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Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Titel: Das verbotene Eden 01 - David & Juna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Juna saß neben ihm. Ein Lächeln umspielte ihren Mund.
    »Du hast es geschafft.« Sie deutete in den Wald hinaus, hinter dessen Bäumen sich zaghaft das erste Morgenlicht abzeichnete. »Ich habe dich an einen geheimen Ort gebracht. Diese Höhle kennt außer mir niemand, also bleib hier und versuche nicht, auf eigene Faust etwas zu unternehmen. Sie würden dich kriegen. Ich habe dir Wasser und etwas zu essen dagelassen, damit solltest du ein paar Tage durchhalten.« Sie deutete auf seine Hand. »Deine Wunden sind gereinigt und verbunden. Alles, was du jetzt brauchst, ist Ruhe. Ich komme zurück, sobald ich kann, versprochen. Doch jetzt muss ich mich beeilen. Für den Fall, dass du dich einsam fühlst, habe ich noch das hier.« Sie legte einen schmalen roten Band auf seine Brust.
    Er hob den Kopf. »Du hast mein Buch aufgehoben?«
    »Aber natürlich. Ich weiß doch, was es dir bedeutet.«
    Sie nickte ihm zu, dann verschwand sie wie ein Schatten in der Dämmerung.

34
    I rgendjemand pochte heftig an der Tür. »Aufmachen!«
    Juna schlug die Augen auf. Für einen schrecklichen Moment glaubte sie, im Wald eingeschlafen und von Gardistinnen umstellt zu sein, doch dann fiel ihr ein, dass es der nächste Morgen sein musste und sie sich in Gwens Haus befand. Sie war im Bett, und ihre Freundin lag neben ihr und schlief tief und fest.
    »Im Namen des Hohen Rates, öffnet die Tür!«
    Wildes Gepolter. Jetzt war Juna endgültig wach. Mühsam bewegte sie sich in eine aufrechte Position. Die Anstrengungen der letzten Nacht steckten ihr noch in den Knochen. Als es ein drittes Mal klopfte, fuhr Gwen wie von der Tarantel gestochen in die Höhe. »Zum Teufel noch mal, hat man denn keine Ruhe in diesem Haus. Wer ist da?«
    »Hier ist Edana. Ich verlange, dass diese Tür geöffnet wird. Sofort!«
    »Edana?« Gwen strich ihre verstrubbelten Haare aus dem Gesicht. »Einen Moment, ich komme.« An Juna gewandt sagte sie: »Du rührst dich nicht vom Fleck.« Sie stand auf, zog ihr weißes Schlafgewand nach unten und schlurfte zur Tür. Juna sah sie um die Ecke biegen und hörte, wie der Riegel von der Tür weggezogen wurde. Dann gab es ein Krachen. Das Geräusch von schweren Schuhen war zu hören.
    »Wo ist Juna?«
    »Im Bett natürlich, wo sonst?«, antwortete Gwen. »Wir waren beide noch im Bett.«
    »Ich will zu ihr.«
    »Könnt Ihr nicht in zehn Minuten wiederkommen? Ich sagte doch, wir sind noch im Bett.«
    »Sehe ich aus wie eine Bittstellerin, die man vor der Türschwelle warten lässt?« Ein Schatten huschte über den Boden, dann stand Edana im Türrahmen. Misstrauisch blickte sie ins Schlafgemach. »Juna.«
    »Was für ein unerwartetes Vergnügen.« Juna gähnte herzhaft. »Ich hatte nicht erwartet, Euch so bald wiederzusehen.«
    Edana zögerte einen Moment, dann zischte sie mit zusammengepressten Lippen. »Wo warst du letzte Nacht?«
    Juna rieb sich die Augen. Dann stand sie auf. Nackt. Edana sollte ruhig merken, wie unwillkommen sie hier war. Sie ließ sich Zeit mit dem Anziehen. »Ich verstehe nicht. Ihr habt mir doch Hausarrest verordnet, schon vergessen? Ich muss gestehen, ich habe seit langer Zeit nicht mehr so gut geschlafen.«
    »Ich weiß, was ich getan habe, und ich will eine Antwort auf meine Frage: Wo warst du letzte Nacht?«
    Juna hatte Hose und Oberteil angezogen und band jetzt den Gürtel um. »Blöde Frage, ich war hier, in meinem Bett. Ich habe geschlafen wie ein Murmeltier. Ihr könnt Euch bei Gwen erkundigen, sie war die ganze Zeit bei mir. Oder fragt doch Eure Wachen.« Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Sie werden doch wohl nicht eingenickt sein?«
    Edanas Gesicht lief rot an. »Hör auf, Spielchen mit mir zu spielen, Juna«, fauchte sie. »Ich weiß genau, dass du heute Nacht nicht in deinem Bett warst.«
    »Da wisst Ihr mehr als ich.« Juna zog ihre Schuhe an und stand auf. »Was ist denn passiert, dass Ihr so aus dem Häuschen seid?«
    Statt einer Antwort fing Edana an, in Junas Kleiderschrank herumzuwühlen. Sie nahm die Sachen und warf sie in einem unordentlichen Stapel zu Boden. Juna schaute dem Treiben mit einem grimmigen Lächeln zu. Am liebsten hätte sie dieser eingebildeten Ratsherrin an Ort und Stelle eine Lektion erteilt, doch diese Blöße würde sie sich nicht geben. Vermutlich wartete Edana geradezu darauf, um sie ins Gefängnis werfen zu lassen. So schwer es ihr auch fiel, sie musste ruhig bleiben. »Kann ich Euch beim Suchen helfen?«
    »Rühr dich nicht von der Stelle.« Edana hatte die

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