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Das Urzeit-Monstrum

Das Urzeit-Monstrum

Titel: Das Urzeit-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht, wer in diesem Haus wohnte, denn auf den ersten Blick war ein Namensschild nicht auszumachen.
    Hineingehen oder nicht?
    Harry Stahl gehörte nicht zu den Personen, die lebensmüde waren.
    Er wußte nicht, welcher Horror ihn innerhalb der Mauern erwartete, aber er wollte ihn zumindest sehen und nicht unverrichteter Dinge wieder abziehen.
    Deshalb konzentrierte er sich auf die beiden Fenster links neben der Tür.
    Sie waren nicht größer als die an der Rückseite.
    Im Entengang näherte sich der Mann der Mauer. Er verhielt sich so wie an der Rückseite. Direkt unter dem rechten der beiden Fenster duckte er sich, ließ einige Sekunden verstreichen und kam erst dann in die Höhe.
    Langsam und vorsichtig, mit allem rechnend, auch damit, daß die Scheibe plötzlich vor seinem Gesicht zersplitterte und etwas aus dem Haus schnellte, das ihn töten wollte.
    Nichts passierte.
    Harry konnte durch die Scheibe in das Zimmer sehen, und er ließ sich sogar Zeit dabei.
    Es war günstig, daß er dieses Fenster gewählt hatte. Bei dem anderen wäre sein Blickwinkel weniger optimal gewesen.
    Zum erstenmal sah er auch den Besitzer des Hauses. Es war ein Mann mit blonden, struppigen Haaren, der ihm unbekannt war. Das Gesicht war für den heimlichen Beobachter nicht genau zu erkennen, so konnte Harry das Alter nur schwer abschätzen.
    Der Mann, Harry ging davon aus, daß es der Eigentümer war, lag auf dem Rücken. Andere Dinge störten Stahl noch viel mehr. Die beiden Tentakel hatten ihren Weg nicht nur in das Haus gefunden, sie waren auch auf eine geschickte Art und Weise an ihr Ziel gelangt. Hatten sich durch den Flur geschlängelt und waren durch die offene Tür in den Wohnraum gelangt. Dort hatten sie sich geteilt, um von zwei verschiedenen Seiten her auf ihr Ziel zugleiten zu können. Der auf dem Rücken liegende Mann war von ihnen in die Zange genommen worden.
    Beide Enden der Schläuche saugten sich wie Näpfe an diesem Mann fest, als wollten sie nicht nur seine Seele aus dem Körper holen, sondern auch das Blut…
    ***
    In diesen Augenblicken wußte Harry Stahl nicht, was er denken sollte.
    Es gab da den berühmten Moment der Blockade, und genau der trat auch bei ihm ein, verbunden mit einer Kälte, die der Schock des Anblicks bewirkte.
    Das durfte nicht wahr sein, aber es stimmte. Er irrte sich nicht. Das Leben wartete immer wieder mit Überraschungen auf. Damit kam Harry nicht zurecht, aber er dachte in diesen Augenblicken wieder an die Verschwundenen. Waren auch sie auf diese Art und Weise von dem Monstrum geholt worden?
    In dieser Situation wollte er es nicht unterschreiben. Alles deutete darauf hin, daß die beiden Tentakel den blonden Mann nicht töten wollten. Er lag da, er sah aus wie ihr Opfer, aber er konnte in diesem Fall auch durchaus ein Verbündeter sein oder zu einem solchen gemacht werden.
    Damit kam Stahl nicht zurecht. Er war nervös geworden. Sein Herz schlug jetzt schneller. Er spürte auch den Schweiß auf seiner Stirn und fürchtete sich davor, ebenfalls bemerkt zu werden.
    Das trat nicht ein. Die Sauger kümmerten sich nicht um ihn. Der Mann auf dem Boden war wichtiger für sie, und er bewegte hin und wieder die Füße. Gelegentlich öffnete er auch den Mund, aber ein Stöhnen war nicht zu hören. So erfuhr Harry nicht, unter welchen Empfindungen der Mann litt.
    Eingreifen?
    Nein, zu gefährlich, dachte Stahl. Sein Instinkt sagte ihm, daß er gegen dieses Monstrum aus der Tiefe nicht ankam. Ein urzeithaftes Geschöpf war immer stärker als er, und mit einer Kugel aus der Pistole konnte er sicherlich nichts erreichen. Er war auch kein Held aus einer TV-Serie.
    Für ihn allein zählte, daß er an die Konsequenzen dachte. Daß er vor allen Dingen nicht entdeckt wurde, und deshalb zog er sich vorsichtig und geräuschlos wieder zurück.
    Dem Mann konnte er nicht mehr helfen, wobei er sich fragte, ob diese Person überhaupt seine Hilfe nötig hatte.
    Daran konnte er nicht so recht glauben. Vom Gefühl her ging er davon aus, daß die beiden nicht unbedingt Feinde zu sein brauchten.
    Stahl duckte sich und ging zurück. Dabei verschwand das schreckliche Bild immer mehr, und er sah schließlich nur die beiden Tentakel als fettig glänzende Schläuche auf dem Boden, wo sie eine Kurve schlugen, um in das Haus zu gelangen.
    Er lief schneller und erreichte die schmale Straße, wo er stehenblieb, durchatmete und auch das Zittern in seinen Knien spürte. Am liebsten hätte er sich an einer Laterne festgehalten. Da

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