So auch dieser Kerl, denn er trug einen dunklen Anzug, dessen Schnitt einmal vor Jahren modern gewesen war. Anscheinend ahnte er, was im Hirn des Superintendenten vorging, denn er selbst stellte sich nicht vor. »Na, wissen Sie jetzt Bescheid?« fragte er nach einer Weile.
    »Ich… ich glaube.«
    »Gut, dann sagen Sie meinen Namen!«
    »Vincent van Akkeren, der Grusel-Star!«
    »Richtig, Sir James, völlig korrekt.« Van Akkeren riß den Mund auf und begann zu lachen. »Ich bewundere Ihren Scharfsinn oder die Beschreibungskunst eines gewissen John Sinclair. Ich scheine doch Eindruck auf ihn gemacht zu haben.«
    »Ja, wie man's nimmt.«
    »Ich weiß, Sie wollen es nicht gern zugeben, aber Sie müssen wissen, daß Sie sich in meiner Hand befinden.«
    »Nicht in der des Teufels?«
    Van Akkeren zog die Stirn kraus. »Gibt es da einen Unterschied, Mr. Powell?«
    »Für mich ja.«
    »Aber nicht für mich!« zischte der Grusel-Star. »Meine Macht ist inzwischen höllengleich. Ich habe den Befehl über diese Geschöpfe übernommen, und sie gehorchen mir.«
    »Das habe ich festgestellt.«
    »Sie werden alles tun, was ich von ihnen verlange. Der Teufel hat sie reaktiviert, und darüber sind sie froh, auch wenn man sie nur mehr als Marionetten bezeichnen kann.«
    Sir James nickte. »Ich hätte doch gern gewußt, was Sie vorhaben. Das Kidnapping ist bestimmt keine Spielerei von Ihnen gewesen.«
    »Das möchte ich meinen.«
    »Also, Mr. van Akkeren, wie lauten Ihre Bedingungen?«
    Der Grusel-Star ging nicht auf Sir James' Bemerkungen ein. Statt dessen schaute er sich um und fragte: »Wie gefällt es Ihnen eigentlich hier an Bord?«
    »Bescheiden.«
    »Oh, das tut mir leid. Dabei haben Sie es noch gut getroffen. Ich hätte Sie auch zu meinen Dienern in den Mannschaftsraum legen können. Statt dessen habe ich Ihnen die ehemalige Kapitänskabine überlassen. Sie müßten mir dankbarer sein.«
    »Darauf kann ich gut verzichten.«
    »Schön, wie Sie wollen.« Van Akkeren änderte seinen Tonfall. Er war plötzlich nicht mehr so plaudernd wie zuvor. »Daß ich Ihnen gern den Hals umdrehen würde, wissen Sie. Vielleicht werde ich es auch tun, aber im Augenblick sind Sie zu wertvoll für mich.«
    Sir James war anderer Meinung. »Das würde ich nicht so sehen, Mister. Was wollen Sie mit mir anfangen? Für mich zahlt niemand Lösegeld. Wer einen Beruf hat wie ich, geht ein gewisses Risiko ein. Das habe ich schon gewußt, als ich vor Jahren beim Yard begann.«
    »Ja, so ähnlich würde ich auch denken, wenn ich Sie wäre, Sir. Deshalb mußte mein Plan ein ganz

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