Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Unsterblichkeitsprinzip

Titel: Das Unsterblichkeitsprinzip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Lang
Vom Netzwerk:
im Sinn gehabt zu haben. Sie würden eine Ewigkeit brauchen, sich bei uns zurechtzufinden.« Die Oberschwester zögerte kurz. »Und außerdem: Mein Mann arbeitet im Labor direkt neben der Kantine. Ich könnte kurz bei ihm vorbeischauen.«
      »Oh.« Crusher war ein wenig enttäuscht. Sie hatte gehofft, sich die Beine vertreten zu können. »Na schön. Was soll ich sagen, wenn jemand anruft?«
      »Es wird niemand anrufen«, erwiderte Maury und ging zur Tür. »Und wenn sich doch jemand meldet, so will er sicher mit Ihnen reden. Sie sind der Doktor.«
      »Das stimmt vermutlich«, sagte Crusher mehr zu sich selbst, denn Maury war bereits durch die Tür. Sie sprang auf und rief:
      »Milch und Zucker.«
      Und dann wurde es sehr still, abgesehen vom leisen Piepsen ferner Überwachungsgeräte und einem gelegentlichen dumpfen Zischen, das von der Luftumwälzungsanlage stammte. Crusher dachte daran, sich mit der Enterprise in Verbindung zu setzen und nach dem Status der Krankenstation zu fragen, aber der letzte Kom-Kontakt lag erst zwei Stunden zurück, und wenn sie schon wieder einen Situationsbericht verlangte, hielt man sie bestimmt für eine Nervensäge. Um sich abzulenken, wandte sie sich dem Bibliothekscomputer zu und rief Maddox’ medizinische Daten auf den Schirm.
      Vor ihrer Ankunft hatte Beverly Crusher die Ergebnisse aller vom Medo-Personal der Intensivstation durchgeführten Untersuchungen überprüft und die Scans dann noch einmal wiederholt – ohne konkrete Resultate. Es gab keine neurologischen Verletzungen. Eine Infektion konnte ebenso ausgeschlossen werden wie eine Gewebereaktion.
      Biomechanische Implantate fehlten. Maddox war bewusstlos und sein Zustand ähnelte mehr tiefem Schlaf als einem Koma.
      Es gab Hirnaktivität, aber sie war desorganisiert und strukturlos, reagierte nicht auf die Außenwelt. Maddox’ Gehirn schien in einem Kraftfeld zu stecken, das es von allen externen Stimuli abschirmte. Diese Vorstellung bereitete Crusher besonderes Unbehagen, denn einher damit ging der Gedanke, dass Maddox’ Selbst irgendwo dort drin steckte und nach einem Weg zur anderen Seite suchte.
      Vielleicht sollten wir die Untersuchungen noch einmal wiederholen. Vielleicht haben wir irgendetwas übersehen.
      Vielleicht stimmt mit den Geräten etwas nicht. Vielleicht sollte ich Maddox zur Enterprise beamen lassen. Crusher legte den Kopf auf den Schreibtisch. Vielleicht sollte ich ein Nickerchen machen. Sie wollte die Augen nur für eine Minute schließen, nicht länger. Maury kehrte bestimmt bald zurück. Wenn bis dahin jemand ihre Hilfe brauchte… Die akustischen Signale des Kommunikators würden sie wecken. Sie erwachte schnell; das hatte sie als Ärztin gelernt.
      »Doktor?«
      Crusher setzte sich abrupt auf. »Ja?«, fragte sie zu laut.
      »Haben Sie geschlafen?«
      Es war nicht Maurys Stimme. Sie hätte fast auf ihren Insignienkommunikator geklopft, in der Annahme, dass sich die Enterprise mit ihr in Verbindung setzte, doch dann drehte sie den Kopf.
      »Data? Nein. Ich meine, ja, ich bin eingenickt. Wie lange habe ich…?«
      »Ich bin erst vor fünfunddreißig Sekunden hereingekommen. Deshalb weiß ich nicht, wie lange Sie geschlafen haben.«
      Crusher blickte zum Chronometer und versuchte sich daran zu erinnern, welche Zeit es zuletzt angezeigt hatte. Ganz sicher war sie nicht, aber sie glaubte, nicht mehr als fünf Minuten weggetreten gewesen zu sein. Rasch überprüfte sie Maddox’ Display und fand dort die vertrauten Anzeigen: Der Mann war bewusstlos und rührte sich nicht.
      »Ich… Schon gut, Data. Tut mir Leid. Ich bin ein wenig durcheinander.« Crusher strich sich das Haar aus der Stirn und versuchte, die Benommenheit aus ihrem Denken zu verbannen.
      »Kann ich Ihnen helfen?«
      Data nahm dort Platz, wo Maury gesessen hatte. Er zögerte und wirkte fast verlegen, fand Crusher. »Ich bin gekommen, weil ich mehr über Commander Maddox’ Zustand erfahren möchte. Ich habe mich gefragt, ob Sie über Informationen verfügen, die in Ihrem letzten Logbucheintrag keine Erwähnung fanden. Mir ist bekannt, dass Sie sich mit Spekulationen zurückhalten.«
      Crusher fühlte sich von vager Sorge erfasst – Data wusste erstaunlich viel darüber, wie sie ihre Berichte verfasste. »Das stimmt«, sagte sie. »Allerdings sind die Informationen diesmal komplett. Commander Maddox’ physische Verletzungen sind verheilt, und ich konnte keine Gewebeschäden in seinem Gehirn

Weitere Kostenlose Bücher