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Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
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Hartmann in einem Vernehmungszimmer und hörte der Anwältin zu, die Rie Skovgaard gefunden hatte. Eine streng wirkende Frau mittleren Alters aus einer der großen Kanzleien in der Innenstadt. Eine Parteigängerin. Sie hatte Geld gespendet. Eigentlich hätte er sich an ihren Namen erinnern müssen.
    »Wir haben noch etwas Zeit bis zu Ihrer Vernehmung.« Sie zog ihren Mantel aus und forderte ihn auf, Platz zu nehmen. »Die sollten wir nutzen.«
    »Ich muss hier raus. Das ist doch alles lächerlich.«
    »Sie gehen nirgendwohin, bis Sie vernommen worden sind.«
    »Aber …«
    »Die haben E-Mails, die zu Ihnen zurückverfolgt werden können.«
    »Was gehen die meine Mails an?«
    Sie sah in ihre Notizen.
    »Eine Frau namens Nethe Stjernfeldt hat eine Aussage gemacht. Sie behauptet, sie hatte sexuellen Umgang mit Ihnen. Sie wurden von ihr als der Mann mit dem Codenamen Faust identifiziert. Der Mann, der sich auch mit Nanna Birk Larsen getroffen hat.«
    Hartmann stand auf und begann wie ein hungriger Tiger auf und ab zu gehen.
    »Werden Sie reden, Troels?«
    »Ich hab doch schon alles gesagt. Ich hab das Mädchen nie gesehen. Mehr gibt’s dazu nicht zu sagen. Ich bin nicht zur Aussage verpflichtet.«
    Sie schwieg. Enttäuschung auf dem ernsten, zerfurchten Gesicht.
    »Sollen wir von Schadensbegrenzung sprechen?«
    »Was für ein Schaden? Ich bin unschuldig.«
    »Lassen wir das Thema Unschuld jetzt einmal beiseite, ja? Die Polizei geht von einer schweren Beweislast aus, aber …«
    Er schüttelte erstaunt den Kopf.
    »Beweislast?«
    »Die haben einiges gegen Sie in der Hand. Deswegen ist es wichtig, dass sie Ihre Seite der Geschichte kennen.«
    »Meine Seite?« Hartmann lachte. »Sehen Sie nicht, was hier gespielt wird? Jedes Mal, wenn die mit einer absurden Beschuldigung baden gehen, erfinden sie eine neue. Da steckt Bremer dahinter.«
    »Poul Bremer hat Nethe Stjernfeldt nicht erfunden.«
    Er schwieg.
    »Und Ihre E-Mails ja wohl auch nicht.«
    »Ich habe nie mit Nanna Birk Larsen gesprochen oder sonst irgendwie mit ihr Kontakt gehabt. Das wissen die auch.«
    Sie notierte sich etwas.
    »Ich werde mit Rie Skovgaard sprechen, um festzustellen, ob wir Zivilklage erheben können. Das Vorgehen der Polizei ist unerhört, das muss ich auch sagen.«
    »Eben.«
    »Ein Grund mehr, mit ihnen zu sprechen. Sie müssen …«
    »Nein.«
    Sie verschränkte die Arme.
    »Sie müssen, Troels. Was werden die denken, wenn Sie’s nicht tun? Was werden die Leute denken?«
    Meyer stand gähnend im Flur. Lund lehnte an der Wand.
    »Wozu soll das eigentlich gut sein, Lund? Sollen wir die ganze Nacht hier rumstehen?«
    Sie schaute auf die Uhr.
    »Die hatten jetzt genug Zeit.«
    Eine hochgewachsene, schlanke Gestalt tauchte auf. Lennart Brix schritt den Flur entlang. Er telefonierte, mit den Medien, wie es schien.
    Er blieb vor Lund stehen.
    »Es war das Richtige«, sagte sie. »Wir hatten einen triftigen Grund.«
    »Dafür, einen Parteivorsitzenden festzunehmen? Ohne mich zu fragen?«
    »Machen wir normalerweise Termine mit Mordverdächtigen?«, fragte Meyer.
    »Das hätte warten können.«
    »Hartmann ist Faust«, sagte Meyer. »Er hat den Wagen gefahren. Er war in der Wohnung. Er muss der Täter sein.«
    »Er hat aber ein Alibi.«
    »Das überprüfen wir gerade«, sagte Lund.
    Die Tür ging auf. Die Anwältin kam heraus.
    »Er wird jetzt mit Ihnen reden«, sagte sie.
    Zu sechst in dem Raum. Hartmanns Anwältin, ein Protokollführer, Lund, Meyer und Brix. Und Troels Hartmann, bleich, abgespannt, wütend und entschlossen.
    »Vor zwei Jahren ist meine Frau gestorben. Ganz plötzlich.« Er trank einen Schluck Kaffee. »Eine Zeitlang habe ich mich ganz zurückgezogen. Habe nur noch gearbeitet. So getan, als gäbe es nichts anderes mehr.«
    Er hielt inne.
    »Fahren Sie fort, Troels«, sagte die Anwältin.
    »Eines Tages lag in meinem Briefkasten Werbematerial von einem Nachtclub. Ich gehe in keine Nachtlokale, aber es war auch ein Hinweis auf eine Chatseite dabei. Man konnte da mit Leuten reden. Das war alles. Nur reden.«
    Meyer hustete in seine Hand.
    »Da hab ich ein Profil eingerichtet. Unter dem Namen Faust.«
    »Mit wie vielen Frauen haben Sie sich getroffen?«
    »Das hat doch nichts mit dem Fall zu tun.«
    Meyer legte den Kopf schräg.
    »Mehr als zehn, weniger als zwanzig«, sagte Hartmann gereizt. »So ungefähr.«
    Niemand sprach.
    »Ich bin nicht gerade stolz darauf.«
    »Sie sind ein bekannter Mann«, sagte Lund. »Wo haben Sie sich mit den

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