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Das Unsterblichkeitsprogramm

Das Unsterblichkeitsprogramm

Titel: Das Unsterblichkeitsprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
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finden Sie Ihren neuen Sleeve?«
    »Ganz in Ordnung. Komfortabel.«
    »Ja, ich habe mich zwar nicht allzu sehr in die Details eingemischt, aber ich gab meinen Anwälten den Auftrag, etwas… Passendes auszusuchen.« Er blickte sich um, als wollte er am Horizont nach Ortegas Kreuzer Ausschau halten. »Ich hoffe, die Polizei war nicht zu dienstbeflissen.«
    »Bisher noch nicht.«
    Bancroft sah aus wie das Paradebeispiel des belesenen Mannes. Auf Harlans Welt gab es einen beliebten Experia-Star namens Alain Marriott, der mit der Rolle eines heldenhaften jungen Philosophen aus der Schule der Quellisten, der sich gegen die brutale Tyrannei der frühen Siedlerzeit durchsetzte, berühmt geworden war. Die Authentizität dieser Darstellung der Quellisten war recht fragwürdig, aber es war ein guter Film. Ich hatte ihn schon zweimal gesehen. Bancroft wirkte wie die wesentlich ältere Ausgabe von Marriott in dieser Rolle. Er war schlank und elegant und hatte volles eisengraues Haar, das er zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, und schwarze Augen mit durchdringendem Blick. Das Buch in seiner Hand und die Regale, die ihn umgaben, wirkten wie die völlig natürliche Erweiterung des geistigen Kraftwerks, das sich hinter diesen Augen verbarg.
    Bancroft berührte seine Frau an der Schulter, mit einer nachlässigen Beiläufigkeit, die mich in meiner gegenwärtigen Verfassung beinahe zum Weinen gebracht hätte.
    »Es war schon wieder diese Frau«, sagte Mrs. Bancroft. »Dieser Lieutenant.«
    Bancroft nickte. »Mach dir deswegen keine Sorgen, Miriam. Sie schnüffeln nur ein bisschen herum. Ich habe sie vorgewarnt, dass ich zu dieser Maßnahme greifen würde, aber sie haben nicht auf mich gehört. Nachdem Mr. Kovacs jetzt hier ist, müssen sie mich endlich ernst nehmen.«
    Er wandte sich mir zu. »Die Polizei hat sich mir gegenüber in dieser Angelegenheit nicht besonders hilfreich verhalten.«
    »Ja. Das scheint der Grund für meine Anwesenheit zu sein.«
    Wir sahen uns an, während ich zu entscheiden versuchte, ob ich auf diesen Mann wütend sein sollte oder nicht. Er hatte mich halb durch den besiedelten Teil des Universums geschleift, mich in einen neuen Körper gesteckt und mir ein Angebot gemacht, das so ausgetüftelt war, dass ich es nicht ablehnen konnte. Reiche Leute taten so etwas. Sie hatten die Macht, und sie sahen keinen Grund, warum sie sie nicht nutzen sollten. Männer und Frauen waren nicht mehr als Handelsobjekte, genauso wie alles andere. Man konnte sie einlagern, transferieren oder dekantieren. Unterschreiben Sie bitte hier unten.
    Andererseits hatte noch niemand im Suntouch House meinen Namen falsch ausgesprochen, und im Grunde hatte ich gar keine andere Wahl. Und dann war da noch das Geld. Hunderttausend UN war ungefähr das Sechs- oder Siebenfache dessen, was Sarah und ich uns von der Wetware-Lieferung in Millsport versprochen hatten. UN-Dollars, die härteste Währung, die es gab, die auf jeder Welt innerhalb des Protektorats akzeptiert wurde.
    Das war ein guter Grund, sich zusammenzureißen.
    Wieder berührte Bancroft seine Frau, diesmal an der Hüfte, und drängte sie fort.
    »Miriam, könntest du uns für eine Weile allein lassen? Ich bin überzeugt, dass Mr. Kovacs jede Menge Fragen hat, die für dich wahrscheinlich nur langweilig sind.«
    »Ich hätte wahrscheinlich auch noch ein paar Fragen an Mrs. Bancroft.«
    Sie hatte sich bereits auf den Weg zurück ins Haus gemacht, als meine Bemerkung sie innehalten ließ. Sie neigte den Kopf und sah abwechselnd mich und Mr. Bancroft an. Ihr Mann, der neben mir stand, wurde ein wenig unruhig. Diese Entwicklung entsprach nicht seinen Wünschen.
    »Vielleicht könnte ich mich später mit Ihnen unterhalten«, fügte ich hinzu. »Separat.«
    »Ja, natürlich.« Ihre Augen fanden meinen Blick und tanzten dann zur Seite. »Ich werde im Kartenraum sein, Laurens. Schick Mr. Kovacs vorbei, wenn ihr fertig seid.«
    Wir schauten ihr nach, als sie ging. Nachdem sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, gab Bancroft mir zu verstehen, dass ich in einem der Stühle auf dem Balkon Platz nehmen sollte. Dahinter stand ein antikes astronomisches Teleskop, das auf den Horizont ausgerichtet war und Staub ansetzte. Ich bemerkte, dass die Dielen unter meinen Füßen alt und abgenutzt waren. Der Eindruck einer altertümlichen Umgebung legte sich wie ein Mantel um mich, und ich ließ mich mit leichtem Unbehagen auf dem Stuhl nieder, den Bancroft mir zugewiesen hatte.
    »Bitte halten

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