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Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
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Aufgeblasen.
    »Vor einiger Zeit hat sich Hartmann geweigert, ihn zu befördern. Einer aus dem Wahlkampfteam hat mir gesagt, dass er die Akte des Lehrers hat verschwinden lassen. Er hasst Hartmann. Es wird eine Untersuchung geben. Kann sein, dass er seinen Job verliert.«
    Meyer hatte Brot, Butter und Schinken mitgebracht. Lund nahm ein Plastikmesser, machte sich etwas, das Ähnlichkeit mit einem Sandwich hatte, biss hinein.
    »Das sind Rathaus-Intrigen«, sagte Lund. »Er war’s nicht.«
    Meyer machte sich ebenfalls ein Sandwich. Lund betrachtete es. Es sah viel besser aus als ihres.
    »Warum nicht?«
    »Wieso sollte jemand ein Gespräch von so einem Würstchen von Beamten löschen? Christensen ist doch ein kleines Licht. Nanna hat über den Heartbreak Club jemand Wichtigen kennengelernt. Nicht so einen Bürohengst.«
    Er seufzte.
    »Kann sein. Ich weiß auch nicht. Als ich mit ihm geredet hab, hat er sich gewunden wie ein Aal. Ich war mir sicher, dass er lügt. Wenn ich was gehabt hätte, was ich ihm an den Kopf hätte werfen können …«
    »Hattest du aber nicht.«
    Es klopfte. Ein Kriminalbeamter von der Nachtschicht.
    »Was ist?«, fragte Lund.
    »Du wolltest doch, dass wir uns ungeklärte Fälle ansehen.«
    »Und?«
    »Ich hab da ein paar Namen …«
    Eine Frau kam den Flur entlang. Lockenkopf. Hübsches Gesicht. Kein Lächeln mehr.
    »Später«, sagte Lund und ging ihr entgegen.
    »Ich liebe meinen Mann.«
    Lund und Meyer saßen nebeneinander. Er rauchte nicht.
    »Er war letztes Jahr zweihundert Tage geschäftlich unterwegs. Ich war mit meinem Sohn allein. Woche für Woche.«
    Lund schob einen Ausdruck der Heartbreak-Website über den Tisch.
    »Sie haben doch ein Profil dort, nicht wahr?«
    Nethe Stjernfeldt sah sich das Logo an. Ein Herz, von einem Pfeil gespalten.
    »Ich hab das nur zum Spaß gemacht. Das war nicht ernst gemeint.«
    Ein Blick auf Meyers Notizbuch.
    »Müssen Sie das aufschreiben?«
    Er legte den Kugelschreiber weg.
    »Es war albern. Ich hab ein Foto reingestellt.« Sie ordnete ihr Haar. »Halbprofil. Man hat mich gar nicht drauf erkannt. Es hätte sonst wer sein können. Es war … Da gab’s Tausende von einsamen Männern. Alle reich und gutaussehend. Alle Singles. Angeblich.«
    »Haben Sie’s überprüft?«
    »Nein.«
    Ein missmutiger Unterton. Lund trat Meyer unter dem Tisch gegen das Bein.
    »Nur einer sah interessant aus. Er war anders.«
    »Inwiefern anders?«, fragte Lund.
    »Aufgeschlossen. Er hat sich für mich interessiert. Wenn ich ihm geschrieben hab, hat er’s gelesen. Wir hatten dieselbe Wellenlänge. Das hab ich gespürt. So was kann man nicht vortäuschen.«
    »Dann haben Sie sich verabredet?«
    »Mir ging’s nicht um eine Affäre. Ich war einfach einsam.«
    »Sie haben sich mehrmals getroffen?«
    »Wollen Sie Details? Wo und wann?«, fragte sie gereizt.
    »Nicht unbedingt.«
    »Ich dachte, ich hätte die Sache im Griff. Aber …«
    Sie lächelte, erinnerte sich an etwas.
    »Eine Zeitlang war ich … ganz verrückt nach ihm. Ich war bereit, alles aufzugeben. Meinen Mann. Meinen Sohn. Meinen Job. Wollte nur noch zu ihm. Mit ihm zusammen sein. So eine Wirkung hatte er auf mich. Aber dann …«
    Einen Moment lang zeigte ihr Gesicht einen hässlichen, bitteren Zug.
    »Dann wurde es ihm zu eng. Er wollte keine Beziehung. Nur Namen auf einer Website. Eine Nacht in einem Hotel. Irgendwann hat er nicht mehr auf meine Mails geantwortet. Da bin ich dann wohl aufgewacht.«
    »Seitdem haben Sie ihn nicht mehr gesehen?«, fragte Lund.
    Sie schien in Gedanken verloren.
    »Es klingt verrückt, aber ich glaube, er hat meine Ehe gerettet. Mir wurde klar, was wirklich wichtig ist.«
    »Okay, okay«, versetzte Meyer. »Es interessiert uns nicht, ob er Ehen zerstört oder rettet. Wir wollen nur wissen, wer er ist.«
    »Verstehe. Aber warum? Warum wollen Sie das unbedingt wissen?«
    »Wir sind hier nicht auf einem Flohmarkt, Süße«, knurrte Meyer. »Sagen Sie’s einfach«
    »Ich will nicht schlecht über ihn reden. Er hat mich abserviert, ja. Aber er war ein guter Mensch. Einfühlsam.«
    »Herrgott nochmal, jetzt geben Sie uns endlich den verdammten Namen! Bevor der Papst ihn heiligspricht oder sonst was.«
    Lund sah sie eindringlich an.
    »Wir müssen es wissen, Nethe. Und wir kriegen es raus. Ob so oder so.«
    Sie schaute zur Tür.
    »Ich möchte nicht warten, bis Ihr Mann mit einem Anwalt hier aufkreuzt. Aber ich muss … Wer ist Faust?«
    Eine Stunde und zehn Minuten später saß

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