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Das Unsterblichkeitsprinzip

Titel: Das Unsterblichkeitsprinzip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Lang
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Picard wandte sich an Riker. »Entfernung zum Schiff, das Data und Rhea an Bord beamte?«
      »Tausendfünfhundert Kilometer, Sir. Die Distanz verringert sich schnell.«
      Picard wollte, dass möglichst viele der gegnerischen Schiffe in Reichweite waren. Die geplante Entladung schuf keinen Strahl, sondern ein Energiefeld. Er zwang sich zur Ruhe, zählte langsam bis fünf.
      Riker informierte ihn unterdessen über die rasch schrumpfende Entfernung. »Tausendvierhundert, tausenddreihundert, tausendzweihundert, tausendeinhundert…«
      »Feuer, Mr. LaForge.«
      Der sichtbare Effekt beschränkte sich auf einen kurzen weißen Blitz, doch die von den Sensoren ermittelten Daten teilten Einzelheiten mit. Fünf gegnerische Schiffe blieben nur noch aufgrund ihres Trägheitsmoments in Bewegung. Die energetische Entladung von der Deflektorscheibe hatte ihre inadäquaten Schilde durchstoßen und bei den Fusionsreaktoren der Impulstriebwerke eine Überladung bewirkt – die Folge war eine automatische Notabschaltung. Picard wusste, dass die Androiden das Problem schließlich erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen würden, aber das erforderte Zeit.
      Er hätte eine Möglichkeit begrüßt, die feindlichen Raumschiffe dauerhafter außer Gefecht zu setzen, doch sein Ziel bestand vor allem darin, Data und Rhea zu befreien; anschließend wollte er sich zurückziehen. Es war sinnlos, den Kampf gegen eine solche Übermacht fortzusetzen.
      »Gute Arbeit, Mr. LaForge«, sagte er. »Wie ist unser Status?«
      »Die Deflektorscheibe hat gehalten, Sir. Ein Schildgenerator ist ausgefallen, aber in einigen Minuten sollte er wieder funktionsfähig sein.«
      Picard betrachtete die taktischen Anzeigen seines Displays.
      Die verbliebenen Schiffe formierten sich neu und kamen näher.
      Unsere Aussichten haben sich verbessert, zumindest zeitweise, aber wir sind dem Gegner noch immer weit unterlegen. »Nummer Eins, können wir den Transferfokus auf Mr. Data oder Lieutenant McAdams richten?«
      Riker überprüfte die Anzeigen seiner Konsole und schüttelte den Kopf.
      Plötzlich stand Waslowick vor Picard. »Captain, Sie wissen, wer ich wirklich bin, und vielleicht ist Ihnen auch klar geworden, was auf dem Spiel steht. Und warum wir die Geschöpfe dort draußen um jeden Preis aufhalten müssen.«
      Picard glaubte, seinen Ohren nicht trauen zu können. »Man sagt Ihnen Arroganz nach, Professor, ganz offensichtlich aus gutem Grund. Ich möchte Sie an Folgendes erinnern: Ich habe Ihnen vor kurzer Zeit das Leben gerettet und Sie sind zumindest teilweise für das gegenwärtige Dilemma verantwortlich. Ich bin durchaus bereit, tödliche Gewalt anzuwenden, aber die Androiden dort draußen waren Opfer, bevor sie zu einer Gefahr wurden. Ich würde es sehr bedauern, das größte Genie der menschlichen Geschichte in einer Arrestzelle unterzubringen, doch genau das werde ich tun, wenn Sie Ihr Genie nicht schleunigst der Aufgabe widmen, einen Weg aus dieser Krise zu finden. Haben wir uns verstanden?«
      Einige Sekunden lang herrschte Stille auf der Brücke, dann neigte Waslowick erstaunlicherweise den Kopf. »Wohl gesprochen, Captain. Aber in meinem langen Leben bin ich mehr als einmal Soldat gewesen. Bei der Konfrontation mit einem unbekannten Feind habe ich es immer für besser gehalten, zuerst zu schießen und dann Fragen zu stellen.«
      »Vielleicht wird es Zeit für Sie umzudenken, Professor. Meiner Ansicht nach sind wir moralisch verpflichtet, den Wesen zu helfen, die wir selbst geschaffen haben.«
      Waslowick kniff andeutungsweise die Augen zusammen und seine Achtung vor Picard schien ein ganzes Stück zu steigen.
      »Das glauben Sie wirklich, nicht wahr?«
      »Ja«, bestätigte Picard.
      »In dem Fall, Captain… Bitte sagen Sie mir, wie ich Ihnen helfen kann.«
      Die Enterprise hatte gerade erst die neue Energieform eingesetzt und damit das Antriebssystem des Eisschiffes lahm gelegt, als zwei Androiden Data und Rhea packten und sie voneinander trennten. Data wurde in einer schlichten Kammer untergebracht, die so wenig Platz bot, dass er die metallenen Wände berühren konnte, ohne die Arme ganz auszustrecken.
      Den Insignienkommunikator hatte man ihm gelassen – vielleicht wussten die Androiden, dass er die Enterprise damit nicht erreichen konnte. Er fragte sich, was ihn erwartete – sollte er gefangen bleiben oder beabsichtigten die Androiden, seine Existenz zu beenden? –, aber diese Überlegungen traten hinter

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