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Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Titel: Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Seitz
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Primus wie immer keinen Hunger verspürte, mussten sie die Einladung gezwungenermaßen annehmen. Es war mehr eine Frage der Höflichkeit, da sie den Narren nicht jetzt schon verärgern wollten. So nahm sich Primus schnell etwas Käse, griff nach dem Besteck und fing an zu essen. Torten waren ihm eindeutig lieber, gar keine Frage, aber nach Gift schmeckte der Käse jedenfalls nicht. Fast unmerklich nickte er daraufhin Plim zu. Diese stürzte sich sofort auf die Speisen. Sie belud ihren Teller und sicherte sich auch gleich einen Nachschlag. Meine Güte, dachte sie, schmeckt das alles gut!
    So saßen sie einige Zeit schweigend am Tisch und aßen – stets unter der Beobachtung des Narren, der ihnen mit wachsender Ungeduld zusah.
    Wenig später ergriff er das Wort. »Nun erzählt mir doch«, plauderte er. »Ihr müsst Euch sehr um Euer verlorenes Büchlein sorgen, nicht wahr? Wo habt Ihr denn schon überall danach gesucht?«
    Jetzt kommt er zur Sache, dachte sich Primus. »Was denn für ein Buch?«, fragte er trocken und schob sich die Gabel in den Mund.
    Der Narr zog eine Grimasse. »Ach, wie ungeschickt von mir«, jaulte er. »Ich meinte natürlich Eure Betriebsanleitung.« Er legte sich quer in den Stuhl und zupfte nervös an seinen Stoffschuhen. »Beschreibt mir doch am besten erst einmal, wie sie aussieht.«
    »Klein und handlich«, schmatzte Plim. »Ganz schwer zu finden.«
    Das war nun gar nicht das, was er hören wollte.
    »Oh, da wäre ich mir nicht so sicher«, summte er mit einem bedrohlichen Unterton. »Ich habe ganz vortreffliche Augen, wie Ihr Euch vielleicht denken könnt.« Böse sah er sie aus dem Augenwinkel heraus an.
    Dann drehte er sich langsam zur Tafel und beugte sich vor. » Wir werden das werte Büchlein schon finden, früher oder später, da könnt Ihr Euch sicher sein. Wir finden es, jaja. Denn mein Herr besteht darauf, dass ich Euch fortan bei der Suche behilflich sein werde. Ich hoffe, das ist Euch genehm.« Er legte den Kopf zur Seite und kratzte mit seinen Fingernägeln über den Tisch. »Oder haben die Herrschaften vielleicht andere Pläne, hm? Nur zu, Ihr wollt uns doch nicht etwa schon wieder verlassen?«
    Plim ließ die Gabel sinken. »Was soll denn das heißen?«, fragte sie verwundert.
    Die Antwort folgte, wenngleich auch auf schleichende Art und Weise. Denn langsam schob der Narr jetzt das Essen zur Seite. Er erhob sich vom Stuhl, kletterte auf den Tisch und kam Stück für Stück, zwischen den Tellern hindurch, auf Plim zugekrochen. Sein weiß gekalktes Gesicht leuchtete im Schein der Kerzen.
    »Das soll heißen, werte Dame«, sagte er mit einem teuflischen Ausdruck, »dass Ihr so lange hierbleiben werdet, bis wir das Buch gefunden haben.« Seine Augen blitzten. »Nennt es von mir aus, wie Ihr wollt«, sagte er, » ich jedenfalls nenne es Buch.« Und hauchend fügte er hinzu. »Das macht es einfacher.«
    Da hatten sie es gehört!
    Das also war der Plan des Bergteufels, ganz wie Primus erwartet hatte. Er und Plim sollten ihm zeigen, wo das geheimnisvolle Buch steckte – und der scheußliche Narr sollte dabei schön auf sie aufpassen.
    Allerdings verwunderte es Primus doch sehr, dass sich der Bergteufel noch immer nicht hatte blickenlassen. Draußen war es längst dunkel geworden und trotzdem fehlte von ihm jegliche Spur. Was wurde da bloß gespielt? Führte der Bergteufel etwa noch eine andere Teufelei im Schilde oder hing sein Auftauchen nicht zwingend mit der Dunkelheit zusammen …?
    Wie dem auch sei. Die drei mussten sich jetzt schleunigst etwas überlegen. Sie brauchten einen Plan, wie sie das Buch ausfindig machen konnten, ohne dass der Narr davon Wind bekommen würde. Und natürlich durften sie ihn auf gar keinen Fall wissen lassen, wonach sie eigentlich suchten. Denn von dem ausschlaggebenden Hinweis, dass Tannia das Buch in eine gänzlich andere Form gebracht hatte und dass diese möglicherweise aus Messing bestand, wussten anscheinend weder der Bergteufel noch der Narr etwas. Das mussten sie ausnutzen.
    Doch zuerst galt es, den Narren zu besänftigen. Diesem würde ansonsten schon sehr bald der Kragen platzen. Mit giftigem Blick und gefletschten Zähnen kniete er vor Plim auf dem Tisch und starrte ihr ins Gesicht. Diese aber gab sich weder verängstigt noch beeindruckt – ganz im Gegenteil. Kampfbereit zog sie die Augen zu zwei Schlitzen zusammen und nahm heimlich die Gabel in die Hand. Noch ein Deut näher, dachte sie sich, und du bekommst das Ding in die

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