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Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Titel: Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Konrad die Hand. Oben angekommen, ergriff er seinen Stab und trat bis vor an die Brüstung.
    Hunderte von Fackeln erhellten den Platz.
    »Eine gewaltige Streitmacht, Herr«, sagte Konrad. »An die tausend Pferde. Vorne sehe ich die Heerführerin. Sie wird von mehreren Frauen begleitet. Eine davon recht alt.«
    »Was siehst du noch?«
    »Jede Menge Bogenschützen, Herr. Offenbar verfügen sie über Brandgeschosse. Und ich sehe Fuhrwerke mit Leitern und Rammböcke. Nicht viele, aber es könnte genügen, um die Barrikaden zu überwinden.«
    »Dann müssen wir darauf besonders achtgeben«, erwiderte Capistranus. »Es darf ihnen auf keinen Fall gelingen, den Wall zu überwinden. Sobald klar ist, wo sie Leitern aufrichten, müssen wir unsere Kräfte dort formieren.« Er sah sich um. »Wo steckt Cedric?«
    »Ich weiß nicht, Herr.«
    »Was heißt, du weißt nicht? Ich will ihn hier bei mir haben. Ich brauche ihn, um Befehle an die Einheiten weiterzutragen.«
    »Er wurde gesehen, wie er in Richtung Norden davonritt. Ganz offensichtlich war er nicht selbst am Kampf beteiligt, sondern hat weiter hinten gestanden und das Geschehen von dort aus beobachtet.«
    »Dann mach, dass du ihn findest. Er ist meine Verbindung zu den Warlords. Ohne ihn dürfte es schwerfallen, die Clans unter Kontrolle zu halten. Ich kann nur hoffen, dass er für sein Fernbleiben gute Gründe hat, ansonsten ziehe ich ihm das Fell über die Ohren.«
    »Wie Ihr befehlt, Herr.«
    *
    Cedric beobachtete, wie Logan und Gwen zur Insel hinüberwateten. Die beiden hatten ganz schön Mut, das musste er zugeben. Sich so ganz allein, nur bewaffnet mit Bogen und Schwert, dem Bau der Bleichen zu nähern, dazu gehörte schon was. Schließlich konnten sie ja nicht wissen, dass die Bleichen, einschließlich ihrer Herrscherin, den Bau verlassen und sich unterhalb der schwarzen Kathedrale versammelt hatten, wo sie auf Befehle des Inquisitors warteten.
    Dort oben waren sicher schon alle in heller Aufregung wegen der bevorstehenden Schlacht. Bestimmt war der Inquisitor entsprechend ungehalten, weil Cedric sich noch nicht bei ihm gemeldet hatte, doch er würde sich noch ein wenig gedulden müssen. Erst einmal musste diese Sache hier zu Ende gebracht werden.
    Der Sprung über den Abgrund erforderte Mut, doch Gwen hatte es auch geschafft. Was einem schwachen Weibsbild geglückt war, würde ihm ja wohl auch gelingen.
    Er wollte gerade nach einem der Armierungseisen greifen, als er drüben auf einem der Schutthügel eine Bewegung bemerkte. Etwa fünfzig Meter vom zentralen Hügel entfernt lag ein Hang, der über und über aus Müll, Schutt und Bauresten zu bestehen schien. Da er von den Petroleumfeuern nicht erhellt wurde, war er nur schwer zu entdecken. Dort bewegte sich etwas. Cedric kniff die Augen zusammen.
    Bleiche. Mindestens vier oder fünf. Sie waren an einer Stelle herausgekommen, die für Logan und Gwen nicht einzusehen war. Das würde eine Überraschung werden. Cedric lächelte grimmig. Ganz so verlassen, wie er geglaubt hatte, war der Bau offensichtlich doch nicht.
    *
    Logan hielt sein Schwert umklammert. Die Öffnung war nur etwa einen Meter fünfzig hoch. Obwohl er instinktiv einen Widerwillen davor verspürte, so wusste er doch, dass er diesen Gang betreten musste, wenn er seine Familie finden wollte. Er nahm seinen ganzen Mut zusammen, senkte den Kopf und betrat den Bau.
    Moderiges, fahlgelbes Licht umfing ihn. Das kränkliche Leuchten sickerte aus Böden, Wänden und der Decke und ließ einen auf verrückte Weise glauben, man befände sich in einer riesigen Blase. Tatsächlich fehlte eine eindeutige Lichtquelle, was den räumlichen Bezug ungemein erschwerte. Wo war oben, wo unten? Schattenhafte Figuren waberten über die Wände.
    Logan fühlte, wie ihm schwindelig wurde. Oder lag das an den Dämpfen, die ihn umgaben? Er musste sich abstützen. Dort, wo seine Hand die Wand berührte, erlosch das Licht, nur um nach einer Weile wieder aufzuleuchten. Was war das? Vielleicht irgendwelche leuchtenden Flechten, die auf Bewegung und Berührung reagierten.
    Während er weiterging, hatte er das Gefühl, als würde der Weg nach unten führen, tiefer in den Untergrund hinein. Doch das konnte ebenso gut eine Täuschung sein.
    Hinter der nächsten Biegung erreichte er eine Kammer, die größer war als die bisherigen. Ein unbeschreiblicher Gestank schlug ihm entgegen. Das Atmen war fast unmöglich, und Logan musste seinen Ärmel gegen die Nase pressen.
    Hinter ihm kroch Gwen aus

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