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Das Unsterblichkeitsprinzip

Titel: Das Unsterblichkeitsprinzip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Lang
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schwieg und wusste nicht recht, wie sie diesen Gedanken zu Ende führen sollte. Sie konnte nur hoffen, dass Data Trost in ihm fand.
      »Was ist mit Commander Maddox?«, fragte er, drehte den Kopf und sah zum Monitor. »Hat er den Punkt erreicht, an dem man nur noch auf ein Wunder hoffen kann?«
      Crusher dachte über die Frage nach. Sollte sie mit der reinen Wahrheit herausrücken, oder verlangte die Situation ein wenig Zuckerguss? Sie entschied sich für den Mittelweg. »Noch nicht ganz. Es gibt noch das eine oder andere, das wir ausprobieren können. Aber so ungern ich das auch zugebe: Jeder gute Arzt weiß, dass er einen Patienten manchmal einer höheren Macht überlassen muss.« Sie lächelte und spürte, dass diese Antwort nicht genügte. Aber ihr fiel nichts Besseres ein. Auch die Gespräche mit Wesley hatten oft ein derartiges, eher unbefriedigendes Ende genommen.
      »Danke, Doktor«, sagte Data. »Ich weiß es zu schätzen, dass Sie so offen waren und Ihre Gedanken mit mir teilten. Wenn ich irgendetwas für Sie tun kann…«
      Crusher fragte sich, warum Maury so lange fortblieb -und dann fiel ihr plötzlich etwas ein. »Vielleicht können Sie mir tatsächlich helfen, Data. Dort drüben steht ein Replikator…«
      Sie deutete Richtung Aufenthaltsraum. »Er funktioniert nicht. Könnten Sie sich das Gerät einmal ansehen?«
      Data wirkte überrascht, zuckte dann aber mit den Schultern und freute sich über die Möglichkeit, der Ärztin einen Gefallen erweisen zu können. »Natürlich, Doktor. Ich habe keine Werkzeuge dabei, aber zumindest eine Diagnose sollte möglich sein…« Er lächelte, Hinweis darauf, dass die letzten Worte scherzhaft gemeint waren.
      Sie standen zusammen auf. Crusher trat hinter dem Schreibtisch der Station hervor, aber sie wollte sich nicht zu weit von den Monitoren entfernen. Sie hielt das selbst für töricht und erinnerte sich an die vielen automatischen Systeme, die sie sofort auf irgendeine Veränderung hinweisen würden.
      Andererseits: Ein Arzt verließ sich nie allein auf irgendwelche Geräte. Als Data zum Aufenthaltsraum ging, blieb Crusher zurück. Dabei glitt ihr Blick durch den Korridor und in den matt erhellten Raum, in dem Maddox lag, und sie glaubte, etwas gesehen zu haben. Aber was? Einen Schatten, der sich in Maddox’ Zimmer bewegte?
      War Maury aus der Kantine zurückgekehrt und an der Station vorbeigegangen, ohne dass Crusher etwas gemerkt hatte? Nein, das erschien ihr absurd. So müde war sie nicht. Sie setzte sich in Bewegung und wollte durch den Korridor gehen, als plötzlich eine Stimme hinter ihr erklang.
      »Doktor Crusher?«
      Erschrocken wirbelte sie herum und stieß mit der Hand gegen eine Tasse Kaffee. In Crushers Bewusstsein schien es zu einer Art Kurzschluss zu kommen. Die Zeit dehnte sich. Die Tasse und der heiße Kaffee flogen wie in Zeitlupe durch die Luft.
      Data eilte herbei und Maury, die nie zuvor einen Androiden mit goldener Haut und gelben Augen gesehen hatte, gab einen erschrockenen Schrei von sich und sprang zur Seite. Data rutschte in der Kaffeelache aus und griff nach Crushers Hand, um nicht rücklings auf den Boden zu fallen.
      »Es tut mir Leid!«, sagte die Ärztin zu laut und versuchte gleichzeitig, über die Schulter hinweg in Maddox’ Zimmer zu sehen. Mit dem Ergebnis, dass sie sich den linken Fuß vertrat.
      »Verdammt!«, entfuhr es ihr. Sie trachtete danach, Data Halt zu geben, ohne ihren lädierten Fuß zu belasten.
      »Was ist los?«, rief Maury. »Was geht hier vor?«
      »Maddox«, brachte Crusher hervor, deutete zum Zimmer und hüpfte auf dem gesunden Fuß. Maury wartete keine Erklärung ab und lief los, dichtauf gefolgt von Data. Crusher erreichte das Zimmer als Letzte und lehnte sich dort an die Tür.
      Maury blickte auf die Anzeigen der Instrumente und wirkte sehr verwirrt.
      »Was ist passiert?«, fragte sie verwundert. »Ich kann nichts feststellen.«
      Auch Crusher konnte nichts entdecken. Alles schien in bester Ordnung zu sein. Die Indikatoren des Biobetts zeigten einen unveränderten Status an. Maddox’ Herz schlug regelmäßig. Er atmete ein und aus, träumte dabei von wer weiß was.
      »Ich… ich… «, begann Crusher unsicher. »Ich dachte, ich hätte jemanden gesehen… Data, bitte helfen Sie mir durch den Korridor.«
      Der Androide griff nach ihrem Arm und führte die Ärztin zur Station.
      Dort blieb Maury auf der anderen Seite des Schreibtischs stehen und musterte die

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