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Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Titel: Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Drehung und bahnte sich seinen Weg durch die Warteschlange. »Leute, macht mal Platz. Wir haben hier einen Notfall.«
    »Ich bin auch ein Notfall«, grunzte ein Typ mit blutender Nase. »Was glaubst du eigentlich, wer du bist, dass du dich hier vordrängelst?«
    »Schau dir den Jungen an und dann sag mir, wer hier der Notfall ist. Kommt schon, Leute, wir haben hier einen Schwerverletzten. Macht den Weg frei.« Er legte seinen Arm um Ben und begleitete ihn nach vorne.
    Die Männer wichen auseinander. Viele hatten Prellungen, Schnittverletzungen oder Stauchungen, aber keinen hatte es so schwer erwischt wie Ben.
    Die Wachen vor der Tür verstellten ihnen den Weg. »Halt. Wer bist du, und was willst du?«
    »Mein Name ist … Ben Eigel, ich bin ein Freund von Dr. … Cornelius.« Er nahm die Hände von seiner Verletzung.
    Der Wachmann betrachtete Einstich und Austrittswunde und nickte dann grimmig. »Wir haben eigentlich Befehl, niemanden mehr reinzulassen, aber ich denke, bei dir werden wir wohl eine Ausnahme machen. Sieht übel aus.« Er öffnete die Tür einen Spalt. »Mach, dass du reinkommst, Junge, schnell.«
    »Und was ist mit uns?«, rief einer aus der Menge.
    »Ihr kommt dran, wenn wieder Plätze frei sind. Im Moment ist alles belegt. Seht zu, dass ihr nach Hause geht und eure Blessuren irgendwie selbst verarztet. Wir können im Moment nichts für euch tun.«
    Die Tür fiel hinter Ben ins Schloss, und der Rest des Gesprächs blieb ihm verborgen. Er sah sich um. Vor ihm erstreckte sich ein Gang, in dem Dutzende von Bahren mit Schwerverletzten lagen. Gebrochene Arme und Beine, Stichverletzungen, Verbrennungen – alles, was man sich nur vorstellen konnte. Es roch nach Blut und Desinfektionsmitteln. Über allem erklang das Stöhnen und Keuchen verzweifelter Menschen. Ein Arzthelfer stürmte aus einem der Zimmer, sein Kittel war mit Blut beschmiert. Als er Ben sah, stutzte er. »He, du«, rief er. »Was machst du hier, wie bist du hier reingekommen?«
    »Die Wachen haben mich … reingelassen.« Das Reden fiel ihm immer schwerer. Er hatte fast keine Luft mehr. »Mein Name ist … Ben Eigel. Ich bin ein Freund von … Dr. Cornelius. Ist er hier?«
    Der Mann sah für einen Moment unentschlossen aus, doch als er das Messer sah, lenkte er ein. »Dr. Cornelius ist momentan nicht zu sprechen. Wir haben ein paar echt heftige Fälle reinbekommen. Ich weiß nicht, wann er sich um dich kümmern kann, jedenfalls werde ich ihm ausrichten, dass du hier bist. In der Zwischenzeit müssen wir dich stabilisieren. Betten haben wir keine mehr frei, aber irgendwo müsste noch ein Wagen herumstehen. Warte, ich bin gleich wieder da. Brauchst du noch etwas gegen die Schmerzen?«
    Ben nickte und stützte sich an der Wand ab. Der Arzthelfer verschwand und kam kurz darauf mit einem Rollwagen wieder. »Hier. Am besten auf die rechte Seite legen. Ja, so ist es gut. Die Arme nach vorne, damit sie die Klinge nicht berühren.«
    »Wieso … ist hier so wenig … Personal?«
    Der junge Mann zuckte die Schultern. »Der Großteil der Schwestern ist abgehauen. Wir arbeiten hier momentan nur noch zu siebt.« Er zog eine Spritze auf und stach sie Ben in den Arm. »Das dürfte die Schmerzen für eine Weile vertreiben. Es war gut, das Messer stecken zu lassen.«
    »Eine Arzthelferin hat es mir geraten.«
    »Eine Frau?« Er sah Ben groß an. »Hat sie dir ihren Namen genannt?«
    Ben schüttelte den Kopf.
    Der Mann nickte traurig. »Egal. Sie hat dir damit vermutlich das Leben gerettet. Ich lasse dich jetzt eine Weile schlafen und werde das Ding nachher entfernen. Hab keine Angst, du bist jetzt in guten Händen.«
    »Ich … ich habe … Dinge auf dem Weg hierher gesehen. Schlimme Dinge …«
    »Ich weiß.« Der Mann nickte betrübt. »Schlaf jetzt und denk nicht mehr daran. Es wird alles gut.«
    Mit diesen Worten drehte er sich um und ging. Ben sah, wie er am Ende des Ganges verschwand, dann fielen ihm die Augen zu.

14
    M agda …«
    Ben schlug die Augen auf. Es war dunkel. Weder in seinem Zimmer noch im Flur oder in den angrenzenden Räumen brannte Licht. Das Zimmer sah anders aus.
    Wo bin ich, dachte er. Das ist doch nicht meine Wohnung. Ach nein, er war ja im Krankenhaus. Durch das Fenster auf der rechten Seite schien ein silbriger Streif. Mondlicht, dachte er und sah sich um.
    Er war nicht allein. Überall um ihn herum standen Feldbetten, auf denen Patienten lagen. Der Geruch von Desinfektionsmitteln war allgegenwärtig, doch darüber

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