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Das Unsterblichkeitsprinzip

Titel: Das Unsterblichkeitsprinzip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Lang
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wollen.«
      »Geben Sie uns Informationen, die es uns erlauben, das Schiff der Organischen zu vernichten.«
      »Warum?«
      »Sie sind eine Gefahr. Sie sind Unordnung. Sie sind eine niedere Lebensform.«
      »Haben Sie versucht, mit ihnen zu kommunizieren?«
      »Sie sind eine Gefahr«, wiederholte Qoz. »Sie sind Unordnung. Sie sind eine niedere Lebensform.«
      Genau in diesem Augenblick setzte die Enterprise eine spezielle Energieform ein, die bei der Mehrzahl der Androiden hektische Aktivität bewirkte – sie versuchten, die Funktion des plötzlich ausgefallenen Antriebs wiederherzustellen. Während dieser Krise rührte sich Qoz nicht von der Stelle und hielt den Blick auf Data gerichtet. Data gelangte zu dem Schluss, dass er nicht auf Vernunft hoffen durfte.
      »Ich verweigere die Zusammenarbeit«, sagte er schließlich.
      Woraufhin die Androiden Rhea und ihn fortbrachten.
       
     
      »Nein«, beantwortete Data Rheas Frage. »Ich glaube nicht, dass der Transfer sie heilt.«
      »Ich auch nicht«, erwiderte Rhea. »Ich nehme an, es geht jetzt gleich los. Vielleicht kann ich nicht mehr lange mit dir reden und deshalb beschränke ich mich aufs Wesentliche: Geist ist Geist. Wir beide wissen das besser als sonst jemand.
      Unser Geist bestimmt, wer wir sind. Wenn wir diesen verrückten Androiden erlauben, sich mit neuen, besseren Körpern auszustatten, so bekommen wir neue, bessere verrückte Androiden. Stell dir hunderte solcher Geschöpfe vor, die in der Galaxis ihr Unwesen treiben. Geschöpfe mit meinen Fähigkeiten und ihrem Geist. Wir müssen sie aufhalten, Data, selbst wenn es bedeutet, dass wir dieses Schiff nicht verlassen können.«
      Data schloss die Augen und dachte an Lore. An die Gefahr, zu der er geworden war, an die schreckliche Entscheidung, die er, Data, hatte treffen müssen, um den Wahnsinn ein für allemal zu beenden. Jetzt stand er vor einer ähnlichen Entscheidung, aber sie betraf nicht ein Individuum, sondern viele. Wie zuvor geriet all das in Gefahr, das ihm etwas bedeutete, wenn er nicht handelte.
      Data öffnete die Augen.
      »Leider muss ich dir zustimmen«, sagte er. »Bitte halte dich bereit, Rhea.« Er rechnete mit einer Bestätigung, bekam aber keine. Alles blieb still. »Rhea? Hörst du mich?«
      Ohne zu zögern aktivierte Data seinen
      Insignienkommunikator und sendete die Codesequenz, die er vor der Flucht aus Waslowicks Raumstation programmiert hatte. Ein modifizierter Subraum-Impuls ging von dem Gerät aus und durchdrang die Interferenzen, die ihn an einem Kontakt mit der Enterprise hinderten.
      Viele Kilometer entfernt, über dem Gasriesen namens Odin, in dem Schrein, den Waslowick der künstlichen Intelligenz gewidmet hatte, erhellten sich die runden Kontrollen eines schreibtischartigen Artefakts. Eine monotone mechanische Stimme wiederholte das Wort, das Data nur Millisekunden zuvor gesprochen hatte, nannte damit nach mehr als hundert Jahren zum ersten Mal den eigenen Namen: »M-5.«

25
     
      M -5 erwachte ohne Erinnerungen an vorherige Momente seiner Existenz, griff auf Datenbanken zu und wusste daraufhin ganz genau, was er war, wo er sich befand und worum es ging.
      Sofort begann er mit einer Selbstdiagnose und prüfte anschließend die Systeme der Raumstation, mit denen er verbunden war. Er stellte Schäden in mehreren Sektionen der Station fest und die Art der Beschädigungen ließ einen vor kurzer Zeit erfolgten Angriff vermuten. Restenergie in den in Mitleidenschaft gezogenen Bereichen entsprachen den Partikelwellen-Emissionen, die von einer nicht weit entfernten Flotte aus zwanzig Raumschiffen ausgingen. Derzeit griffen sie ein anderes Schiff an und M-5 errechnete eine Wahrscheinlichkeit von 86 Prozent dafür, dass es sich um ein Raumschiff der Föderation handelte. Die allgemeine Konfiguration deutete ebenso darauf hin wie die Cochrane-Verzerrungen.
      M-5 verarbeitete die taktischen Daten, schickte Testsignale in die defensiven und offensiven Systeme der Raumstation, analysierte Sensordaten in Bezug auf die feindlichen Schiffe, simulierte unterschiedliche Kampfsituationen – und kehrte dann zur fundamentalen Direktive zurück, die sein Schöpfer in seiner engrammatischen Matrix verankert hatte: Überlebe.
      Schütze dich.
      Überall in der Raumstation stellten nicht unbedingt notwendige Systeme ihre Funktion ein und taktische Operationen beanspruchten die dadurch frei werdende Energie.
      Reserve-Schildgeneratoren wurden aktiv

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