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Das verbotene Tal

Das verbotene Tal

Titel: Das verbotene Tal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Schroeder
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glänzten die fünf
Silberstücke.
    „Offenbar hat er seine Spardose doch
nicht geplündert — ich habe mich also geirrt“, sagte sie.
    „Auch ich habe mich geirrt“, nickte
Paul. „Ich muß mich ein bißchen entschuldigen!“
    Zusammen gingen sie zu Timmys Zimmer.
Auf dem Flur aber blieb Ruth plötzlich stehen.
    „Immerhin hat er das Küchenmesser
genommen; er war also doch ungehorsam“, sagte sie leise. „Dafür verdient er
Strafe.“
    „Wollen wir das nicht ausnahmsweise
vergessen?“ lächelte der Vater.
    „Aber er hätte sich doch gefährlich
schneiden können“, beharrte Ruth streng. „Das nächste Mal...“
    Paul fiel ihr ins Wort. „Ein nächstes
Mal soll es nicht geben — das werde ich ihm schon beibringen! Aber nicht heute...“
    Ruth hob ergeben die Hände. „Ihr Männer
haltet eben immer zusammen“, jammerte sie zum Spaß. Aber dann nahm sie Pauls
Arm, und gemeinsam betraten sie Timmys Zimmer.
    Keiner von beiden wußte so recht, wie
er anfangen sollte, aber der Junge half ihnen aus der Verlegenheit: Er kam
sofort zur Sache, ehe die Eltern noch ein Wort herausbrachten.
    „Es tut mir leid, daß ich das Messer
genommen habe, und ich tue es bestimmt nie wieder. Aber Geld aus der Dose
genommen — das habe ich wirklich nicht“, versicherte er ihnen.
    Paul setzte sich neben ihm auf die
Bettkante und legte ihm den Arm um die Schultern.
    „Inzwischen wissen wir alles, mein
Junge“, begann er. „Auch, daß du dein Modellflugzeug verkauft hast, um das Geld
Brunsons zu geben.“
    „Nun müssen sie doch nicht weg, wie?“
rief Timmy eifrig.
    „Herr Brunson hält es für besser, wenn
sie gehen. Er findet es großartig von dir, daß du ihm das Geld verschafft hast,
aber aus vielen anderen Gründen scheint es ihm doch vorteilhaft, in die Stadt
zurückzukehren“, erklärte Paul.
    Verdutzt und bekümmert schaute Timmy
den Vater an.
    „Aber Letty will doch nicht fort!“ rief
er. „Wo soll sie denn in der Stadt ihr Pony unterbringen?“
    „Das ist ihre Sache, mein Junge“, wich
Paul aus. „Wir jedenfalls fahren morgen in die Stadt und kaufen dein Flugzeug
zurück.“
    Timmy tat der Gedanke, daß Brunsons weg
mußten, schrecklich weh — aber daß er sein Flugzeug wiederbekam, machte ihn
froh.
    Und am nächsten Morgen fuhr er mit Dad
zu Sams Laden. Er sah zu, wie die fünf Silberdollars wieder in die
Registrierkasse wanderten, und ließ sich strahlend das Flugzeug in die Arme
legen.
    Während sie heimfuhren, ballten sich
schwarze Wolken im Norden zusammen, der Wind war nur noch ein warmes Hauchen.
    Vorsichtig trug Timmy sein Flugzeug ins
Haus und stellte es wieder ganz oben in sein Regal. Liebevoll schaute er es
noch einmal an: Nun sollte es immer bei ihm bleiben!
    Lassie schaute ihn verdutzt an. Endlich
gab sie ein kurzes „Wruff!“ von sich und blickte zur Tür. Offenbar wollte sie
hinauslaufen und spielen.
    Aber Timmy hatte keine Lust. Immerzu
mußte er daran denken, daß Brunsons nun das Tal verlassen würden. Dabei war
doch Letty hier so froh und glücklich gewesen!
    Ruth war in der Küche und rührte in
einem Topf. Onkel Petrie saß zu einer kurzen Pause am Tisch, und Paul machte
sich auf dem Hof an seinem Auto zu schaffen.
    „Das Hühnerragout ist fast fertig“,
meinte Ruth. „Aber wenn ich mir Paul da draußen ansehe, dann fürchte ich, wird
es noch ein paar Stunden dauern, bis ich den Wagen haben und damit zu Brunsons
fahren kann.“
    „Dann muß ich das Essen ja wohl im
Lieferwagen hinbringen“, sagte Onkel Petrie. „Allerdings hatte ich mir
vorgenommen, heute nachmittag den Schuppen anzustreichen.“
    „Soll ich es mit dem Fahrrad
hinschaffen?“ fragte Timmy. „Ich könnte es sehr gut im Drahtkorb befördern.“
    „Ja, warum nicht?“ nickte Ruth. „Aber
beeile dich: Nach dem Wetterbericht wird das Unwetter nicht mehr lange auf sich
warten lassen!“
    „Wenn es anfängt zu regnen, bin ich
längst wieder da!“ versicherte ihr der Junge zuversichtlich.
    Aber die ersten dicken Tropfen fielen
doch schon, ehe Timmy das Brunson-Tal erreicht hatte.
    Meta freute sich sehr über Ruths
Fürsorge und nahm Timmy begeistert das schmackhafte Gericht ab. Auch Dave
strahlte.
    „Martins sind wirklich prächtige Leute“,
sagte er. „Bestimmt wären wir gute Freunde geworden!“
    „Dave!“ Bittend schaute die Frau ihn
an. „Könnten wir nicht eine Hypothek auf das Haus nehmen und dann doch
hierbleiben?“
    Traurig schüttelte er den Kopf. „Daran
hat auch Paul schon gedacht. Aber

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