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Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Titel: Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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wenden; deswegen habe ich beschlossen, sie in unseren Plan mit einzubeziehen. Damit schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe, sozusagen.«
    »Aber, Herr …« Der Mann war sichtlich verstört. »Wie können die Bleichen uns denn von Nutzen sein? Es sind dumpfe Kreaturen, unfähig, zu denken und zu handeln.«
    »Unterschätzt sie nicht, Konrad. Sie sind durchaus intelligent. Nehmt zum Beispiel die Matriarchin. Trotz ihres abstoßenden Äußeren ist sie eine durchtriebene Kreatur, die durchaus versteht, was ich von ihr verlange und was es für sie zu gewinnen gibt.« Er verschränkte seine Arme hinter dem Rücken. »Es war wichtig, dieses Wesen in meinen Plan einzuweihen, denn nur so kann ich vollenden, was ich vor so vielen Jahren begonnen habe. Wenn mein Plan gelingt, werden nicht nur die Wilden Lande in unseren Besitz wandern, auch die alte Stadt wird wieder uns allein gehören.« Er lächelte. »Die nächsten vierundzwanzig Stunden werden die bedeutsamsten unseres Lebens, deshalb hoffe ich, dass ihr euch dieses historischen Moments bewusst seid. Einen Tag wie den morgigen wird es nie wieder geben. Und jetzt geht und lasst euch von den Offizieren den genauen Ablauf der Schlacht erklären. Sie sind eingeweiht. Und dann geht und betet für unseren Sieg. Ich lasse euch rufen, wenn ich neue Befehle für euch habe.« Mit diesen Worten drehte er sich um und blickte zum Fenster hinaus auf den Vorplatz, wo die Handwerker unter Hochdruck die letzten Vorbereitungen trafen.

50
    L ogan war vom Rücken seines Pferdes gesprungen und untersuchte den Eingang zur Tiefbahnstation. Allzu weit konnte man nicht hineinsehen, denn der Nachmittag rückte voran, und das Tageslicht begann bereits, schwächer zu werden. Trotzdem wirkte er zuversichtlich.
    »Hier ist es. Das muss der Ort sein, von dem sie gesprochen haben.« Er deutete nach unten.
    »Gür…ze… nich«, las Gwen mühsam von einem verrosteten Schild ab. Sie hatte in den letzten Wochen und Monaten jede freie Minute genutzt, um ihre Lese- und Schreibfähigkeiten aufzufrischen. Die Schrift war verblasst und teilweise von Efeu überwuchert.
    »Komischer Name.«
    »Eine uralte Festhalle«, sagte Logan. »Komm.«
    Die Treppenstufen waren völlig zugewuchert. Überall lag Müll herum. Glasscherben machten das Gehen schwierig, und Logan fing an, die Stufen mit der Fußspitze zu reinigen. »Du musst nicht mitkommen, wenn du nicht willst«, sagte er. »Die Sache geht nur mich etwas an. Warum solltest du dein Leben dafür riskieren?«
    »Es geht uns beide etwas an«, sagte Gwen. »Deine Familie ist auch meine Familie. Gunnar und Dachs sind mir ans Herz gewachsen, ich würde es nicht ertragen, wenn ihnen etwas geschieht.«
    Logan unterbrach seine Arbeit und kam zu ihr herüber. Er ergriff ihre Hände und sah sie mit diesem speziellen Blick an, bei dem sie immer weiche Knie bekam.
    »Habe ich mich bei dir eigentlich schon für meine Rettung bedankt?«
    »Ich glaube nicht«, log sie und lächelte. Natürlich hatte er sich schon bedankt. Mehr als einmal.
    »Danke«, sagte er. »Danke, dass du mir gefolgt bist. Dass du nicht aufgehört hast, an mich zu glauben, und dass du mir deine Liebe schenkst. Es kommt mir immer noch wie ein Wunder vor.« Er nahm sie in seine Arme und küsste sie lang und inniglich. Sie konnte spüren, wie sein Atem und seine Wärme sie durchdrangen. Ja, dachte sie. Männer und Frauen – so war es von Anbeginn der Zeit bestimmt. Das war es, was viele einfach nicht verstehen wollten. Manche Dinge fühlten sich einfach richtig an. Wahr. Niemand sollte aufgrund seiner Ausrichtung, Neigung und Sexualität von anderen unterdrückt werden. Vorausgesetzt, es schadete niemandem und geschah in gegenseitigem Einvernehmen.
    »Ich …«, fing sie an, verstummte dann aber. Nein, dachte sie, ich darf ihm nicht von meiner Schwangerschaft erzählen. Noch nicht. Wüsste er es, er würde es niemals zulassen, dass ich ihn begleite.
    »Was?«
    »Ach, nichts«, sagte sie. »Ich dachte nur, dass wir vielleicht noch Ausrüstung brauchen. Verpflegung, Proviant oder so.«
    »Keine Zeit«, sagte er. »Sie müssen direkt hier unten sein.«
    »Woher weißt du das?«
    »Der Inquisitor. Er unterhielt sich mit Cedric. Ursprünglich sollte ich an die Bleichen verfüttert werden, doch Cedric hatte andere Pläne mit mir. Also tauschte er sie ein. Sie unterhielten sich über eine geheime Opferstätte unterhalb des Gürzenich. Capistranus bringt den Bleichen dort wohl schon seit einigen Jahren Opfer

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