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Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Titel: Das verbotene Eden 01 - David & Juna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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widersprach David. »Bitte kein Aufsehen. Es soll niemand wissen, dass ich zurück bin. Vielleicht später.«
    »Ich verstehe nicht …«
    »Es ist …« David blickte kurz zu Meister Eckmund, dann flüsterte er Benedikt zu: »Können wir unter vier Augen sprechen?«
    »Wenn du das möchtest. Du hast es gehört, Eckmund, kein Wort zu irgendjemandem. Ich nehme David mit zu mir. Bring uns etwas Warmes zu essen und zu trinken, am besten einen Kakao. Geh zu Meister Ignatius, er bewahrt noch ein kleines Kontingent dieser seltenen Bohnen für besondere Anlässe auf. Der Junge braucht etwas zur Stärkung.« Es schaute David an. Der arme Kerl schien eine harte Zeit hinter sich zu haben. Ganz dürr und ausgemergelt sah er aus.
    »Komm, mein Junge.« Er half David beim Aufstehen und hakte sich bei ihm unter. »Drüben in meinen Gemächern ist es trocken und hell.« Langsam und vorsichtig geleitete er den Besucher durch die Tür und hinaus in den Regen. Wie seltsam, dachte er. War es nicht eigentlich Aufgabe der Jüngeren, die Älteren zu stützen? Doch sie lebten in einer verkehrten Welt und unter verkehrten Vorzeichen. Alles war irgendwie verdreht. Und weshalb sollte dann ein alter Mann nicht einen jüngeren stützen?
    *
    David sah zu, wie der Abt die Tür aufschloss. Er wurde hineingeführt, bekam einen Stuhl angeboten, dann erschien Eckmund und brachte einen Korb mit warmem Brot, Käse und einer Kanne voll heißem Kakao. Der Duft stieg ihm in die Nase und ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Wie lange war es her, dass er echten Kakao getrunken hatte? Es mussten Jahre sein.
    Nachdem Eckmund sich wieder entfernt hatte, machte sich David darüber her. In Windeseile schlang er Brot und Käse in sich hinein und leerte zwei Becher mit dem süßen dampfenden Trunk. Danach ging es ihm wieder besser.
    Benedikt sprach während der ganzen Zeit kein Wort. Er saß nur da und beobachtete David. Als dieser fertig war, lächelte er. »Meine Güte, du warst wirklich hungrig. Wann hast du das letzte Mal etwas gegessen?«
    »Ist lange her«, sagte David. »Ich habe versucht, ein paar Beeren, Wurzeln oder Nüsse zu finden, aber ich bin kein Jäger.«
    »Das ist wahr.«
    David lächelte unsicher. Er hatte erwartet, der Abt würde über ihn herfallen und ihn mit Fragen löchern, aber er saß einfach nur da und schaute ihn an.
    »Wollt Ihr nicht wissen, Meister, was mir widerfahren ist?«
    Noch immer dieses feine Lächeln. »Ich dachte, du wirst es mir erzählen, wenn du bereit dazu bist. Zuallererst aber möchte ich dir sagen, wie sehr ich mich freue, dass du bei guter Gesundheit bist. Ich hätte nicht damit gerechnet, dich noch einmal lebend wiederzusehen. Nicht nach all dem, was man mir über deine Entführung durch die Hexen erzählt hat.«
    »Das kann ich mir denken. Noch nie ist jemand aus ihrer Gefangenschaft zurückgekehrt, heißt es nicht so?«
    »So sagt man, ja.«
    »Mir ist es gelungen.«
    »Ich sehe es, und es klingt fast wie ein Wunder.«
    David nahm noch einen Schluck von dem wundersamen Getränk. Die bittere Süße ließ seine Lebensgeister zurückkehren.
    Benedikt rückte ein wenig nach vorne. »Wo warst du?«
    »In ihrer Hauptstadt.«
    »Du warst in Glânmor?«
    David nickte. »Zusammen mit einem Mann namens Sven. Er war Konstrukteur drüben bei der Raffinerie.«
    »Der Mann, der die Flugmaschine baut, ja, ich habe von ihm gehört. Was ist mit ihm geschehen? Konnte er auch entkommen, so wie du?«
    David schüttelte bekümmert den Kopf. »Er war nicht gesund und überstand die Befragung nicht.«
    »Die
Befragung?
«
    »Die Folter.«
    Benedikt sog zischend die Luft ein. »Dann ist es also wahr, was man sich über die Hexen erzählt?«
    »Ich fürchte ja.« David verstummte. Die Erinnerung an die Erinnyen war noch sehr lebendig. Immer, wenn er die Augen schloss, konnte er sie sehen. Ihre faltigen Gesichter, ihre bleiche Haut, ihre schrecklichen Brüste …
    Benedikt presste die Lippen zusammen, was sein altes Gesicht noch runzeliger erscheinen ließ. »Die Folter ist das Schlimmste, was sich Menschen je ausgedacht haben«, sagte er. »Eine Sünde, für die es keinen Namen gibt.« Er hob den Kopf. »Wie ist es dir gelungen zu fliehen?« Er deutete auf Davids Hand. Der Finger steckte immer noch in einem kleinen Verband. »Mir scheint, du hattest Hilfe.«
    David zögerte einen Moment. Konnte er dem Abt trauen? Er entschied, dass es außer Meister Stephan niemanden gab, dem er sich lieber anvertraut hätte. Der Abt war ein

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