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Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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raus.«
    »Was ist mit dem Rucksack?«, fragte eine der Geiseln. »Da liegt eine Bombe drin.«
    »Ich kümmere mich darum. Aber ihr alle, seht zu, dass ihr rauskommt.«
    Die blonde Frau stand auf. »Folgt mir«, rief sie, ohne die Hand vom Gesicht zu nehmen. »Wir können auf die Dachterrasse gehen. Die Türen müssten unverschlossen sein.«
    Sie brauchte es nicht zweimal zu sagen. Schnell stießen sie die Tische und Stühle um, die die Fenster versperrten, und zogen die Jalousien hoch.
    Scope hob den Rucksack auf und deponierte ihn, wissend, dass ihm keine Zeit blieb, besondere Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, am anderen Ende des Restaurants, weitab von den Fenstern. Dann schlang er sich das AK-47 über die Schulter und rannte zurück zur Treppe.
    Zeit, Abby und Ethan abzuholen.

86
    Cat hörte die ersten Schüsse, während sie in der Küche eine Flasche Wasser trank. Neben ihr telefonierte Wolf lautstark mit dem Verhandlungsführer.
    »Wir haben stundenlang darauf gewartet, dass die britische Regierung auf unsere Forderungen eingeht, und alles was ihr getan habt, war, den SAS am Hintereingang herumschnüffeln zu lassen, uns zu beschießen. Ihr habt nicht einmal versucht, ehrlich zu verhandeln.«
    Jetzt hörten sie eine zweite Salve, nicht laut, aber deutlich vernehmbar. Die Schüsse kamen von oben. Wolf verstummte und legte den Kopf schief.
    »Ich dachte, du hast gesagt, es gibt keinen Angriff!«, schrie er dann in den Hörer. »Und diese verdammten Schüsse hier?«
    Doch dann runzelte er unvermittelt die Stirn.
    »Was soll das heißen, das seid nicht ihr?«
    Inzwischen hallten immer mehr Schüsse durch das Treppenhaus. Cat warf einen Blick auf den Fernseher. Er zeigte Livebilder vom Park View Restaurant. Plötzlich wurden dort im neunten Stock einige Jalousien hochgezogen und Türen aufgerissen. Menschen strömten auf die Dachterrasse. Dragon und Tiger, die beiden Männer, die die Geiseln bewachen sollten, waren nirgendwo zu erkennen.
    Als Wolf sah, was sich da oben abspielte, verfinsterte sich sein Gesicht.
    »Halt deine Leute zurück!«, brüllte er ins Telefon, »hast du verstanden?« Dann knallte er hasserfüllt den Hörer auf die Gabel und drehte sich zu Cat um. »Was ist da oben los?«
    »Woher soll ich das wissen«, erwiderte sie kalt. »Aber wir müssen es beenden. Wahrscheinlich läuft oben der Hundesohn herum, der meinen Bruder getötet hat.«
    Noch als sie das sagte, spürte sie, wie Frust und Resignation in ihr aufstiegen und ihr Gesicht röteten. Trotzdem packte sie ihre Pistole fester. Sie musste ihn finden.
    Wolf schüttelte verärgert den Kopf.
    »Das spielt jetzt keine Rolle mehr. Sie werden den SAS schicken. Wir müssen hier raus.«
    »Wie denn? Es ist noch eine halbe Stunde zu früh. Die Bomben werden nicht explodieren, und wir werden gefasst. Das war nicht der Plan.«
    »Wir müssen es versuchen.«
    Angewidert von seiner Schwäche, bellte sie ihn an: »Sei ein Mann, Wolf! Zeit fürs letzte Gefecht. Lass uns hochgehen und kämpfen.«
    » Ich bin ein Mann «, entgegnete er indigniert. »Aber der Plan war, uns abzusetzen.«
    »Meiner nicht. Ich habe nie erwartet, lebend hier rauszukommen, und mich wundert, dass du das vorhattest. Wir müssen so viele Feinde töten wie möglich. Für unser Land. Für unseren Führer. Für unsere Religion.«
    Trotzig schwang sie die Pistole und klopfte sich auf die Taschen ihrer Jacke. »Wir haben die Waffen. Sorgen wir dafür, dass die Schweinehunde teuer bezahlen.«

87
    Fox befand sich im Ballsaal, als er die Schüsse hörte.
    »Verdammt«, zischte Bear, »was ist da oben los?«
    Was immer es war, es musste etwas Ernstes sein. Die Geiseln hatten es auch gehört, und sofort stieg die allgemeine Anspannung. Das Problem war, sie hatten beinahe achtzig Personen zu bewachen, und es hätte nur eines gemeinsamen Willens bedurft, und Fox und Bear wären binnen Sekunden überrannt worden.
    »Glaubst du, der SAS greift noch mal an?«
    Fox schüttelte den Kopf. »Nein, ich denke nicht. Lass uns die Ruhe bewahren. Der Haufen hier darf nicht mitkriegen, dass du dir Sorgen machst.«
    Ebenso plötzlich wie sie begonnen hatte, hörte die Schießerei wieder auf, doch Fox fühlte sich keineswegs besser. Die Schüsse waren höchstwahrscheinlich oben im Restaurant gefallen. Und entweder hatten Dragon und Tiger die Situation jetzt unter Kontrolle, oder sie waren tot.
    In diesem Moment schwang die Tür zur Küche auf, und Cat lief heraus, gefolgt von einem etwas zögerlichen Wolf.

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