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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Haus.
    Ni legte die Pistole weg und stand auf.
    Goldfische zappelten verzweifelt auf den nassen Steinen herum. Er begriff ihr Entsetzen. Ihm schnürte es ebenfalls die Kehle zusammen.
    Er betrachtete die Männer. Alle drei waren Chinesen, drahtig und stark. Freie Auftragnehmer. Er hatte in ganz China mehrere Tausend von ihnen unter Vertrag.
    »Haben Sie Pau bereits getötet?«, fragte er.
    »Sie sind als Erster dran«, erwiderte einer der Männer mit einem Kopfschütteln.
    Etwas schwirrte durch die Luft, und dann hörte man, wie zwei Pfeile in Fleisch einschlugen. Zwei der Männer begriffen plötzlich, dass ein Schaft mit gefiedertem Ende aus ihrer Brust ragte. Bevor sie noch einmal Luft holen konnten, stürzten sie zu Boden; ihre Gewehre fielen ihnen aus der Hand.
    Drei Männer in grauen Overalls traten von verschiedenen Seiten auf den Hof. Jeder hielt einen gespannten Bogen in der Hand, und ein schussbereit eingelegter Pfeil zielte auf den letzten Angreifer.
    »Vielleicht können Sie einen, zwei oder alle drei Männer erschießen«, ertönte von irgendwo, wo er nicht zu sehen war, Paus Stimme. »Aber uns alle werden Sie nicht aufhalten.«
    Der Mann schien über seine Optionen nachzudenken, entschied, dass er nicht sterben wollte, und senkte sein Gewehr.
    Pau und der vierte Mann traten aus dem Ausstellungssaal. Zwei von Paus Helfern nahmen den letzten Eindringling gefangen und führten ihn davon.
    »Hatten Sie vor, bei meiner Ermordung zuzusehen?«, schrie Ni Pau an.
    »Jede Falle braucht einen Köder, Herr Minister.«
    Ni hob voller Wut seine Pistole, doch Pau beachtete ihn gar nicht und gab den beiden verbliebenen Männern einen Wink. Diese legten Pfeil und Bogen zur Seite, sammelten rasch die Fische vom Boden auf und verschwanden im Haus.
    »Ich habe diese Goldfische von klein auf großgezogen«, erklärte Pau. »Ich hoffe, der Schock bringt sie nicht um.«
    Nichts war Ni gleichgültiger. »Ist Ihnen klar, was da gerade passiert ist? Diese Männer sind gekommen, um mich zu töten.«
    »Genau diese Möglichkeit hatte ich vorhin erwähnt. Tang hat sie offensichtlich geschickt, um uns beide aus dem Weg zu räumen.«
    Ni hatte den beißenden Geschmack von Adrenalin im Mund. Sein Herz hämmerte. »Ich muss nach Hause zurück.«
    »Was ist mit der Lampe?«, fragte Pau. »Ich dachte, Sie wollten sie haben.«
    »Sie ist nicht so wichtig wie das, was mich in China erwartet.«
    »Seien Sie sich da nicht so sicher. Ich glaube, dass die Antworten, die Sie suchen, hier zu finden sind, und ich weiß genau, wie Sie sie bekommen.«
    21
    Provinz Gansu, China
    03.20 Uhr
    Tang saß allein da. Sein Hubschrauber war weggeflogen, um in einem Flughafen fünfzig Kilometer südlich zu tanken. In vier Stunden musste die Maschine mit vollen Tanks zum Abflug bereitstehen. Dann würde Tang sich mit Lev Sokolov befassen.
    Die Wohnwagen, die von der Ölbohrmannschaft als Schlafquartiere benutzt wurden, standen einen Viertelkilometer vom Bohrturm entfernt, und der Bohrungsleiter hatte Tang seinen Caravan angeboten. Der Raum war ordentlich, die Kochplatte und der Kühlschrank sauber. Neben einem Mikrowellengerät stand etwas Kunststoffgeschirr gestapelt. Normalerweise war er Besseres gewohnt, aber für die nächsten Stunden würde das vollkommen ausreichen. Er war nicht müde, das kurze Nickerchen auf dem Flug vom Museum hatte ihm gereicht. Die Einsamkeit war ihm willkommen, und er dachte über die Tatsache nach, dass die ganze Umgebung einmal ein blühender Teil von Qin Shis Erstem Reich gewesen war.
    Unglaublich, was man vor so langer Zeit alles erreicht hatte.
    Seine chinesischen Vorfahren hatten den Regenschirm erfun den, den Seismografen, das Spinnrad, Porzellan, die Dampfmaschine, den Drachen, Spielkarten, die Angelrolle und sogar den Whisky.
    Aber sie hatten auch Salz entdeckt.
    Das war die verblüffendste Leistung von allen.
    Vor fünftausend Jahren verkochten die Küstenbewohner Meerwasser, um Salz zu gewinnen. Aber als sie immer tiefer ins Landesinnere vordrangen, wurde es schwierig, das lebenswichtige Mineral zu finden, das auch zur Konservierung verwendet wurde und unverzichtbar war. Der Transport über Hunderte oder Tausende Kilometer erwies sich als Herausforderung. Man musste das Salz also anderweitig auftreiben, und die Entdeckung saliner Aquifere – salzwasserführender Gesteinsschichten – löste das Problem.
    Die erste schriftlich erwähnte Entdeckung stammte aus der Zeit des Ersten Kaisers und war nicht weit von der Stelle

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