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Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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Waffen da und behielten sie im Auge.
    Sofort sprang Wolf auf und ging, die Waffe weiter auf die Geiseln gerichtet, rückwärts Fox und Bear entgegen. Als er auf einer Höhe mit ihnen war, schrie er sie an: »Ich habe den Verhandlungsführer angerufen, und der sagt, es gab keinen Angriff!«
    »Natürlich gab es den. Mindestens einer hat auf mich geschossen. Und sie haben eine Blendgranate geworfen.«
    »Auf mich wurde auch geschossen«, fügte Bear hinzu.
    »Habt ihr welche von denen erwischt?«
    Fox schüttelte den Kopf. »Nein. Sie haben definitiv den Befehl erhalten, sich zurückzuziehen.«
    »Das heißt, jemand hat ihnen unseren Hinterhalt verraten. Dein Plan ist fehlgeschlagen, Fox. Deinetwegen stehen wir jetzt wie Idioten da.«
    »Nein, tun wir nicht. Sie haben versucht zu stürmen. Wir haben sie unter Beschuss genommen. Sie haben den Rückzug angetreten. Sprich, das ist ein klarer Erfolg für uns.«
    »Aber du hast keinen von ihnen umgebracht.«
    »Ist doch scheißegal«, entgegnete Fox, dem Wolf mehr und mehr auf die Nerven ging. »Wir haben immer noch Kontrolle über die Situation und halten das Militär in Schach. Alles, was wir tun müssen, ist noch eine Dreiviertelstunde durchzuhalten, dann geht das Hotel in Flammen auf, und wir hauen ab. Genau wie geplant. Wir können immer noch behaupten, wir hätten ihren Angriff zurückgeschlagen. Sprich, es hat sich nicht das Geringste geändert.«
    »Nur dass es uns nicht gelungen ist, sie zu demütigen. Das wollten wir doch. Den mächtigen SAS aussehen lassen wie blutige Amateure.«
    Fox spürte, wie sich Bear bei diesen Worten die Haare sträubten. Obwohl er Regierung und Establishment hasste, war Bear in seinem Herzen nach wie vor ein Patriot, ein Mann, der für sein Leben entstellt war, weil er für sein Land gekämpft hatte; und er mochte es gar nicht, wenn man die Britische Armee verächtlich machte. Fox genauso wenig, doch er war klug genug, sich nichts anmerken zu lassen, und er musste dafür sorgen, dass sein alter Kriegskamerad ebenfalls die Ruhe bewahrte.
    »Ich schätze, wie die Dinge stehen, haben wir sie genug gedemütigt«, sagte er gelassen und begegnete Wolfs funkelndem Blick mit einer Eiseskälte in den Augen, die Wolf zurückzucken ließ. »Und für den Moment ist das das Beste, was du kriegen kannst.«
    Wolf brummte etwas. »Na schön«, sagte er dann. »Du und Bear, ihr bewacht die Geiseln. Ich muss wieder mit dem Verhandlungsführer reden.« Er wandte sich ab und bedeutete Cat, ihm zu folgen. Fox und Bear nahmen etwa sechs Meter voneinander entfernt ihre Positionen ein.
    »Können Sie uns nicht sagen, was da vor sich geht?«, fragte eine der jüngeren Frauen. »Bitte.« Sie sah Fox mit mädchenhafter Verletztheit an.
    »Nein«, entgegnete Fox laut genug, dass alle es hörten. Dabei richtete er das AK-47 auf die Frau und legte demonstrativ den Finger um den Abzug. Sie sah sofort zu Boden, während Fox einmal in die Runde blickte. Entscheidend war, die Geiseln unter Kontrolle zu halten. Ihre Pläne waren durchkreuzt worden, aber wenn er die Ruhe bewahrte, wären bald die meisten dieser Leute tot und er auf dem Weg in ein neues Leben.

83
    Als Erstes hatte Tina die Kinder in ein paar Decken gehüllt, die sie in einem der Wandschränke gefunden hatte. Jetzt saßen sie am Küchentisch und telefonierten abwechselnd mit ihrer Mutter. Sie weinten beide beinahe ununterbrochen, und wie es sich anhörte, erging es Arley nicht viel anders.
    Tina konnte es ihnen nicht verdenken.
    Sie stand auf, bedeutete ihnen mit erhobenem Zeigefinger, dass sie in einer Minute zurück sein würde, dann ging sie die Treppe hinauf, um nach dem Kidnapper zu sehen. Er lag noch immer reglos mit dem Gesicht nach unten auf dem Teppich. Tina kniete neben ihm nieder, tastete nach seinem Puls und konnte ihn nicht finden. Er war tot.
    Verdammt, dachte Tina, ich habe wieder getötet. Sie hatte zwar selbst einiges abgekriegt, aber sie stand noch, während ihr letzter Schlag gegen seine Schläfe den Kidnapper erledigt hatte. Doch soweit es sie betraf, hatte er nur bekommen, was ihm gebührte. Da draußen liefen immer ein paar Leute herum, deren Verbrechen so verabscheuungswürdig waren, dass sie es ihrer Meinung nach nicht verdienten zu leben. Dieser Mann hier zählte unbedingt dazu. Sorgen bereitete ihr allerdings, dass sie immer noch genug Feinde innerhalb der Met hatte, um wegen Totschlags angeklagt zu werden. So oder so, sie hatte jede Menge Ärger am Hals.
    Sie ging wieder hinunter

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