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Das Unsterblichkeitsprogramm

Das Unsterblichkeitsprogramm

Titel: Das Unsterblichkeitsprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
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und ich getötet werde oder falls Sie auf irgendeine Weise versuchen sollten, die vertraglichen Bedingungen zu verletzen, wird das Leasingverhältnis für den Sleeve unverzüglich aufgehoben, und Sie werden erneut eingelagert, um den Rest Ihrer Strafe auf der Erde zu verbüßen. Falls Sie weitere Straftaten begehen, werden sie der Gesamtdauer Ihrer Strafe zugeschlagen. Sollten Sie grundsätzlich nicht gewillt sein, die vertraglichen Vereinbarungen zu akzeptieren, werden Sie ebenfalls unverzüglich wieder eingelagert, obwohl ich in diesem Fall nicht bereit wäre, die Kosten für den Rücktransfer zu Harlans Welt zu übernehmen.
    Ich bin guter Hoffnung dass Sie dieses Angebot als günstige Gelegenheit betrachten und einverstanden sind, für mich zu arbeiten. Da ich fest damit rechne, schicke ich Ihnen einen Fahrer, der Sie aus der Einlagerungsanstalt abholen wird. Sein Name ist Curtis, er ist einer meiner vertrauenswürdigsten Angestellten. Er wird in der Eingangshalle auf Sie warten.
     
    Ich freue mich darauf, Sie im Suntouch House begrüßen zu dürfen.
     
    Hochachtungsvoll,
    Laurens J. Bancroft

 
3
     
     
    Der Name des Suntouch House war passend gewählt. Von Bay City aus flogen wir etwa eine halbe Stunde in südlicher Richtung die Küste entlang, bis die Veränderung der Tonlage des Motors mich vorwarnte, dass wir uns unserem Ziel näherten. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Licht, das durch die Fenster auf der rechten Seite hereinfiel, einen warmen Goldton angenommen, während die Sonne zum Meereshorizont hinabstieg. Ich blickte hinaus, als wir sanken, auf die Wellen aus geschmolzenem Kupfer und die Luft aus reinem Bernstein. Es war, als würden wir in einem Glas Honig landen.
    Der Transporter flog eine Kurve und erlaubte mir einen Blick auf das Anwesen der Bancrofts. Es schien aus dem Meer aufzusteigen und zog sich in gepflegten Sand- und Grüntönen an Land, wo es ein weitläufiges Haus mit Dachziegeln umgab, das groß genug war, um eine kleine Armee zu beherbergen. Die Wände waren weiß, das Dach korallenrot und die Armee, sofern sie existierte, nicht zu sehen. Die Sicherheitssysteme, die Bancroft zweifellos installiert hatte, waren sehr unauffällig. Als wir tiefer gingen, erkannte ich den schwachen Schimmer eines Energiezauns an einer Grundstücksbegrenzung. Damit der Blick vom Haus nicht gestört wurde. Nett.
    Ungefähr zehn Meter über einem tadellosen Rasenstück trat der Pilot auf die Landebremse, und zwar unnötig heftig, wie mir schien. Der gesamte Transporter zitterte, als wir mit einem spürbaren Ruck aufsetzten und Brocken aus der Grasnarbe hochgeschleudert wurden.
    Ich warf Ortega einen vorwurfsvollen Blick zu, den sie ignorierte. Sie drückte die Luke nach oben auf und stieg aus. Kurz darauf trat ich an ihrer Seite auf den beschädigten Rasen. Ich stieß mit dem Fuß gegen eine herausgerissene Grassode und schrie, um den Lärm der Turbinen zu übertönen. »Was sollte das? Sind Sie sauer auf Bancroft, weil er Ihnen die Selbstmordgeschichte nicht glaubt?«
    »Nein.« Ortega musterte das Haus, als würde sie überlegen, ob sie sich hineintrauen durfte. »Nein, das ist nicht der Grund, warum wir sauer auf Mr. Bancroft sind.«
    »Würden Sie mir den wahren Grund verraten?«
    »Sie sind der Detektiv.«
    Eine junge Frau tauchte neben dem Haus auf, mit einem Tennisschläger in der Hand, und kam über den Rasen auf uns zu. Als sie noch etwa zwanzig Meter entfernt war, blieb sie stehen, klemmte sich den Schläger unter den Arm und bildete mit den Händen einen Schalltrichter.
    »Sind Sie Kovacs?«
    Ihre Schönheit hatte etwas von Sonne, Meer und Strand und die sportlichen Shorts und das Trikot verstärkten diesen Effekt. Goldenes Haar strich über ihre Schultern, wenn sie sich bewegte, und ihr Ruf entblößte eine Reihe milchweißer Zähne. Sie trug Schweißbänder um den Kopf und an den Handgelenken, und die Tautropfen auf der Stirn verrieten, dass sie keineswegs nur Showzwecken dienten. Die Muskulatur ihrer Beine hatte eine perfekt ausgewogene Spannung, und als sie die Arme hob, zeichneten sich ausgeprägte Bizepse ab. Volle Brüste spannten den Stoff ihres Trikots. Unwillkürlich fragte ich mich, ob es ihr eigener Körper war.
    »Ja«, rief ich zurück. »Takeshi Kovacs. Ich wurde heute Nachmittag entlassen.«
    »Sie sollten von der Einlagerungsanstalt abgeholt werden.« Es klang wie eine Anschuldigung. Ich breitete die Hände aus.
    »Ich wurde abgeholt.«
    »Aber doch nicht von der Polizei!« Sie kam

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