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Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Titel: Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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haben.«
    »Die Große Mutter?«
    Er nickte.
    Gwen blickte in den feurigen Spalt. Ihr schauderte bei dem Gedanken, was dort unten auf sie warten mochte. Als ob die alte Stadt nicht schon feindselig genug war. Andererseits: Wenn sie Gunnar und Dachs finden wollten, dann dort. Sie mussten da hinunter, auch wenn Gwen sich geschworen hatte, diesen Ort nie wieder zu betreten.
    *
    Unauffällig folgte Cedric den beiden. Er beobachtete, dass sie soeben einen Halt eingelegt hatten, um irgendeine Besonderheit im Boden zu untersuchen. Er benötigte eine Weile, um zu erkennen, dass es ein Spalt war, dem ein Lichtschimmer entsprang.
    Plötzlich fiel bei ihm der Groschen. Sie suchten nach Gunnar und Dachs. Allerdings zeugte der Plan, in die Höhle der Matriarchin vorzudringen, um die beiden zu befreien, von einer gewissen Todessehnsucht. Wusste er denn nicht, worauf er sich da einließ?
    Cedric überlegte für einen kurzen Moment, ob er die Verfolgung fortsetzen sollte. Warum sollte er sich die Finger schmutzig machen, wenn sich doch die Bleichen um die beiden kümmern würden? Nein, er würde nicht umkehren, das wäre zu einfach. Er musste Gewissheit haben. Er würde den beiden folgen, wenn es sein musste, in den tiefsten Schlund der Hölle. Und dann würde er das töten, was die Bleichen für ihn übrig ließen.

51
    D achs erwachte aus einem Nebel voller Schmerz.
    Sein Kopf tat weh. Seine Schultern, sein Hals, seine Beine – es fühlte sich an, als wäre er unter ein Pferdefuhrwerk geraten. Er erinnerte sich noch, wie er und sein Vater an ein Rohr gefesselt worden waren und der Inquisitor irgendwelche Zeichen gegeben hatte. Danach – nichts. Sosehr er sich auch bemühte, in seinem Gedächtnis klaffte eine riesengroße Lücke.
    Er versuchte, die Augen zu öffnen, doch selbst das fiel ihm schwer. Warum nur stand alles auf dem Kopf? Er konnte Lichter erkennen, die schummeriges Licht spendeten. Petroleumlampen oder Kerzen. Doch – sie hingen an der Decke. Nein, korrigierte er sich: Du hängst an der Decke.
    Als er an sich herabblickte, stellte er fest, dass seine Beine mit Strängen irgendwelcher ekliger Pflanzen zusammengebunden waren. Gift-Efeu oder etwas Ähnliches. Das Zeug war wie Gummi.
    Neben ihm hing Gunnar. Mit dem Kopf nach unten sah er aus wie ein Stück Schlachtvieh.
    Plötzlich fielen ihm Bruchstücke ihrer Entführung wieder ein. Er erinnerte sich an geflüsterte Worte, krächzende Laute und schattenhafte Bewegungen. Irgendetwas war aus den Tiefen der Erde zu ihnen emporgekommen. Offenbar waren sie niedergeschlagen und dann verschleppt worden. Er hatte noch immer den schrecklichen Geruch in der Nase. Und dann fiel es ihm wieder ein. Die Bleichen. Der Inquisitor hatte sie den Bleichen als Opfer dargebracht. Und jetzt waren sie in ihrer Gewalt.
    Dachs zappelte und strampelte, doch seine Beine waren fest verschnürt. Völlig entkräftet ließ er sich wieder hängen. Sternchen flimmerten vor seinen Augen. Nur nicht ohnmächtig werden, dachte er sich. Sie hatten nur eine Chance, wenn sie bei Bewusstsein blieben.
    Nebenan schien Gunnar wach zu werden. Er krümmte seinen Leib und versuchte, seine Fesseln mit den Händen zu lösen, doch mehr als unterdrückte Verwünschungen brachte er nicht zustande.
    »Na, mein Kleiner?«, flüsterte er mit rauher Stimme. »Da sind wir ja in einen schönen Schlamassel hineingeraten, oder? Hast du eine Ahnung, wie wir hier freikommen sollen?«
    Dachs schüttelte den Kopf. Ohne Hilfe von außen waren sie nichts weiter als totes Fleisch.
    *
    Logan hatte keine Ahnung, wie tief sie schon unter der Oberfläche waren. Es kam ihm vor, als wären sie eine halbe Ewigkeit unterwegs. Bisher war ihnen noch kein Bleicher begegnet, und das stimmte ihn nachdenklich. War doch merkwürdig, dass diese Kreaturen ihren Bau nicht besser absicherten. Aber vielleicht waren sie gerade an einer anderen Stelle zugange? Nun, das sollte nicht sein Problem sein. Hauptsache, die Mistratten kamen ihm nicht in die Quere.
    Die Treppe wirkte ausgesprochen baufällig, gerade noch zusammengehalten von etwas gutem Willen und ein paar Stangen Bewehrungsstahl. Vor ihnen wurde es heller. Ein paar Stufen ging es noch in die Tiefe, dann endeten sie plötzlich mitten in der Luft.
    »Scheiße.«
    Behutsam einen Fuß vor den anderen setzend, kletterte er bis ans Ende und sah sich um. Sie waren hoch oben in einer riesigen Höhle herausgekommen, die sich über mehrere Stockwerke erstreckte. Über ihnen strömte Wasser aus einer

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