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Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Titel: Das verbotene Eden 01 - David & Juna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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dich ablösen lasse.
Cynthia!
« Ehe Juna protestieren konnte, hob Edana ihren Arm und winkte eine der Gardistinnen zu sich. Die Frau war hochgewachsen und durchtrainiert. Eine Absolventin des Elitecorps der Leibwache. Ihre Arroganz war beinahe mit Händen zu greifen.
    »Herrin?«
    »Ich möchte, dass du für Juna die Nachtschicht übernimmst. Sie ist augenscheinlich nicht in der Lage, ihrem Auftrag die nötige Aufmerksamkeit zu schenken.«
    »Aber ich …«, fuhr Juna dazwischen.
    »Was? Zweifelst du meine Entscheidung an? Cynthia wird hier für dich übernehmen. Du darfst dich dann im Hauptquartier melden.« Ihre Augen funkelten im Schein der Lampen. Juna erwiderte den Blick, dann wandte sie sich ab und ging hinüber zum Lastkarren.
    »Halt. Was hast du vor?« Edana versperrte ihr den Weg.
    »Ich will einen Blick auf sie werfen. Meine Mutter wird es sicher interessieren zu erfahren, in welchem Zustand die Gefangenen sind.«
    Edana packte Juna an der Schulter. »Es ist dir verboten, mit diesen Leuten zu reden.«
    Blitzschnell ergriff Juna Edanas Handgelenk. Ihr Griff war wie aus Eisen. Die Frau stöhnte vor Schmerz auf und sackte in die Knie.
    »Wagt es nicht noch einmal, mich anzufassen, Ratsherrin. Ich habe diese Leute unter Einsatz meines Lebens hierhergeschafft und ich werde sie mir ansehen, ob Euch das nun passt oder nicht.«
    »Wie kannst du es wagen …?« Edana hockte im Staub und hielt sich die Hand. »Das wird ein Nachspiel haben, das verspreche ich dir.«
    Juna ignorierte sie. Sie ging zum Wagen und beugte sich über die hölzerne Seitenbegrenzung. Behutsam zog sie den Stoff von Davids Kutte hoch. Er war in einem schlimmen Zustand. Viel schlimmer, als sie befürchtet hatte. Seine Haut war von Schürfwunden und Schnitten überzogen. Ein Finger schien gebrochen zu sein, und ein Fingernagel fehlte. Am schlimmsten aber sah seine Schulter aus. Juna erkannte auf den ersten Blick, dass sie ausgekugelt war. Wie es dem anderen Gefangenen ging, konnte sie nicht sagen, doch schien sein Zustand keinen Deut besser zu sein.
    »Nur Wahrheitsdrogen, hm?« Der Blick, den sie Edana zuwarf, war voller Verachtung. Die Ratsherrin gehörte zur Rechenschaft gezogen. »Die beiden Gefangenen müssen medizinisch behandelt werden«, sagte sie. »Es ist ungeheuerlich, wie Ihr mit den Gefangenen umgeht. Ich werde sofort nach Gwen schicken. Danach werde ich meine Mutter aufsuchen und eine Ratsversammlung einberufen. Was Ihr hier tut, ist gegen das Gesetz.«
    »Bleib stehen.« Edana hatte sich wieder hochgerappelt und blickte Juna an. Unverhohlener Hass loderte in ihren Augen. »Gardistinnen, nehmt diese Brigantin fest und eskortiert sie nach Hause. Es ist ihr nicht erlaubt, das Heim ohne Anordnung des Rates zu verlassen. So lange, bis wir Klarheit in dieser Sache gewonnen haben. Es mag dir nicht bewusst sein, Juna, aber du hast gerade eine Grenze überschritten. Meine Autorität anzuzweifeln hat schon manchem das Genick gebrochen.«
    Juna sah, dass mehrere Speerspitzen auf sie gerichtet waren. »Wie könnt Ihr es wagen? Ich bin die Tochter der Hohepriesterin Arkana …«
    »Und wenn du die Ratsvorsitzende persönlich wärst«, schrie Edana. »Mein Befehl ist eindeutig. Los, packt sie, worauf wartet ihr noch?«
    In diesem Moment spürte Juna eine Berührung. David hatte ihr Hemd gepackt und blickte hilfesuchend zu ihr auf.
    »Bitte«, flüsterte er. »Lass mich nicht allein mit denen.«
    Juna presste die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. Ihr waren die Hände gebunden, sie musste sich der Übermacht fügen. Doch das letzte Wort in dieser Sache war noch nicht gesprochen!

31
    J una öffnete die Tür und wurde unsanft ins Innere ihres Hauses gestoßen. Sie wollte sich gerade umdrehen und der Anführerin der Garde die Meinung sagen, als Gwen aus dem Nebenraum hereingestürzt kam. Offenbar war sie gerade erst nach Hause gekommen. Sie trug ihre Arbeitskleidung, und ihre Sachen standen auf dem Tisch.
    Verblüfft blickte sie zwischen Juna und der Gardistin hin und her. »Was hat das zu bedeuten, Juna? Warum richtet diese Frau eine Waffe auf dich?«
    Die Gardistin reckte ihr Kinn vor. »Die Brigantin Juna darf das Haus nicht verlassen. Befehl der Ratsherrin Edana. Wir haben Anweisung, dafür zu sorgen, dass dieser Befehl eingehalten wird.«
    »Hausarrest?« Gwen warf Juna einen scharfen Blick zu.
    »Die Dinge sind etwas aus dem Ruder gelaufen«, sagte Juna mit einem Schulterzucken.
    »Das ist die Untertreibung des Jahres«, sagte

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