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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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wie angewurzelt stehen. Sein entsetzter Blick glitt von dem grauenhaften Leichnam zu der Fremden, die davor verharrte. Es war eine Frau mittleren Alters mit grauen Haaren, einem knochigen, angespannten Gesicht und einem hageren Körper.
    »Wer bist du, und was hast du hier zu suchen?«, fuhr der Mönch sie an.
    Herzeleid erkannte Leopold, einen der Anführer des Drachenheers. Sie fragte sich, wieso er in einer Mönchskutte in der Stadt herumlief, wo die Soldaten nichts zu suchen hatten. Er reagierte nicht erschrocken, sondern gefasst. Mit erhobenen Händen kam er durch die Halle herüber.
    »Ich bin Lucretta, die Drachenmeisterin«, antwortete die Frau hochmütig und einschüchternd zugleich. Sie zog das Medaillon hervor, das um ihren Menschenhals hing, und hielt es ans Licht.
    Leopold entspannte sich, verbeugte sich tief und murmelte respektvoll: »Herrin!«
    »Was weißt du über diesen Mord?« Maristara wies auf den toten Drachen. »War das der Zweibeiner?«
    »Nein, Herrin. Ich war die ganze Zeit mit dem Zweibeiner zusammen. Der Drachensohn hat Grald getötet.«
    »Unmöglich!«, rief Maristara aus.
    »Eine andere Erklärung gibt es nicht, Herrin. Heute Nacht wollte Grald Nems Körper übernehmen.«
    Herzeleid gefror das Blut in den Adern. Ihre Hände ballten sich zusammen.
    »Ich habe den Drachensohn zu ihm geschickt. Dann habe ich auf Gralds Befehl hin den Zweibeiner gesucht und dafür gesorgt, dass dieser sich nicht einmischen konnte. Ich habe Drakonas die ganze Nacht nicht aus den Augen gelassen. Wenn sich nicht ein anderer Drache eingemischt hat …«
    »Nein«, sagte Maristara. Ihr Blick ging in die Ferne. Innerlich suchte sie die Gedanken anderer Drachen ab. »Kein anderer Drache war hier.« Sie schwieg und kniff misstrauisch die Augen zusammen. »Wo ist er jetzt, der Drachensohn?«
    »Ich weiß es nicht, Herrin. Er muss geflohen sein.«
    »Er versucht, sich vor mir zu verstecken, aber ich sehe das Blut an den Höhlenwänden. Ich sehe seine Schuld. Ich hatte keine Ahnung, dass er so mächtig ist.«
    »Sie sind alle mächtig, Herrin«, bestätigte Leopold finster. »Mächtig und gefährlich.«
    »Die Drachenkinder, meinst du.«
    »Ja, Herrin.« Er zögerte. »Darf ich offen reden?«
    »Natürlich. Du bist offenbar in unsere Geheimnisse eingeweiht. Grald hat dir vertraut.«
    »Es war mir eine Ehre«, sagte Leopold leise. »Ich bin ein Kommandant der Drachenkrieger. Mein Leben lang habe ich mich auf den Krieg gegen die Menschheit vorbereitet. Ich bin mit den Drachenkindern aufgewachsen, habe gelernt, an ihrer Seite zu kämpfen. Aber ich bin nicht der Einzige, den bei dem, was wir von ihnen gesehen haben, ein ungutes Gefühl beschleicht. Grald gegenüber durfte ich nichts gegen die Kinder sagen. Er war verständlicherweise sehr stolz auf seine Brut.«
    »Ja«, murmelte Maristara. Der Blick aus ihren schmalen Augen glitt zu dem Kadaver und dann zurück. Sie presste die Lippen aufeinander.
    »Grald hat seine Kinder in dem Glauben aufwachsen lassen, dass sie besser sind als Menschen. Er hat sie gelehrt, die Menschen und deren Leben zu verachten. Deshalb haben sie keinerlei Hemmungen, einen Menschen zu töten.«
    Richtig, sagte Herzeleid insgeheim zu ihm. Ihr tut gut daran, uns zu fürchten!
    »Wir müssen sie verehren, ja, geradezu anbeten. Das gehörte zu Gralds Plan. Er wollte Nems Körper übernehmen. Damit wäre er in der Lage gewesen, die Kinder zu beherrschen, die ihn für einen der ihren gehalten hätten.«
    Herzeleid war fassungslos. Ihre Beine begannen zu zittern. Hilfesuchend lehnte sie sich gegen die Säule.
    »Jetzt ist Grald tot. Eines seiner Kinder hat ihn getötet – der mit der geringsten Macht!«, betonte Leopold. »Grald hat mir selbst erzählt, dass Nem nie in der Magie ausgebildet wurde. Er hat sich geweigert, sie zu verwenden oder auch nur anzuerkennen. Nicht auszudenken, wozu die anderen Kinder, die im Gebrauch der Magie und in der Kriegsführung unterwiesen wurden, fähig sind. Nicht nur gegen die Menschen.«
    »Was willst du damit sagen?«, fuhr die Meisterin ihn grimmig an. »Ihr Menschen – immer so umständlich. Raus damit.«
    »Ich sage, dass es ein Fehler war, diese Kinder zu erzeugen«, fasste Leopold ernst zusammen. »Sie sind unberechenbar und unbeherrschbar. Darum sind sie unvorstellbar gefährlich.« Er deutete auf den toten Drachen. »Wie du selber siehst, Meisterin.«
    »Gefährlich für Menschen.« Sie zuckte mit den Schultern. »Grald hat seine Kinder gelehrt, die Drachen

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