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Das Ultimatum - Thriller

Das Ultimatum - Thriller

Titel: Das Ultimatum - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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Statt zu ihnen herüberzukommen, marschierten sie geradewegs auf den Ausgang zu.
    »Scheiße«, fluchte Bear. »Was soll das nun wieder?«
    »Behalt die Geiseln im Auge«, bellte Fox, als er Wolfs Blick auffing. Ehe er durch die Tür verschwand, reckte Wolf zwei Finger in die Höhe, als wolle er signalisieren, dass er und Cat in wenigen Minuten zurück seien.
    Fox spürte instinktiv, dass die beiden nicht zurückkommen würden. Eine merkwürdige Entschlossenheit lag in ihren Bewegungen. Was bedeutete, er musste schnell eine Entscheidung treffen. Wenn sie blieben, wo sie waren, riskierten sie, demnächst in der Falle zu sitzen. Gaben sie aber ihre Stellung auf, riskierten sie, nicht für den Job bezahlt zu werden. Doch dank der Information, über die Fox nun verfügte, benötigte er das Geld nicht wirklich. Außerdem konnte Wolf die Überweisung ihrer Honorare nur verhindern, wenn er den Auftraggebern eine Nachricht schickte, in der er reklamierte, die Männer hätten ihren Job nicht erledigt. Und Wolf schien gerade mit ganz anderen Dingen beschäftigt zu sein.
    Bear stand ein paar Meter entfernt und sah Fox erwartungsvoll an.
    Fox zögerte nicht länger. »Okay. Abflug!«
    Noch ehe jemand reagieren konnte, feuerte er eine Salve über die Köpfe der Geiseln hinweg in die Decke und rannte mit Bear Richtung Ausgang. Die Geiseln schrien und duckten sich, es dauerte einige Sekunden, bis sie begriffen, was geschah. Doch dann sprangen sie wie ein Mann auf die Beine. Als jemand rief, die Rucksackbombe, die immer noch mitten zwischen ihnen stand, würde explodieren, hasteten alle panisch hinter Fox und Bear hinterher.
    In der Tür drehte Fox sich herum und feuerte eine Salve ab; kreischend warfen sich die Geiseln zu Boden. Es war ihm egal, was seine Kugeln anrichteten, er wollte nur sich und Bear Zeit verschaffen.
    Dicht hintereinander rannten sie den Flur entlang.
    Aus dem Erdgeschoss war zwar nichts zu vernehmen, aber es konnte nicht mehr lange dauern, bis der SAS durch die Türen preschen würde.
    Er zog eine Granate von seinem Gürtel, riss den Sicherungsstift heraus und rollte sie die Treppe hinunter, um so viel Verwirrung wie möglich anzurichten.
    Dann sprinteten er und Bear durch die Doppeltüren in Richtung Treppenhaus.
    Der Flur vor ihnen war frei, doch hinter ihnen konnte er die panischen Schreie der Geiseln hören, die sich durch die Türen drängten, und dann die Explosion der Granate. In wenigen Minuten würde das Hotel wie ein aufgelöster Bienenstock sein, und die nach draußen drängenden Geiseln und Gäste würden mit den SAS-Männern kollidieren, die versuchten, das Gebäude zu stürmen. Fast genau das hatte Fox geplant. Es wäre zwar hilfreich gewesen, wenn die Bomben, die sie auf 23:00 Uhr getimt hatten, das Chaos noch gesteigert hätten, aber am Ende spielte es wahrscheinlich keine große Rolle.
    Es gab nur noch eine Sache zu erledigen.
    Während sie die Feuertreppe zum zweiten Stock hinaufliefen, wo sie ihre Zivilklamotten und die neuen Pässe hatten, zog Fox seine Pistole und schoss Bear zweimal in den Kopf. Ohne auch nur innezuhalten, sprang er über den zusammenbrechenden Leichnam hinweg, der kurz darauf hinter ihm die Treppe hinunterrollte. Es verursachte nicht einmal ein schlechtes Gefühl, den Mann zu töten, der ihm im Irak das Leben gerettet hatte und dabei für immer entstellt worden war. Für Fox gehörte das alles zum Geschäft. Je weniger Leute ihn kannten, desto besser. Zumal er schon immer der Meinung gewesen war, dass Bear eine zu große Klappe hatte.
    Als Fox den Generalschlüssel in den Schlitz steckte und die Tür zu Zimmer 202 aufstieß, dachte er bereits nicht mehr an ihn. In wenigen Minuten würde Robert Durran, seines Zeichens freier Architekt auf Geschäftsreise in London, aus dem Zimmer treten und sich den anderen flüchtenden Gästen anschließen, die wie er das Pech gehabt hatten, in die unheilvollen Ereignisse des Abends verwickelt zu werden.

88
    Als Scope mit fürsorglicher Unterstützung von Ethan Abby sanft auf die Terrasse bettete, öffnete sie die Augen und blinzelte in das Scheinwerferlicht des Polizeihelikopters, der über ihnen kreiste.
    »Du bist noch immer im Hotel, aber alles wird gut«, sagte Scope. »Bald kommt jemand, der dir helfen kann.«
    Doch bis jetzt war mit Ausnahme des Hubschraubers von Kavallerie noch nichts zu sehen. Die fünfundzwanzig Geiseln standen unschlüssig in kleinen Gruppen auf der Terrasse herum, einige hatten sich an den Rand vorgewagt und

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