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Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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schon wieder«, sagte Dragon abschätzig.
    »Das wird er nicht, wenn er nicht bald ärztliche Hilfe bekommt.«
    Auf allen vieren kroch Martin zu dem Mann, jetzt fühlte er sich frei. Er legte ihm die Hand auf den Arm. Der Mann sah ihn mit vor Angst geweiteten Augen an; er war immer noch bei Bewusstsein, aber Martin hatte keine Ahnung, ob er nur eine Panikattacke erlitten hatte oder etwas Ernsthafteres.
    Hilfesuchend sah er die anderen Geiseln an. »Hat jemand Erfahrung in Erster Hilfe?«
    »Zurück!«, bellte der Skandinavier. »Wir haben gesagt, ihr sollt ihn in Ruhe lassen. Los, weg da!«
    Doch Martin war nicht länger bereit, sich herumkommandieren zu lassen. Die Tatsache, etwas unternommen zu haben, verlieh ihm ein Gefühl der Stärke.
    »Er braucht Wasser. Nun machen Sie schon. Bitte. Seien Sie ein Mensch.«
    Der Mann keuchte jetzt immer schneller, und Martin fürchtete, er würde einen Herzinfarkt erleiden.
    »Ich bin pensionierter Arzt«, rief jemand von hinten, doch noch ehe Martin sich umdrehen konnte, war der Skandinavier mit zwei, drei Schritten bei ihm, packte ihn am Kragen und stieß ihn weg.
    »Du willst wissen, was ich für ein Mensch bin?«, höhnte er. »Ich zeig dir, was für ein Mensch ich bin.«
    Ohne zu zögern, trat er einen Schritt zurück, richtete sein Gewehr auf die Brust des Mannes und schoss dreimal.
    Das verzweifelte Keuchen brach abrupt ab, der Mann sank in sich zusammen und regte sich nicht mehr.
    Mit seinen hellblau funkelnden Augen wandte sich der Skandinavier an Martin. »Da hast du’s, jetzt weißt du’s. Und wer sich ab jetzt noch rührt, bekommt dieselbe Medizin. Das gilt auch für dich, du Held.« Er richtete den Lauf des Gewehrs auf Martins Kopf. »Kapiert?«
    Martin senkte den Blick und schwieg.
    »Sehr gut. Und jetzt Klappe halten. Allesamt. Verstanden?«
    Der Terrorist wandte sich um und ging zurück zu seinem Komplizen.
    In diesem Moment sprang Martin auf, und die Wut, die ihn durchströmte, gab ihm eine Kraft, die er noch nie zuvor gespürt hatte. Er sprang den Skandinavier an, umklammerte ihn mit den Armen und biss ihn so fest er konnte in den Nacken, wo zwischen Haube und Kragen dessen rötlich-weißes Fleisch zum Vorschein kam.
    Der Skandinavier schrie auf und versuchte ihn abzuschütteln, während Martin den metallischen Geschmack des Blutes auf der Zunge hatte. Das Adrenalin pulste durch seine Adern, er biss noch fester zu und ließ nicht los. Wenn er losließ, war er tot.
    Da sah er aus dem Augenwinkel, wie eine blonde Mähne heranflog. Elena war aufgesprungen und warf sich seitlich gegen den Skandinavier, sodass sie alle drei zu Boden stürzten.
    Eine Salve dröhnte durch den Saal, doch Martin konnte nicht erkennen, ob jemand getroffen worden war. Bei dem Versuch, seine beiden Angreifer loszuwerden, hatte sich der Skandinavier auf ihn gewälzt, sodass Martin von ihm ablassen musste. Stattdessen versuchte er, ihm mit den Fingern die Augen zu quetschen, während Elena ihn von vorne anging. Das Gewicht der beiden über ihm raubte Martin fast den Atem.
    Ein weiterer Schuss löste sich; diesmal war es Dragon, der einen Warnschuss in die Luft abgegeben hatte und die Geiseln anschrie.
    »Hinsetzen, oder ich zünde die Bombe!«
    Für Martin war es schwer zu sehen, aber einige Leute waren wohl aufgesprungen und schienen sich dem Widerstand anzuschließen. Doch dann erwischte er einen Blick auf Dragon, der selbstbewusst sein Gewehr schwang und den Eindruck machte, als würden seine Befehle befolgt.
    Über ihm gelang es dem Skandinavier, Elena abzuwerfen, doch Martin widerstand seinem Versuch, auch ihn abzuschütteln, und hielt ihn weiter mit aller Macht fest, obwohl er spürte, wie ihm die Kräfte schwanden.
    Jetzt kam Dragon zu ihnen herüber, das Gewehr bereits auf Elena gerichtet, die neben ihnen kauerte und zu Tode entsetzt aussah.
    In diesem Moment erschien hinter der Tür eine Gestalt und stürzte sich auf Dragon.

85
    Scope hatte nie ein Held sein wollen.
    Sein Plan war schlicht gewesen, auf das Hoteldach zu gelangen, von wo er hoffte, irgendeine Art Hilfe herbeiwinken zu können, doch als er mit Abby und Ethan über die Feuertreppe in den neunten Stock gelangt war, hörten sie plötzlich Gebrüll. Dann fielen Schüsse, und Scope überlegte, was sie nun machen sollten. Aus den Nachrichten wusste er, dass die Terroristen im Park View Restaurant Geiseln festhielten und dass das Restaurant eine Dachterrasse hatte, die möglicherweise die geeignetere Fluchtroute

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